[Autobiografie] Die Träume anderer Leute

Warum tötet Judith Holofernes? Ich mag die deut­sche Sprache. Nicht nur, weil es mei­ne Muttersprache ist, son­dern auch solch zwei­deu­ti­ge Fragen her­vor­bringt. Zum einen, war­um die Frau Judith Holofernes im Allgemeinen tötet und zu ande­ren, war­um die Frau Judith den Herrn Holofernes getö­tet hat. Auf die zwei­te Frage wer­de ich am Ende die­ser Rezension ein­ge­hen.

Die ers­te Frage hin­ge­gen ergibt kei­nen Sinn, denn Judith Holofernes hat natür­lich noch nie jeman­den getö­tet, hat sich aber einen aus­ge­spro­chen unge­wöhn­li­chen Namen aus­ge­dacht, der kom­pli­ziert genug ist, um ihn vie­len Menschen im deutsch­spra­chi­gen Raum nicht bekannt zu machen. Und allen, die sich nun fra­gen, wer denn Judith Holofernes nun sei, dem wird ein Licht auf­ge­hen, wenn ich sage, dass sie die Front-Frau der Band „Wir sind Helden“ war, die sich seit 10 Jahren in einer schöp­fe­ri­schen Pause befin­det, aus der sie aber ver­mut­lich eher nicht wie­der her­aus­kom­men. Das ist zumin­dest mein Eindruck, nach­dem ich die­ses Buch gele­sen habe. Die Fans der Band soll­ten also eher nicht auf ein Comeback war­ten.

Die Träume ande­rer Leute“ ist weder eine klas­si­sche Autobiografie, in der Judith Holofernes chro­no­lo­gisch über ihr bis­he­ri­ges Leben berich­tet, noch ist es irgend­ei­ne Art von Abrechnung. Sie schreibt zwar über die Jahre 2010 bis 2019, wirft aber inner­halb ihrer Darstellungen einen Blick zurück und reflek­tiert so, wie Ereignisse der Vergangenheit sie immer wie­der ein­ho­len. Wer weiß, viel­leicht kommt ja in naher oder fer­ner Zukunft doch das Buch, „[…] das ich [natür­lich Judith, Anm. vom Büchernarr] schon seit fünf­zehn Jahren schrei­ben will, über mei­ne Kindheit in Freiburg mit einer les­bi­schen Mutter in den Achtzigerjahren.“ (bei 77% des eBooks)

Holofernes lässt den Leser tief in die Maschinerie der Musikproduktion und ‑Vermarktung bli­cken, wobei ich danach immer noch den Eindruck habe, kei­nen blas­sen Schimmer davon zu haben. Sehr wohl aber davon, wie Künstler und Künstlerinnen von den Mühlrädern der Musikindustrie zer­rie­ben wer­den und wie der Wunsch ent­steht, sich davon frei­zu­ma­chen. Ich glau­be alle (erfolg­rei­chen) Künstler ver­aus­ga­ben sich irgend­wann und haben Kontakt mit unse­rem Gesundheitssystem. Aber immer­hin ist Judith Holofernes nicht tot, kennt aber nun den Wahnsinn, mit dem sich Kranke her­um­schla­gen müs­sen (das bezieht sich auf das Kapitel “Immerhin nicht tot”).

Das, was Judith Holofernes geschafft hat, wird wohl nur weni­gen Menschen gelin­gen. Sie hat sich bewusst aus dem Laufrad des Erfolgs bewegt und lebt nun ein frei­es Leben jen­seits des Erfolgsdrucks. Es war ein recht lan­ger Weg bis dort­hin und sie beschreibt sehr man­nig­fal­tig, wie stei­nig die­ser Weg für sie war und wel­che Hürden sie neh­men muss­te. Dabei ist sie erstaun­lich offen und schreibt frei von der Seele, was sie zumin­dest in mei­nen Augen sehr sym­pa­thisch macht. Nichts wirkt auf­ge­setzt oder künst­lich.

