Titel: Abgeschminkt: Das Leben ist schön – Von einfach war nie die Rede – Die Frau, die »Cindy aus Marzahn« war |
Cindy aus Marzahn ist nicht mehr. Als schillernde Figur hat sie für ein Jahrzehnt für so manchen Lacher gesorgt. Wenn ich solch schillernde Figuren auf der Bühne sehe, dann kann ich mir nur schwer vorstellen, welchen Weg sie gegangen sind, um schlussendlich dort zu sein, wo sie gerade sind. Ilka Bessin, die Frau hinter dieser Figur, gibt in diesem Buch einen wörtlich gemeinten ungeschminkten Blick auf ihre Karriere.
Authentisch
Als Zuschauer seh ich die Comedians auf der Bühne, lache über die Witze (oder auch nicht), und nach ihrem Auftritt sind sie aus den Augen, aus dem Sinn. Als Zuschauer seh ich nicht den Menschen, sondern nur den Künstler oder gar die künstlerische Figur, wie eben Cindy aus Marzahn. Welche Sorgen und Ängste ihn begleiten, in welchem Sumpf er sich hinter den Kulissen bewegt, interessiert mich an dieser Stelle nicht. Ich möchte unterhalten werden.
Natürlich habe ich eine vage Idee, wie es hätte gewesen sein können. Ilka Bessin macht aus dieser vagen Idee einen Tatsachenbericht. Wie ihre Kindheit verlief, wie ihre Karriere begann und wie die Kunstfigur Cindy geboren wurde. Dabei versprüht sie eine unglaubliche Authentizität, die auch schon Cindy innehatte und gibt einen unverblümten Blick nicht nur hinter die Kulissen, sondern auch in ihr Innerstes.
Emotional
Das Buch hat bei mir einen Eindruck hinterlassen, dass Ilka Bessin nicht nur authentisch über ihr Leben redet, sondern auch immer ehrlich. Dabei macht sie auch vor Selbstkritik nicht halt und reflektiert auch über ihre Schattenseiten, wenn sie ihr “pinkfarbenes Superwoman-Kostüm” angezogen hatte.
Ich würde ja jetzt gern schreiben, dass Ilka Bessin mit Cindy aufgehört hat, als es am schönsten war. Aber diese Passage im Buch liest sich überhaupt nicht so, als dass das Wort “schön” passend wäre. Hoch emotional schildert sie, wie sie nicht nur von der Kunstfigur Abschied nehmen musste, sondern auch von ihrem Vater, der an Demenz erkrankte. Sicherlich gehört ihr der größte Respekt, dass sie Cindy in den Pappkarton gelegt hat, als diese Kunstfigur an ihrem Höhepunkt angelangt war.
Fazit
Ich gehöre sicherlich nicht nur den eingefleischten Fans von Cindy aus Marzahn. Der muss man aber auch gar nicht sein, um sich von diesem Buch angesprochen zu fühlen. Der Leser muss diese Kunstfigur noch nicht mal kennen. Ilka Bessin erzählt sehr authentisch, ehrlich und emotional von ihren Höhen und Tiefen und gibt dadurch einen Blick auf unsere Gesellschaft, wie ihn sicherlich nur wenige kennen.
Somit ist das Buch sicherlich für ein breites Lesepublikum interessant, das einen Blick hinter die Kulisse und in das Innerste einer Künstlerin werfen möchte, den Ilka Bessin im wahrsten Sinne des Wortes ungeschmickt gewährt.
Weitere Informationen zum Buch und zur kommenden Tour von Ilka Bessin finden sich auf ihrer Homepage.
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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren findet sich auf der Verlagsübersichtsseite dieses Blogs.
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