[Biografie] Einstein: die Graphic Novel

Wer den Namen Albert Einstein hört, hat direkt das Foto mit der herausgestreckten Zunge und die Formel E = mc² im Kopf. Welche Rolle die Formel im Leben von Albert Einstein spielt, wird in dieser Graphic Novel aufgegriffen. Die Entstehung der Fotografie nicht. Was in meinen Augen ein wenig charakteristisch für dieses Buch ist, das zwar das Leben von Einstein beschreibt, aber nur bedingt eine Biografie ist.

Wer sich in diesem Buch zurechtfinden möchte, muss meines Erachtens mit den Namen Nils Bohr, Max Planck, Marie Curie, Erwin Schrödinger und vielen, vielen anderen Wissenschaftlern etwas anzufangen wissen. Ansonsten wird sich der Leser meiner bescheidenen Meinung nach in diesem Buch ein wenig verloren fühlen. Denn die vielen physikalischen Theorien waren ein essentieller Bestandteil von Albert Einstein und er hat sein gesamtes Leben ihnen gewidmet.

Der Autor Jim Ottaviani erzählt vom Leben des großen Physikers nicht in simpler chronologischer Reihenfolge, sondern er springt sehr oft zu bestimmten Lebensabschnitten, verweist auf vergangene, zukünftige und manchmal auch auf moderne Erkenntnisse, denn Albert Einstein hat nicht nur viele Theorien erdacht, sondern auch viele wieder verworfen. Dieser chaotische Erzählstil passt zum verrückten Professor, den Einstein augenscheinlich mehr als einmal gegeben hat.

Dazu passend der ungewöhnliche Erzählstil, denn es sind nicht die Bilder und die Interaktionen der Figuren, die die Geschichte erzählen, sondern die gezeichneten Figuren erzählen vielmehr dem Leser direkt ihre Geschichte, weshalb sie für gewöhnlich auch den Leser direkt anschauen, so als würden sie sich des Lesers bewusst sein. Dieser ungewöhnliche Erzählstil ist manchmal etwas anstrengend und verschleiert ein wenig den Lebenslauf von Einstein. Denn durch den starken Fokus auf die physikalische Arbeit, geht ein wenig der Blick auf seine privaten Kapriolen verloren. Denn sein Privatleben war ebenso chaotisch wir seine wissenschaftliche Arbeit. In diesem Buch werden auch einige Mythen ausgeräumt, die sich hier und da gebildet haben. Auf welcher Basis diese Biografie basiert, wird allerdings vom Autor nicht preisgegeben.

Die Zeichnungen sind durch den Erzählstil etwas speziell. Denn in welcher Graphic Novel schauen schon die dargestellten Figuren immer wieder den Leser an? Die Zeichnungen passen sich recht gut an das Springen in den Zeiten und Handlungsorten an, so dass die Geschichte einen guten optischen Eindruck hinterlassen hat.

Fazit

Ich denke, dass diese Graphic Novel sich mindestens an naturwissenschaftlich interessierte Menschen richtet, die die großen Namen der Wissenschaft einzuordnen wissen. Wer eine waschechte Biografie erwartet, wird eher enttäuscht werden, denn es wird vergleichsweise wenig auf das Leben des Physikers eingegangen. Auch lesefaule Leser werden sich die Zähne an diesem Buch ausbeißen, denn auf den gut 300 Seiten findet sich relativ viel Text. Ich möchte allerdings nicht so weit gehen und sagen, dass man ein naturwissenschaftlicher Nerd sein muss, um das Buch zu verstehen, aber der Leser sollte idealerweise die oben genannten Namen schon irgendwie einordnen können.

einstein innen
© privat, mit der freundlichen Genehmigung des Panini Verlags

Es ist etwas ungewöhnlich, wie die Figuren aus dem Buch heraus den Leser ansprechen. Ein Erzählstil, der sich durch das gesamte Buch zieht. Mehr Infos zum Buch finden sich auf den Seiten des Panini Verlags.

einstein

Titel: Einstein: die Graphic Novel
Autor: Ottaviani, Jim
Illustrator: Dye, Jerel
Genre: Biografie / Graphic Novel
Seitenzahl: 304
Verlag: Panini Verlag
Band: 1 von 1

4/5

Originaltitel: Einstein
Übersetzer: Sandra Kentopf
Herkunft: USA
Jahr: 2022 (org./dt.)

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In meiner persönlichen Übersicht der empfehlenswerten Comics und Graphic Novels finden sich viele lesenswerte und zum Teil sehr beeindruckende Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren finden sich im Bereich “Über diesen Blog“.

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