Schon zu Beginn des Buchs wird deut­lich, wie sehr sie die Elternschaft und das Muttersein unter­schätzt hat. Und ich kann bestä­ti­gen, dass nie­mand auch nur den Hauch einer Ahnung hat, wie sehr Kinder das Leben ver­än­dern, bis man selbst wel­che hat. Es dau­er­te eine Weile, bis die Sängerin und Autorin merk­te, dass es nicht funk­tio­niert und for­mu­liert es erst spät in deut­li­chen Worten:

„Stattdessen hab ich es ver­dreht und gedehnt und unter­lau­fen und das Unmögliche ver­sucht: eine Familie zu haben und neben­her Rockstar in 70%-Stelle zu sein. Überraschung: Es funk­tio­niert nicht.“
(bei 95% des eBooks, Anmerkung: Dies war der Zeitpunkt, wo sie bekannt­gab, dass sie sich zurück­zieht.)

Es ist in mei­nen Augen trau­rig, dass in allen Biografien von Frauen, die ich bis­her gele­sen habe, ein Thema immer wie­der auf­taucht. Nämlich die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf in Deutschland. Klar, bei Rockmusikerinnen mag das noch­mals extre­mer sein, aber die Tatsache, dass sich Schwangerschaft und Neugeborene gut ver­mark­ten las­sen, danach aber bit­te die kin­der­lo­se schö­ne hei­le Welt gezeigt wer­den muss, ist schon erschre­ckend. Ich wür­de jetzt nicht sagen, dass die­ses Buch femi­nis­tisch ist, aber Judith Holofernes muss­te immer wie­der erfah­ren, wie sehr ein Familienleben mit die­ser Art von Karriere kol­li­diert. Bis es eben nicht mehr ging.

Warum ich glau­be, dass es kein gro­ßes Comeback geben wird? Weil sie ihren Managern die­se Zeilen geschrie­ben hat:

„[…] mir ist klar gewor­den, dass ich so, wie ich bis­her gear­bei­tet habe, nicht glück­lich wer­de. Eine ernst gemein­te Musikkarriere mit ihrem Anspruch auf Stringenz und »Aufwärtsbewegung« ist schlicht zu auf­wen­dig und braucht zu viel Energie. Deshalb habe ich beschlos­sen, die Idee einer kom­mer­zi­ell erfolg­rei­chen oder auch nur »nach­hal­ti­gen« Karriere auf­zu­ge­ben.“
(bei 92% des eBooks)

Fazit

Es ist klar, dass ein Leben als (erfolg­rei­che) Musikerin nicht ver­gleich­bar ist mit dem Leben vom Ottonormalverbraucher. Dennoch liest sich die­ses Buch nicht wie eine Beschreibung einer voll­kom­men abge­dreh­ten Person, son­dern von einer Frau und Mutter, die ver­sucht hat, ihren Weg zu fin­den. Dabei lässt Judith Holofernes den Leser in sehr vie­le Bereiche ihres Lebens bli­cken, was sie aus­ge­spro­chen zugäng­lich, authen­tisch und sym­pa­thisch macht. Man muss weder Fan von ihrer Musik sein, noch von „Wir sind Helden“, um Zugang zu die­sem Buch zu haben. Das Buch ist für jeden geeig­net, der wis­sen möch­te, wie eine außer­ge­wöhn­li­che Frau am Ende den Weg gefun­den hat, auf dem sie ohne zu stol­pern unter­wegs sein kann.

Ich glau­be ja, dass sich eine Künstlerin wie Judith Holofernes alle Rezensionen und Feedbacks anschau­en und lesen wird.

