[Abgebrochen] Ermordung des Glücks

Wieder einmal entspricht mein Lesegeschmack nicht dem der breiten Masse. Immerhin kommt der zweite Fall des pensionierten Ermittlers Jakob Franck auf solide gute Bewertung auf den einschlägigen Portalen. Und so dachte ich, dass dies eine gute Krimi-Sommerlektüre ist, um mit leichter Kost die Sommerpause zu genießen.

Der Start in diesen Kriminalfall war dann auch vollkommen okay, bis ich mich zum ersten Mal gefragt habe, wann die Erzählung wohl anziehen mag. Durststrecken sind in Krimis sicherlich nicht so präsent wie in ausufernden Fantasy-Romanen, aber dennoch zu verschmerzen. Wenn es dann nur irgendwann Spannung erzeugt wird. Die kommt leider nicht. Vielmehr bleibt die Handlung beim Protagonisten hängen und verweilt dort. 

Nur sehr, sehr langsam und träge werden nach und nach die Puzzleteile gesucht und gefunden, die den Leser wenigstens ein bisschen weiterbringen. Aber auch da verweilt die Geschichte viel zu lange und dehnt sich wie Kaugummi. Dass die schon in deutschen Krimis obligatorischen gescheiterten Figuren nicht fehlen dürfen stellt da nur das i-Tüpfelchen dar.

Fazit

Ich habe mich immerhin bis Seite 210 gequält bis mein Durchhaltevermögen eingebrochen ist und ich die Selbstgeißelung drangegeben habe. Auch wenn ich dann das Ende verpasst habe, das einige für viel zu konstruiert beschrieben haben. Ein Verlust, mit dem ich sicherlich sehr gut leben werden kann.

cover ermordung des gluecks

Titel: Ermordung des Glücks
Autor: Ani, Friedrich
Genre: Krimi
Seitenzahl: 317
Verlag: Suhrkamp Verlag

1/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2017

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5 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Der Autor läuft mir auch immer wieder über den Weg und ich hatte vor einigen Jahren mal eins von ihm gelesen: Die unterirdische Sonne
    Kein Krimi, sondern ein sehr bitter-trauriges Thema, das mich beim Lesen zwar nicht losgelassen hat, weil ich wissen wollte, wie es endet, aber ich bin auch nicht so wirklich damit warm geworden. Wobei das bei dem Thema eh schwierig ist (es ging um entführte Jugendliche, die in einem Keller gefangen gehalten werden), aber irgendwie wollte ich danach auch nichts anderes von ihm ausprobieren.

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hallo Aleshanee,
      verstehe, Dein Geschmack ist gleichfalls (in diesem Fall) nicht Mainstream 🙂 Gut zu wissen, dass er grundsätzlich einen solchen Schreibstil verwendet … Mikka (s.u.) zeigt natürlich eindrücklich, wie unterschiedlich die Lesevorlieben und -geschmäcker sind 😉
      Viele Grüße
      Frank

  2. Hallo,

    es ist immer wieder hochinteressant, wie unterschiedliche dasselber Buch bei verschiedenen Leser*innen ankommt!
    😉

    Ich hatte in meiner Rezension geschrieben:

    „Atemlose Spannung? Das kommt wohl drauf an, wie man Spannung definiert, was man von einem spannenden Roman erwartet. Serienmörder, Blutgelage, Verfolgungsjagden? Fehlanzeige. Die Spannung in “Die Ermordung des Glücks” kommt leise und unaufgeregt daher.“

    und

    „Die Aufklärung erscheint fast nebensächlich, es ist ohnehin niemandem damit geholfen – als wäre es von Anfang an gar nicht darum gegangen, sondern um die Trauer, den Selbstbetrug, das ganze Kaleidoskop menschlicher Emotionen.“

    Aber ich fand das großartig! Ich liebe die düstere Poesie des Schreibstils, ich liebe die Charaktere, ich liebe, wie tiefgründig die Emotionen durchleuchtet werden. Für mich sind die Bücher von Friedrich Ani tatsächlich echte Highlights.

    Aber wenn du dich durch das Buch quälen musst, kann ich gut verstehen, dass du es abgebrochen hast!

    LG,
    Mikka

    1. Hallo Mikka,
      da kann man ja fast den Eindruck gewinnen, dass wir unterschiedliche Bücher gelesen haben 😀 Meins ist es auf jeden Fall nicht gewesen, auch wenn ich für eine „düstere Poesie“ eigentlich empfänglich bin … eigentlich 😉
      Viele Grüße
      Frank

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