1408 (Stephen King Story Selection No. 34)

Buch nicht mehr verfügbar1408 gehört zu den weni­gen Büchern, von denen ich zuerst die Verfilmung gese­hen habe, bevor ich mich ihnen in Schriftform genä­hert habe. Die wirk­lich gute Verfilmung mit dem Namen Zimmer 1408 mit John Cusack in der Hauptrolle und Samuel L. Jackson in einer Nebenrolle, nutzt die­se Kurzgeschichte aber nur als Basis für eine Geschichte, die am Ende doch sehr anders ist.

Mike Enslin ist Autor einer Gruselreihe, in denen er beschreibt, wie es ist, wenn er sich an Orten auf­hält, an denen es ver­meint­lich spukt. Ganze drei Bücher hat er nun ver­öf­fent­licht und ist per Zufall auf einen neu­en Ort gesto­ßen, an dem es spu­ken soll. Zimmer 1408 befin­det sich auf der drei­zehn­ten Etage des New Yorker Dolphin Hotels. In die­sem Zimmer hat es seit über 20 Jahren kei­nen zah­len­den Gast mehr gege­ben. Der Hoteldirektor Gerald Olin hat es nicht mehr ver­mie­tet, nach­dem über 50 Gäste in die­sem Zimmer gestor­ben sind.
Die Gäste haben sich dabei ent­we­der selbst das Leben genom­men oder sind eines “natür­li­chen” Todes gestor­ben. Um zu ver­hin­dern, dass es einen wei­te­ren Toten in sei­nem Hotel gibt, ver­sucht Olin mit allen Mitteln Enslin von sei­nem Vorhaben abzu­brin­gen. Ohne Erfolg.

Das, was die­se Geschichte so sehr lesens­wert macht und was sie so sehr vom Film unter­schei­det, folgt in dem Moment, in dem Enslin vor der Hoteltüre steht. Er war etwa sieb­zig Minuten im Hotelzimmer, aber sein Minicorder hat 11 Minuten etwas auf­ge­zeich­net, wobei aber wenig erzählt wur­de. Dennoch wird nun beschrie­ben, was im Hotelzimmer wirk­lich pas­sier­te und was gleich­zei­tig auf dem Tonband zu hören ist.

Diese Mischung gibt eine unglaub­lich dich­te Atmosphäre, die einen förm­lich in die­se Kurzgeschichte hin­ein­zieht. Jegliche Assoziation an den Film geht ver­lo­ren und es beginnt ein eigen­stän­di­ges Kopfkino. Eine wirk­lich genia­le Leistung vom “Meister des Horrors”.

Dabei reagiert Enslin immer glaub­wür­dig und authen­tisch auf das, was er im Zimmer wahr­nimmt. Es gibt kei­nen Moment, in dem ich sei­ne Handlung hin­ter­fragt habe. Ein wei­te­rer wesent­li­cher Unterschied im Vergleich zur Verfilmung.

Freunde des Horrors, die die­se Kurzgeschichte noch nicht ken­nen, haben sicher­lich etwas ver­passt. Diese Geschichte kann ich ohne Einschränkung emp­feh­len.

 

Titel: 1408 (Stephen King Story Selection No. 34)
Autor: King, Stephen
Genre: Horror
Wertung: ✦✦✦✦✦


 

Heyne hat­te die­se Geschichte als E‑Book sepa­rat ver­öf­fent­licht. Die Sammlung ein­zel­ner Kurzgeschichten von Stephen King wur­den als “Stephen King Story Selection” her­aus­ge­ge­ben. Diese sind mitt­ler­wei­le nicht mehr ver­füg­bar.

Die vor­lie­gen­de Kurzgeschichte ist aller­dings wei­ter­hin Bestandteil der Kurzgeschichtensammlung “Im Kabinett des Todes”.

 

 

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