Sie sagt zwar selbst, dass sie es nicht machen wird, aber ich den­ke, dass sie eher nicht so recht dran glaubt, dass sie viel posi­ti­ves Feedback erhal­ten wird. Ich glau­be aber, dass vie­le Menschen von ihrer Offenheit ange­tan sein wer­den. Wenn Du, lie­be Judith, dies (heim­lich) liest: Ich freue ich mich für Dich, dass Du nun Deinen Weg gefun­den hast und habe Respekt davor, wie offen und frei Du in Deinem Buch über Dich und Deine Gefühle gespro­chen hast. Ich mag zwar Deine Musik aus den Soloprojekten nicht so sehr (ich habe mich irgend­wie aus der Zielgruppe bewegt (-: ) wie noch die Songs von „Wir sind Helden“, aber ich wün­sche Dir den­noch alles Gute auf Deinem wei­te­ren Lebensweg. Und als im Rollstuhl sit­zen­der Vater von drei Kindern konn­te ich an so vie­len Stellen nach­voll­zie­hen, was in Dir vor­ge­gan­gen ist, auch wenn ich vom Leben eines Musikers eben­so viel weiß, wie ein Single vom Leben mit Kindern.

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Warum tötet Judith Holofernes?

Zum Ende möch­te ich natür­lich die Frage beant­wor­ten, wes­halb Judith Holofernes tötet (wer es bis hier­her noch nicht mit­be­kom­men hat: der Name ist ein Synonym), muss dafür aber ein wenig aus­ho­len, damit die Frage eini­ger­ma­ßen ver­ständ­lich beant­wor­tet wird.

Das Buch Judith ist eine Besonderheit.

Ich bin kein Bibelwissenschaftler und ver­su­che den Zusammenhang so kor­rekt wie mög­lich dar­zu­stel­len. Das bibli­sche Buch Judith wur­de nicht in den jüdi­schen Kanon auf­ge­nom­men, wes­halb es den Weg nicht in den pro­tes­tan­ti­schen Kanon gefun­den hat, wes­halb es in den Lutherbibeln nicht ent­hal­ten ist. Es gehört zu den deu­te­ro­ka­no­ni­schen Schriften. Dies sind Bücher und zusätz­li­che Schriften, die in der katho­li­schen Kirche als Bestandteil der Bibel ange­se­hen wer­den, im Judentum und der evan­ge­li­schen Kirche eben nicht. Wer also im Netz in der Einheitsübersetzung nach dem Buch Judith sucht, wird es nicht fin­den.

In der Bibel wer­den die Bücher in Zitaten abge­kürzt. Anschließend folgt die Angabe zum Kapitel und zum Vers. Beim Buch Judith wer­den die Zitate so ange­ge­ben, hier als Beispiel für das Kapitel 2, Vers 10: Jdt (2, 10).

Das Buch Judith erzählt von einem Krieg zwi­schen dem assy­ri­schen König Nabuchodonosor (Nebukadnezar) und König Arphaxad von Medien. Nach fünf Jahren Krieg siegt Nabuchodonosor und ver­wüs­tet das gesam­te medi­sche Gebiet. Zuvor ist ihm die west­li­che Welt unge­hor­sam gegen­über­ge­tre­ten und ist nicht mit ihm in den Krieg gezo­gen. Ein Umstand, den er nun rächen möch­te, in dem er sei­nen Stellvertreter Holofernes los­schickt, um die Länder zu erobern.

Mit einem rie­si­gen Heer unter­wirft Holofernes die Länder, bis er den Mittelmeerraum erreicht, wo er mit sei­ner Armee einen Monat pau­siert, um sich neu auf­zu­stel­len und die Vorräte auf­zu­fül­len. Israel ist das ers­te und ein­zi­ge Land, das sich dem Eroberer ent­ge­gen­stellt. Es kommt zu eini­gen Belagerungen und Judith tritt in Erscheinung, die es schafft, von Holofernes ein­ge­la­den zu wer­den. Es kommt zu meh­re­ren Verhandlungen, aber schluss­end­lich lan­det Judith im Bett vom voll­trun­ke­nen Holofernes und schlägt ihm in der Gunst der Stunde den Kopf ab. Es fol­gen noch eini­ge Scharmützel, aber letz­ten Ende wird durch die­se Tat der Vormarsch gestoppt und Israel fei­ert sei­nen Sieg.

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Nun, das ist die kur­ze Kurzform gewe­sen. Der eigent­li­che Akt der Tötung fin­det im Buch Judith, Kapitel 13 statt.

