[Bilderbuch] Wilmo

Auch wenn in den Medien immer wie­der davon berich­tet wird, dass eine Depression eine ernst­zu­neh­men­de Erkrankung ist, so gibt es noch immer vie­le Menschen, die die­se psy­chi­sche Erkrankung ver­harm­lo­sen. Dabei sind die Auswirkungen auf die eige­ne Person und auf das per­sön­li­che Umfeld signi­fi­kant. Und genau das the­ma­ti­siert Francis Kaiser in ihrem Bilderbuch Wilmo.

Es ist ehr­lich gesagt ein sehr text­las­ti­ges Bilderbuch, das sich an Kinder zwi­schen 4 und 12 Jahren rich­tet. Allerdings ist eine Depression in der Familie eine Angelegenheit, die sich nicht kurz und knapp abhan­deln lässt. Dieses Bilderbuch ist dafür gedacht, dass es ein Erwachsener vor­liest und die Punkte mit dem Kind bespricht.

Das Besondere an die­sem Buch ist die Authentizität, denn die Autorin ist gleich­zei­tig eine Betroffene, die mit die­sem Buch zeigt, wie es ist, wenn ein Elternteil an einer Depression erkrankt. Dabei stützt sie sich im Wesentlichen auf ihre eige­nen Erfahrungen.

Ebenfalls beson­ders sind die Zeichnungen. Ich fin­de sie wun­der­schön gestal­tet und sehr tref­fend und poin­tiert aus­ge­ar­bei­tet. Ich mag einen sol­chen rea­li­täts­na­hen Zeichenstil, mit dem sich sehr gut Gefühle dar­stel­len las­sen.

Selbstredend ist das Buch allein kein Heilmittel, damit es allen wie­der gut­geht. Es ist viel­mehr eine Inspirationsquelle für betrof­fe­ne Familien mit vie­len Tipps, wie man mit Kindern, Angehörigen und päd­ago­gi­schen Fachkräften, wie z.B. Erziehern und Lehrern über die Krankheit reflek­tie­ren kann.

Ich fin­de es wich­tig, dass es sol­che Bücher gibt, die einen an die Hand neh­men und mit sehr hand­fes­ten Tipps Betroffenen zur Seite ste­hen. Oftmals ist es für Betroffene schwie­rig, die pas­sen­den Worte zu fin­den. Ein sol­ches, zuge­ge­be­ner­ma­ßen sehr text­las­ti­ges Bilderbuch kann da sehr hilf­reich sein.