Über die Entstehung der Geschichte von Beren und Luthien

Titel: Beren und Lúthien
Autor: Tolkien, J.R.R.
Genre: Fantasy
Verlag: Klett-Cotta
Wertung: ★★★★☆

Am Ende des Vorworts zu Beren und Luthien schreibt Chr. Tolkien “Im Alter von drei­und­neun­zig Jahren ist dies (ver­mut­lich) mein letz­tes Buch […].” Der Tolkien-Fan dürf­te also tat­säch­lich das letz­te neu ver­öf­fent­lich­te Buch in den Händen hal­ten.

Wobei “neu” etwas irre­füh­rend sein kann, denn die Geschichte von Beren und Luthien ist nicht neu, wur­de sie doch schon 1977 im Silmarillion ver­öf­fent­licht. Dort heißt es, dass “über ihr Leben das Leithian-Lied gedich­tet [wur­de], wel­ches das zweit­längs­te unter den Liedern über die Welt von einst ist; […]” (S. 217, Das Silmarillion, 1999, Klett-Cotta).

Das Leithian-Lied

In die­sem Buch wur­de es nach­ge­holt und das Leithian-Lied fin­det sich voll­stän­dig abge­druckt wie­der. Vollständig? Nein nicht ganz, denn trotz der Länge des Leithian-Lieds, hat Tolkien das Lied nie voll­endet. Und so heißt es in die­ser Ausgabe (Pos. 3471 “Das Lethian”): “Obwohl er nach Fertigstellung sei­ner Arbeit am Herrn der Ringe umfang­rei­che Änderungen am Leithian-Lied vor­nahm, […] dürf­te es sicher sein, dass er die Geschichte in Versform nie­mals wei­ter­führ­te, […]”

Dennoch nimmt das Lied gut die Hälfte die­ses Buchs ein.

Daneben fin­den sich noch eini­ge (leicht) abge­wand­te Formen der Erzählung, wie sie im Silmarillion zu fin­den ist und zahl­rei­che Informationen zu deren Hintergründen. So wie sich auch ansons­ten recht vie­le Hintergrundinformationen rund um die­se Geschichte fin­den.

Es han­delt sich bei die­sem Buch also nicht um eine Neuerzählung der Geschichte von Beren und Luthien, son­dern viel­mehr um eine Zusammenstellung unter­schied­lichs­ter Texte rund um deren Entstehungsgeschichte!

Illustrationen

Das Buch ist mit zahl­rei­chen Illustrationen aus der Feder von Alan Lee geschmückt. Es gibt nicht nur eini­ge Farbtafeln, son­dern auch etli­che Bleistiftzeichnungen, die das Erzählte unter­ma­len. Im Großen und Ganzen sind die­se Illustrationen sehr schön anzu­se­hen, so wie man es von den ande­ren Büchern gewohnt ist.

Ich habe das Buch als E‑Book gele­sen. Auf dem Kindle kom­men die Illustrationen erwar­tungs­ge­mäß nicht so zur Geltung wie auf einem Tablet, so dass ich hier die Nutzung eines Tablets nur emp­feh­len kann.

Fazit

Wer Tolkiens Werke nicht kennt, soll­te sich von die­sem Buch fern­hal­ten. Es rich­tet sich ein­deu­tig an Fans von Mittelerde, die die ande­ren Bücher ken­nen. Mindestens das Silmarillion ist eine Pflichtlektüre, um die Erzählungen und Anekdoten im rech­ten Licht sehen zu kön­nen, die hier prä­sen­tiert wer­den.

Wer nur eine Neuerzählung der Geschichte von Beren und Luthien sucht, wird eher ent­täuscht wer­den. Wer weiß, wor­auf er sich bei die­sem Buch ein­lässt, wird sicher­lich sei­ne Freude haben.

Der bes­se­ren Lesbarkeit wegen, habe ich in die­ser Rezension anstel­le von “Lúthien” den Namen “Luthien” ver­wen­det.


Der Blick ins Buch von Amazon gibt einen sehr guten Eindruck vom Stil des Buchs:

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