Buch Judith, Kapitel 13

1 Als es nun spät gewor­den war, bra­chen sei­ne Knechte eilends auf. Und Bagoas ver­schloss das Zelt von außen und ent­ließ alle, die noch Dienst taten. Und sie gin­gen fort zu ihren Nachtlagern. Denn alle waren erschöpft, weil das Gelage so lan­ge gedau­ert hat­te. 2 Judit aber blieb allein in dem Zelt zurück mit Holofernes, der vorn­über auf sein Bett gefal­len war. Denn er war völ­lig betrun­ken. 3 Und Judit hat­te ihrer Magd gesagt, sie sol­le drau­ßen vor ihrem Schlafzelt ste­hen und war­ten, dass sie wie üblich kom­me. Dann wol­le sie wie­der zum Gebet hin­aus­ge­hen. Auch zu Bagoas hat­te sie so gespro­chen. 4 Als sich nun alle ent­fernt hat­ten und nie­mand mehr zurück­ge­blie­ben war, vom Kleinsten bis zum Größten, da trat Judit an sein Bett her­an und sprach in ihrem Herzen: Herr, du Gott aller Macht, sieh in die­ser Stunde gnä­dig her­ab auf das Werk mei­ner Hände, zur Erhöhung Jerusalems! 5 Denn jetzt ist die Stunde gekom­men, dass du dich dei­nes Erbteils annimmst und ich mein Vorhaben aus­füh­re, um die Feinde zu zer­schmet­tern, die sich gegen uns erho­ben haben.
6 Und sie ging zum Bettpfosten am Kopf des Holofernes, nahm sein Schwert her­ab, 7 trat ganz nah an das Bett her­an, pack­te das Haar sei­nes Hauptes und sprach: Gib mir Kraft, Herr, du Gott Israels, an die­sem Tag! 8 Und sie schlug zwei­mal auf sei­nen Nacken, so stark sie nur konn­te, und hieb ihm den Kopf ab. 9 Dann wälz­te sie sei­nen Körper vom Bett her­un­ter und lös­te das Mückennetz von den Stangen. Danach ging sie hin­aus und über­gab ihrer Magd das Haupt des Holofernes. 10 Die steck­te es in den Beutel für ihre Speisevorräte. Und die bei­den gin­gen gemein­sam hin­aus, als ob sie nach ihrer Gewohnheit beten woll­ten. Doch als sie das Lager durch­quert hat­ten, mach­ten sie einen Bogen um die Schlucht, stie­gen auf den Berg von Betulia hin­auf und kamen vor die Tore der Stadt. 11 Und Judit rief den Wächtern bei den Toren schon von Weitem zu: Öffnet, öff­net doch das Tor! Gott ist mit uns! Gott zeigt noch immer Stärke in Israel und Kraft gegen unse­re Feinde, so wie er auch heu­te getan hat! 12 Und es geschah, als die Männer in der Stadt ihre Stimme hör­ten, eil­ten sie zum Stadttor und rie­fen die Ältesten zusam­men. 13 Da lie­fen alle, Klein und Groß, her­bei, denn auf ihre Rückkehr hat­ten sie kaum noch zu hof­fen gewagt. Und sie öff­ne­ten das Tor, nah­men bei­de in Empfang, ent­zün­de­ten zur Beleuchtung ein Feuer und umring­ten sie. 14 Judit aber sprach zu ihnen mit lau­ter Stimme: Lobt Gott, ja lobet ihn! Lobt Gott, der dem Haus Israel sein Erbarmen noch nicht ent­zo­gen, son­dern unse­re Feinde zer­schmet­tert hat in die­ser Nacht durch mei­ne Hand! 15 Dann zog sie das Haupt aus dem Beutel her­vor, zeig­te es ihnen und sprach: Seht, das Haupt des Holofernes, des Feldhauptmanns der assy­ri­schen Streitmacht! Und seht, das Mückennetz, unter dem er in sei­ner Trunkenheit lag! Der Herr hat ihn erschla­gen durch die Hand einer Frau! 16 So wahr der Herr lebt, der mich bewahrt hat auf mei­nem Weg, den ich gegan­gen bin: Mein Aussehen hat ihn ver­führt zu sei­nem Verderben, doch er konn­te mir kei­ne Gewalt antun, um mich zu befle­cken oder zu schän­den.

