Be my Girl ★★★★★

Der Leser wird direkt in die Geschichte gewor­fen und gleich mit einer Leiche und ihrer Mörderin kon­fron­tiert. Das wirft selbst­re­dend Fragen auf und ver­spricht einen rasan­ten Einstieg in die­ses Buch.

Dabei hat mich so man­che zum Teil doch recht kri­ti­sche Stimme zwei­feln las­sen, ob ich mir mit die­sem Buch tat­säch­lich einen Gefallen tue, denn ich nei­ge bei der Wahl mei­ner Bücher weni­ger zum Masochismus. In die­sem Fall bin ich froh, nicht auf die kri­ti­schen Stimmen gehört zu haben.

wechselnde Zeiten

Ein wesent­li­ches Merkmal des Buchs besteht in den wech­seln­den Zeiten. Schon die Bezeichnung der Kapitel mit “Damals” und “Heute” und deren regel­mä­ßi­ger Wechsel zeugt von Zeitsprüngen.

Dabei sind die “Heute-Kapitel” aus Sicht der Hauptprotagonistin Ellen und in der Gegenwart geschrie­ben. In die­sen Kapiteln wird das Geschehen line­ar erzählt. Später kom­men die Sichtweisen des ermit­teln­den Polizisten und Ellens Ehemann Rob hin­zu, aber es bleibt stets zeit­lich auf­ein­an­der fol­gend.

Gegen Mitte des Buchs gibt es aber auch in die­sen Kapiteln Rückblenden, so dass das Konzept nicht ganz so kon­se­quent umge­setzt wur­de und ehr­lich gesagt der Geschichte ein biss­chen die Spannung nimmt.

Die Damals-Kapitel spie­len (wenig über­ra­schend) in der Vergangenheit und sprin­gen situa­ti­ons­be­dingt zwi­schen ver­schie­de­nen Szenarien hin und her. Das ist teil­wei­se etwas chao­tisch, aber nicht ver­wir­rend, bevor sich die ein­zel­nen Teile des Puzzles zusam­men­fü­gen. Das ist im Grund genom­men der Hauptaspekt, wie die Spannung in die­sem Buch erzeugt wur­de.

Charaktere

In die­sem Buch gibt es im Grunde genom­men nicht sehr vie­le Charaktere. Der Schwerpunkt liegt ein­deu­tig auf dem Ehepaar Ellen und Rob, deren Leben nach und nach beleuch­tet wird. Ein Leben, das durch­setzt ist von Lügen, Intrigen, Gewalt und Misstrauen, aber auch von Emotionen und dra­ma­ti­schen Erlebnissen. Das gibt vor allem die­sen bei­den Protagonisten eine bezeich­nen­de Tiefe.

Zusätzlich gibt es Nebencharaktere und eine Nebenhandlung, deren Leben nur teil­wei­se beleuch­tet wird und somit wenig Raum im Buch fin­den. Das erhöht den Fokus auf die Hauptgeschichte.

Fazit

Dieser Psychothriller ist span­nend, inter­es­sant geschrie­ben und sogar zumin­dest teil­wei­se emo­tio­nal. Nicht nur das Ende dürf­te für den Leser über­ra­schend gekom­men sein, son­dern auch inner­halb des Buchs gibt es zahl­rei­che Wendungen, die den Spannungsbogen auf­recht hal­ten.

Es wird zwar in vie­ler­lei Hinsicht auf die Ehe des Paares und deren Kennenlernen geblickt, aber eben das macht es in mei­nen Augen so inter­es­sant. Wie der Mord zu Beginn und Lebensgeschichte des Ehepaars sich nach und nach zu einem stim­mi­gen Bild zusam­men­fü­gen. Von mir bekommt das Buch trotz der ein oder ande­ren Schwäche die vol­le Punktzahl.

 

Titel: Be my Girl
Autor: Sadowsky, Nina
Genre: Psychothriller
Verlag: Penguin Verlag
Bewertung: ✦✦✦✦✦

 


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