[Biografie] Abgeschminkt: Das Leben ist schön

Buchcover Ungeschminkt

Titel: Abgeschminkt: Das Leben ist schön – Von ein­fach war nie die Rede – Die Frau, die »Cindy aus Marzahn« war
Autor: Bessin, Ilka (Autor); Jürgens, Sabine (Autor)
Genre: Biografie
Verlag: Heyne Verlag
Seitenzahl: 288
Wertung: ★★★★☆
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Cindy aus Marzahn ist nicht mehr.  Als schil­lern­de Figur hat sie für ein Jahrzehnt für so man­chen Lacher gesorgt. Wenn ich solch schil­lern­de Figuren auf der Bühne sehe, dann kann ich mir nur schwer vor­stel­len, wel­chen Weg sie gegan­gen sind, um schluss­end­lich dort zu sein, wo sie gera­de sind. Ilka Bessin, die Frau hin­ter die­ser Figur, gibt in die­sem Buch einen wört­lich gemein­ten unge­schmink­ten Blick auf ihre Karriere.

Authentisch

Als Zuschauer seh ich die Comedians auf der Bühne, lache über die Witze (oder auch nicht), und nach ihrem Auftritt sind sie aus den Augen, aus dem Sinn. Als Zuschauer seh ich nicht den Menschen, son­dern nur den Künstler oder gar die künst­le­ri­sche Figur, wie eben Cindy aus Marzahn. Welche Sorgen und Ängste ihn beglei­ten, in wel­chem Sumpf er sich hin­ter den Kulissen bewegt, inter­es­siert mich an die­ser Stelle nicht. Ich möch­te unter­hal­ten wer­den.

Natürlich habe ich eine vage Idee, wie es hät­te gewe­sen sein kön­nen. Ilka Bessin macht aus die­ser vagen Idee einen Tatsachenbericht. Wie ihre Kindheit ver­lief, wie ihre Karriere begann und wie die Kunstfigur Cindy gebo­ren wur­de. Dabei ver­sprüht sie eine unglaub­li­che Authentizität, die auch schon Cindy inne­hat­te und gibt einen unver­blüm­ten Blick nicht nur hin­ter die Kulissen, son­dern auch in ihr Innerstes.

Emotional

Das Buch hat bei mir einen Eindruck hin­ter­las­sen, dass Ilka Bessin nicht nur authen­tisch über ihr Leben redet, son­dern auch immer ehr­lich. Dabei macht sie auch vor Selbstkritik nicht halt und reflek­tiert auch über ihre Schattenseiten, wenn sie ihr “pink­far­be­nes Superwoman-Kostüm” ange­zo­gen hat­te.

Ich wür­de ja jetzt gern schrei­ben, dass Ilka Bessin mit Cindy auf­ge­hört hat, als es am schöns­ten war. Aber die­se Passage im Buch liest sich über­haupt nicht so, als dass das Wort “schön” pas­send wäre. Hoch emo­tio­nal schil­dert sie, wie sie nicht nur von der Kunstfigur Abschied neh­men muss­te, son­dern auch von ihrem Vater, der an Demenz erkrank­te. Sicherlich gehört ihr der größ­te Respekt, dass sie Cindy in den Pappkarton gelegt hat, als die­se Kunstfigur an ihrem Höhepunkt ange­langt war.

Fazit

Ich gehö­re sicher­lich nicht nur den ein­ge­fleisch­ten Fans von Cindy aus Marzahn. Der muss man aber auch gar nicht sein, um sich von die­sem Buch ange­spro­chen zu füh­len. Der Leser muss die­se Kunstfigur noch nicht mal ken­nen. Ilka Bessin erzählt sehr authen­tisch, ehr­lich und emo­tio­nal von ihren Höhen und Tiefen und gibt dadurch einen Blick auf unse­re Gesellschaft, wie ihn sicher­lich nur weni­ge ken­nen.

Somit ist das Buch sicher­lich für ein brei­tes Lesepublikum inter­es­sant, das einen Blick hin­ter die Kulisse und in das Innerste einer Künstlerin wer­fen möch­te, den Ilka Bessin im wahrs­ten Sinne des Wortes unge­schmickt gewährt.

Weitere Informationen zum Buch und zur kom­men­den Tour von Ilka Bessin fin­den sich auf ihrer Homepage.

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Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite die­ses Blogs.
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