[Antikriegsdrama] Im Westen nichts Neues

Diese Graphic Novel lag schon etwas länger auf meinem Haufen ungelesener Comics und Graphic Novels (ist das jetzt der HuG?). Angesichts des Erfolgs der neuen Verfilmung habe ich sie nun wieder in die Hand genommen und mich ihr nochmal gewidmet. Diese Graphic Novel ist in mehrerer Hinsicht kein einfaches Werk. Und das hat gleich mehrere Gründe.

Zum einen gilt die Romanvorlage aus dem Jahre 1928 von Erich Maria Remarque als Klassiker der Weltliteratur und zeigt die unvorstellbaren Gräueltaten des ersten Weltkriegs. Der Roman ebenso wie die Graphic Novels gelten als Antikriegsromane (auch wenn es immer wieder Leser geben wird, die die Existenz dieses Genres abstreiten). Ergo handelt es sich um harten Lesestoff, für den man „in Stimmung“ sein muss. Solche Werke ziehen den Leser zwangsläufig runter.

Zum anderen ist die Graphic Novel nicht mit Comic-Strips gezeichnet, sondern ist sehr textlastig verfasst. Das kommt vom Format, das der Autor Peter Eickmeyer gewählt hat. Dargestellt werden großflächige Bilder, die sich oftmals über eine Doppelseite erstrecken. Auf diesen Bildern wurden anschließend Textfelder platziert, die die Geschichte des jungen Soldaten erzählen. Durch dieses Format wird der Leser etwas mehr gefordert.

Antikriegsromane zeigen nicht nur die Gewalt und das Leid der Soldaten, sondern auch die Sinnlosigkeit des Kriegs. Vor allem der aktuelle Bezug zum heutigen Ukraine-Krieg holt die Autoren wieder ein. Denn schon Remarque hat geschrieben, dass sein Buch weder Anklage noch Bekenntnis sein soll. Er möchte über eine Generation berichten, die vom Krieg zerstört wurde. Und auch Thomas Schneider schreibt in seinem Nachwort, dass die Realität des ersten Weltkriegs nach 100 Jahren hinter einem „Gebirge von visuellen und textlichen Repräsentationen verschüttet liegt.“ Angesichts der Bilder von Soldaten in Schützengräben bleibt es aber nicht aus, einen Bezug zu dieser Graphic Novels bzw. diesen Buchs herzustellen.

Fazit

Weder Romanvorlage noch Graphic Novel zeigen ein historisch korrektes Bild vom ersten Weltkrieg (soweit ich den Historikern Glauben schenken darf). Eickmeyer zeigt vielmehr das sinnlose Leid in einem Krieg und dies ist in Sinne einer Antikriegs-Graphic-Novel überaus gelungen. Es gibt im Krieg keine Helden und es gibt keine Gewinner. Und genau dieses Gefühl hatte ich nach Beendigung dieser Graphic Novel.

achtung explizite gewaltdarstellung

⚠️Achtung⚠️Dieses Buch enthält explizite Beschreibungen von Gewalt und ist somit nicht für minderjährige oder zart besaitete Leser geeignet.

im westen nichts neues

Titel: Im Westen nichts Neues
Autor & Illustrator: Eickmeyer, Peter
Autor: Remarque, Erich Maria
Genre: Antikriegsdrama
Seitenzahl: 184
Verlag: Splitter Verlag
Band: 1 von 1

5/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2014

graphic novels comics

In meiner persönlichen Übersicht der empfehlenswerten Comics und Graphic Novels finden sich viele lesenswerte und zum Teil sehr beeindruckende Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

Die Romanvorlage gibt es beim KiWi-Verlag.

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