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Die Heldin als Denkmal Nur kurz der Hinweis, dass der Heldin im Jahre 1495 als Skulptur gedacht wur­de und sie als Skulptur im Palazzo Vecchio stand. Aber nur für neun Jahre, als sie von Michelangelos David abge­löst wur­de. Schon damals konn­te es nicht sein, dass eine Frau die Tyrannei been­det hat­te. Aber das ist eine ande­re Geschichte, die von jemand ande­ren erzählt wer­den kann.
Persönliche Anekdote:

Mir ist das glei­che pas­siert wie ihr. Nur an einem ande­ren Ort. Plötzlich und unver­mit­telt tauch­te die Fußballnationalmannschaft auf. Offenbar sind die Fußballer nur im Rudel unter­wegs. In mei­nem Fall geschah es am Düsseldorfer Flughafen, als ich mit mei­nen Kindern etwas frü­her dort war, um uns ein paar Flugzeuge anzu­schau­en, als an einer etwas ent­le­ge­ne­ren Stelle die Fußballnationalmannschaft ent­ge­gen­kam. Wir waren die ein­zi­gen Menschen in die­sem Hangar und es ist sehr wit­zig, wie die Fußballer dar­auf reagier­ten, als sie mit­be­ka­men, dass sie erkannt wur­den (damals war Oliver Kahn noch der Torhüter). In die­sem Buch taucht das Ereignis bei 8% des eBooks auf.

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Judith Holofernes schreibt noch ein wenig für die Öffentlichkeit auf ihrem per­sön­li­chen Blog. Die Webseite von “Wir sind Helden” hin­ge­gen liegt brach. Wer die Künstlerin unter­stüt­zen möch­ten, kann dies gern auf der Plattform Patreon tun und einer ihrer “Patrone” wer­den

Ihr ers­tes Buch mit Tiergedichten für Erwachsene ist mitt­ler­wei­le ver­grif­fen. Einen Blick ins Buch gewährt der Klett-Cotta-Verlag aber immer noch (Nachtrag: Das Buch wur­de nun voll­stän­dig von der Website ent­fernt).

Die Traeume anderer Leute

Titel: Die Träume ande­rer Leute
Autor: Holofernes, Judith
Genre: Autobiografie
Seitenzahl: 416
Verlag: Klett-Cotta Verlag

5/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2022

Dieses Buch wur­de mir über die Plattform Netgalley als E‑Book zur Verfügung gestellt. NetGalley gibt kei­ner­lei Vorgaben über die Art und Weise, wie Bücher bewer­tet oder vor­ge­stellt wer­den. Mehr Infos dazu auf der Seite “Über die­sen Blog”.

Die Verweise zu Amazon sind mit Affiliate-Links ver­se­hen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.

Auf Amazon und den ande­ren Plattformen fin­det sich eine deut­lich ver­kürz­te Version mei­ner Rezension.

