Als ich diese Graphic Novel von Debbie Tung gelesen habe, dachte ich an vielen Stelle, dass es irgendwann auf eine Autismus-Diagnose hinauslaufen würde, hatte ich den Untertitel „Geschichten einer Introvertierten“ glatt überlesen. Nebenbei bemerkt macht dies deutlich, wie schwer eine Autismus-Diagnose sein kann, wenn introvertierte Menschen in vielen Situationen ähnlich überfordert reagieren.
Diese Graphic Novel zeigt auf, wie schwer es introvertierte Menschen haben, in unserer Gesellschaft Fuß zu fassen und ihr Leben zu leben. In unserer heutigen Welt gilt das Motto „je lauter, desto Recht“. Da gehen die leisen Menschen schnell unter. Vor allem dann, wenn sie es den anderen Menschen recht machen wollen.
Wie gut es aber tut, zuerst zu sich selbst zu finden und dann einen Weg in ein erfülltes Leben, zeigt die Autorin mit dieser Graphic Novel, die in vielen Teilen autobiografisch erzählt wird. Da sie selbst auch die Zeichnerin ist, kann sie sehr einfühlsam und teils minimalistisch ihre Gefühle zum Ausdruck bringen. Es gibt keine großen und opulenten Zeichnungen, die ich mir am liebsten an die Wand hängen wollen würde, sondern Zeichnungen, die auf das Wesentliche reduziert sind. Für ein leises Mädchen genau passend.
Fazit
Diese Graphic Novel erzählt sehr einfühlsam und punktgenau, wie es ist, wenn introvertierte Menschen in unserer Gesellschaft untergehen. Sie zeigt aber auch, wie es möglich ist, diesen Weg zu verlassen und zu sich selbst zu finden. Es hilft eben nicht immer, sich selbst zu verändern und zu verbiegen. Eine sehr empfehlenswerte Lektüre, nicht nur für introvertierte und schüchterne Mädchen.