[Biografie] Alfred Hitchcock. Band 1: Der Mann aus London

Alfred Hitchcock war ein Meister sei­nes Fachs und hat den Film prä­gend beein­flusst. Selbst heu­te sind man­che Filme noch immer sehens­wert (aber mit­nich­ten alle). Der Regisseur war dabei alles ande­re als ein­fach und galt als aus­ge­spro­chen exzen­trisch. Was ja oft­mals für beson­ders krea­ti­ve Köpfe gilt.

Hitchcock präg­te nicht nur den Film, son­dern war auch sehr pro­duk­tiv. Und das in einer Art und Weise, wie es heut­zu­ta­ge gar nicht mehr mög­lich ist. Wie packt man einen sol­chen krea­ti­ven, exzen­tri­schen und zu Schabernack berei­ten Kopf in eine Graphic Novel? Der Hinweis im Haftungsausschluss ganz zu Beginn des Buchs ver­deut­licht, dass hier dem Leser kei­ne klas­si­sche Biografie prä­sen­tiert wird, son­dern vie­les der Fantasie des Autors Noël Simsolo ent­sprun­gen ist.

Ein Gespräch mit Cary Grant und Grace Kelly dient als Aufhänger, das sich durch das Buch zieht und der rote Faden ist, an dem sich der Leser ent­lang­han­gelt. In die­sem Kontext wer­den vie­le zahl­rei­che Anekdoten erzählt, die dem Regisseur zuge­spro­chen wer­den. Dabei springt der Autor durch­aus durch die Zeit, obwohl eine zeit­lich sinn­vol­le Reihenfolge der Anekdoten erkenn­bar ist.

Durch die­sen Erzählstil gehen aller­dings eini­ge Informationen ver­lo­ren. So ist z.B. nur schwer nach­voll­zieh­bar, wie Hitchcock zu der­ar­ti­gem Ruhm gelangt ist. Allerdings gibt es eini­ge Hintergrundinformationen, wie die jewei­li­gen Filmgesellschaften ent­stan­den und womit die Filmemacher zu kämp­fen hat­ten. Es ist erstaun­lich, wel­chen Stellenwert der deut­sche Film damals gehabt haben muss, dass der Großmeister sich dort der­art ori­en­tiert hat. Kaum zu glau­ben ange­sichts des­sen, was heut­zu­ta­ge in Deutschland pro­du­ziert wird.

Stilgerecht ist die Graphic Novel in schwarz-weiß gehal­ten, was sehr gut zur Geschichte von Hitchcock passt. Die Zeichnungen sind sehr mini­ma­lis­tisch, was sich in die SW-Darstellung ein­bet­tet. Vor allem, da die meis­ten bekann­ten Werke in SW gedreht sind, ent­steht ein stim­mi­ges Bild.

Fazit

Die Graphic Novel gibt obgleich ihres Umfangs nur einen klei­nen Einblick in das Leben von Alfred Hitchcock. Die Exzentrik des begna­de­ten Regisseurs wird zwar sehr deut­lich, aber es ent­steht kein Gesamtbild. Der Leser soll­te unbe­dingt Vorkenntnisse mit­brin­gen und zumin­dest eini­ge Filme ken­nen, die in dem Buch genannt wer­den. Dann kann ich das Buch auch guten Gewissens emp­feh­len.

Die Novel endet mehr oder min­der mit Hitchcocks Entscheidung einen Film in Hollywood zu dre­hen.

Bei die­ser Graphic Novel han­delt es sich um einen Zweiteiler. Der zwei­te Band mit dem Untertitel “Der Meister des Suspense” wird ver­mut­lich noch 2021 erschei­nen.

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Titel: Alfred Hitchcock. Band 1: Der Mann aus London
Autor: Simsolo, Noël
Illustrator: Hé, Dominique
Genre: Biografie / Graphic Novel
Seitenzahl: 160
Verlag: Splitter Verlag

4/5

Originaltitel: Alfred Hitchcock – Tome 01 – L’homme de lond­res
Übersetzer: Tanja Krämling
Herkunft: Frankreich
Jahr: 2019 / 2020 (org./dt.)

graphic novels comics

In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Comics und Graphic Novels fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

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