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5 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Mich inter­es­sie­ren sol­che Autobiografien ja in der Regel über­haupt nicht – das Cover hat mich jetzt neu­gie­rig gemacht und ich hab dei­ne Rezension aus­führ­lich gele­sen – bei den Bibelauszügen war ich aber raus *lach*
    Kinder und Arbeit … das zu ver­ein­ba­ren ist wirk­lich schwer, nicht nur für Künstler. Inwieweit da Unterschiede sind kann ich natür­lich nicht beur­tei­len.
    Ich muss dabei nur immer an “frü­her” den­ken (sor­ry), als das Einkommen des Mannes aus­ge­reicht hat und die Frau zuhau­se blieb. Das war natür­lich auch vie­len Unterdrückungs-Methoden geschul­det, da “Frau” ja nicht viel ande­res konn­te (du weißt was ich mei­ne), aber mitt­ler­wei­le MÜSSEN bei­de arbei­ten um über­haupt irgend­wie über die Runden zu kom­men. Das find ich schon krass.
    Jeder kann es machen wie er möch­te – ich hab damals mein “Hausfrauendasein” gewählt und ich hab es geliebt, die ers­ten Jahre mei­ner Kinder mit ihnen zusam­men zu ver­brin­gen. Das war geld­tech­nisch eine extrem schwie­ri­ge Zeit und auch viel mit Vorwürfen von außen geprägt. Was mir letzt­end­lich aber egal war, weil mei­ne Kinder mir wich­ti­ger waren als alles ande­re. Ob das heu­te noch so mög­lich wäre, kann ich mir kaum vor­stel­len.
    Der Druck, alles unter einen Hut brin­gen zu müs­sen ist immens – da auch lei­der immer auf die Außenwirkung geach­tet wird.

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      ja, das ist lei­der so, dass bei­de arbei­ten gehen müs­sen, wobei es bei uns so ist, dass mei­ne Frau ihren Job auch gern aus­übt und ein Dasein als Hausfrau weni­ger anspre­chend fand. Das lie­be Geld steht ja nicht immer an ers­ter Stelle, wobei wir das zusätz­li­che Gehalt gut für unse­re Urlaube gebrau­chen kön­nen.
      Wohnst Du nicht in München? Ich dach­te, dass es dort eher anders­her­um ist. Wir wür­den eher mit Vorwürfen bedacht, weil wir bei­de arbei­ten gegan­gen sind und die Kinder in U3-Kindergartengruppen betreut haben. Was für Rabeneltern wir waren, dass wir das mit allen drei Kindern gemacht haben 🙂
      Leider hat unse­re Gesellschaft noch kein Mittel gefun­den, Familie und Arbeit gut mit­ein­an­der zu ver­ei­nen, wobei Corona schon eini­ges geän­dert hat. In vie­len Firmen ist HomeOffice zum Glück mög­lich und auch nicht so abwe­gig, wobei vie­le es ja nicht HomeOffice nen­nen, son­dern “Arbeiten an einem ande­ren Ort” 😀 Ich mer­ke durch­aus, dass auf dem Arbeitsmarkt so eini­ges in Bewegung ist und ich hof­fe, dass sich der Trend im posi­ti­ven Sinne fort­setzt.

      Aber zu Holofernes: Wer sich einen so unge­wöhn­li­chen Künstlernamen aus­denkt, macht mich neu­gie­rig, vor allem, weil das Buch Judith gar nicht in allen Übersetzungen ent­hal­ten ist. Da konn­te ich nicht anders und muss­te auch die­se Geschichte lesen.

      Herzliche Grüße
      Frank

      1. Ja, ich woh­ne in München – was meinst du mit, dass es hier anders ist?
        Alle bekom­men Vorwürfe: die­je­ni­gen die zuhau­se blei­ben, weil sie nicht arbei­ten gehen – und die­je­ni­gen die Arbeiten gehen, weil sie sich nicht um die Kids küm­mern 😉
        Ich mach mei­ne Arbeit auch ger­ne – ich bin da echt sehr unkom­pli­ziert, da mir bis­her jede Arbeit Spaß gemacht hat, ich hab da kei­ne gro­ßen Anforderungen 😀 Aber ich bräuch­te sie nicht, für mich. Ich bin viel lie­ber zuhau­se, ich hab da echt genug zu tun… auch wenn mei­ne Kinder schon groß sind, soll hei­ßen: wenn ich mal in Rente gehe wer­de ich mich nicht lang­wei­len 😉

