[Autobiografie] It’s lonely at the centre of the earth

Wie stellt man am bes­ten die eige­ne Depression dar? Die Gefühle, die Hoffnung und die Leere, die mit ihr ein­her­ge­hen? Eine Depression kann eine sehr chao­ti­sche emo­tio­na­le Achterbahn sein. Und genau so zeigt sie die bri­ti­sche Comicautorin Zoe Thorogood in ihrer auto­bio­gra­fi­schen Graphic Novel.

Sie selbst sagt, dass sie sich ganz oft in ande­ren Darstellungen einer Depression nicht wie­der­ge­fun­den hat, wes­halb sie ihren eige­nen Weg gegan­gen ist. Dieser ist nicht nur sehr eigen­wil­lig, son­dern auch sehr indi­vi­du­ell, wes­halb ich selbst nur sel­ten in ihrer Darstellungen wie­der­ge­fun­den habe. Dies ist aber voll­kom­men in Ordnung, denn jeder emp­fin­det die­sen Zustand anders und es ist sehr schwer, die­sen Gefühlszustand irgend­wie für ande­re sicht­bar zu machen.

Das erklärt die Darstellung, die die Künstlerin gewählt hat. Mal arbei­tet sie mit Collagen, mal mit Abstraktion, mal mit rea­lis­ti­schen Darstellungen. Es gibt kei­nen roten Faden, der sich durch die Darstellung zieht, son­dern der Leser erlebt die Achterbahnfahrt der Autorin auch zeich­ne­risch mit. Ich will ehr­lich sein: das muss man mögen.

Mir hat die Darstellung nicht durch­ge­hend gefal­len und nicht immer waren ihre Aussagen bzw. Darstellungen (für mich) ver­ständ­lich. Ich fin­de es aber den­noch sehr span­nend zu sehen, wie ande­re Menschen mit Depressionen umge­hen, was sie füh­len und wie ihre Umgebung sie wahr­nimmt und dar­auf reagiert, soweit sie denn über­haupt mit­be­kom­men, dass man gera­de in einer depres­si­ven Phase steckt. Wer eben­so wie ich denkt, wird in die­ser auto­bio­gra­fi­schen Graphic Novel Wohlgefallen fin­den.

cover

Titel: It’s lonely at the cent­re of the earth: Eine Autobio-Graphic Novel über das Leben mit Depressionen
Autor & Illustrator: Thorogood, Zoe
Genre: Graphic Novel /Autobiografie
Seitenzahl: 192
Verlag: Cross Cult Verlag
Band: 1 von 1

Originaltitel: t’s lonely at the cent­re of the earth
Übersetzer: Stephanie Pannen
Herkunft: USA
Jahr: 20222024 (org./dt.)

In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Comics und Graphic Novels fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

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2 Kommentare

  1. Hallo Frank!
    Ich fand den Comic ins­ge­samt auch sehr gelun­gen und im Gegensatz zu dem, was du wei­ter oben beschreibst, habe ich in Zoes Darstellung ihrer Depression tat­säch­lich eine Freundin von mir in wei­ten Teilen wie­der­erkannt. Was aber eben erst recht zeigt, wie Unterschied das Ganze wahr­ge­nom­men wer­den kann.

    Alles Liebe!
    Gabriela

    1. Hallo Gabriela,
      ja, da hast Du Recht. Depressionen wer­den unter­schied­lich emp­fun­den und von der Außenwelt sehr unter­schied­lich wahr­ge­nom­men. Aber auch des­halb soll­te es ruhig mehr auto­bio­gra­fi­sche Bücher zu dem Thema geben.
      Viele Grüße
      Frank

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