        Das Geld war mir noch nie wich­tig, ich kreb­se immer am Limit rum, aber ich hab halt auch immer allei­ne ver­dient. Mittlerweile arbei­tet mein Sohn ja (also der der noch zuhau­se ist) und das ist natür­lich eine gro­ße Hilfe. Ich brauch auch nicht viel,a ber wenn du stän­dig rech­nen musst, obs fürs essen reicht, ist das schon anstren­gend. Seit einem Jahr, end­lich, ist es nicht mehr so schlimm. Weil ich halt auch nichts brau­che, auch nicht in Urlaub fah­re oder so… aber München ist halt auch extrem teu­er, schon allei­ne was die Mieten betrifft. Wobei alles ande­re ja über­all gleich sein müss­te, denk ich. Da kenn ich mich nicht so aus ^^

        1. Na, Mitten in Bayern, kon­ser­va­ti­ver als das katho­li­sche Rheinland – es waren meist bay­ri­sche Ministerpräsidenten, die ganz laut die Frauen hin­ter den Herd rie­fen und es ein wenig ver­pennt haben, dass die­se Zeiten schon seit 50 Jahren vor­bei sind. Bayern macht ja gern sein eige­nes Ding und schert sich wenig um die Belange ande­rer Bundesländer – wie z.B. bei den Sommerferien, wo Bayern sich als ein­zi­ges Bundesland nicht mit ande­ren abstimmt. 😉

          Zum Glück müs­sen wir nicht jeden Cent umdre­hen. Wenn es nicht mehr fürs Essen reicht, dann stell ich mir vor, dass das eine recht gro­ße Belastung für die gesam­te Familie sein kann. Und klar, so man­che Region ist noch­mal teu­rer, aber dafür passt es mit der Infrastruktur. Ein Vorteil, den vie­le unter­schät­zen. Ich woh­ne so, dass alles fuß­läu­fig zu errei­chen ist. Bis auf die Arbeit.

          Und Du wohnst ja qua­si in einer Urlaubsregion. Ich wet­te, dass Du im Radius von ein bis zwei Stunden Fahrzeit so eini­ges errei­chen an schö­nen Fleckchen errei­chen kannst – ich habe zumin­dest den Eindruck, wenn ich mal in der Gegend bin (meist auf Durchreise :D)

          1. Joa, das stimmt natür­lich, mit dem kon­ser­va­ti­ven Bayern xD Aber auch wenn ich mir damit immer kei­ne Freunde mache: ich bin poli­tisch nie auf dem Laufenden, ich krieg halt immer nur das mit, was mir erzählt wird, oder mal kurz in den Radio-Nachrichten. Ich ärge­re mich sonst nur wenn ich mich damit beschäf­ti­ge …

            Ich woh­ne ja am Stadtrand von München – und errei­che Arbeit und Einkaufsmöglichkeiten auch zu Fuß oder mit dem Rad. (in die Stadt sel­ber fah­re ich so gut wie nie ^^) Und wenn dann dau­ert das ewig, unse­re Öffentlichen sind ja ein Kapitel für sich *lach*
            Da ich kein Auto habe sind so klei­ne Ausflüge auch schwie­rig, und teu­er mit den Öffentlichen. Das 9 Euro Ticket hab ich auch nicht genutzt im Sommer da ich kei­ne Zeit hat­te. Wenigstens konn­te ich es für die Fahrten inner­halb von München nut­zen.
            Das 49 Euro Ticket Deutschlandweit fin­de ich an sich ja super, aller­dings soll­ten sie dann auch ein Städteticket ein­füh­ren, das geld­mä­ßig ange­passt wird. Eine Monatskarte nur für München für 65 Euro ist ja dann irgend­wie kom­plett dane­ben …

            Ich hab aller­dings das Stattauto, das ich buchen kann. Das ist für wenig Fahrten wirk­lich sehr kos­ten­güns­tig. Wenn ich dann aber mal wei­te­re Strecken fah­re dann schon rela­tiv teu­er. Muss mir das dann wirk­lich ein­tei­len z. B. wenn ich mei­nen Sohn besu­chen möch­te, der in der Nähe von Miesbach wohnt (wenn dir das was sagt)
            Ich brauch ja auch nicht unbe­dingt Urlaub woan­ders, war da noch nie so ein Fan bzw. jemand der unbe­dingt ans Meer muss jedes Jahr. Auch wenn ichs natür­lich auch schön fin­de.

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