[Biografie] Wieder fliegen lernen: Meine Geschichte

Sam Bloom wur­de berühmt, als sie zum ers­ten Mal erzähl­te, wie ein Vogel ihr das Leben ret­te­te, als sie am Boden zer­stört mit ihrem Schicksal hader­te. 2017 erschien das ers­te Buch der Familie Bloom, das sich im Wesentlichen auf den Vogel kon­zen­trier­te. Dieses zwei­te Buch kon­zen­triert sich auf Sam Bloom, die bio­gra­fisch von ihren Leben erzählt. Kurz geht sie zu Beginn auf ihr „frü­he­res“ Leben ein und schil­dert kurz und knapp, wie sie ihren Träumen nach­ge­gan­gen ist und die Welt erkun­de­te. Anschließend grün­de­te sie eine Familie und wähn­te sich im per­fek­ten Leben.

Bis bei 36% des Buchs ein Unfall ihr Leben voll­kom­men umkrem­pel­te. Das ers­te Buch hat­te noch zum Untertitel: „Der klei­ne Vogel, der unse­re Familie ret­te­te“. Nur wel­che Rolle spielt denn nun der Vogel im Leben der Familie bzw. vom Sam Bloom? Diese Frage wird ab ca. 57% des Buchs beant­wor­tet:

In gewis­ser Weise war ich bereits gestor­ben.

Aber dann brach­te mich ein klei­ner Vogel zurück ins Leben.

Und einen Absatz spä­ter:

Noch heu­te stau­ne ich dar­über, dass zwei glän­zen­de Augen und ein paar Gramm Flaum genüg­ten, um mich aus mei­ner bit­te­ren Besinnungslosigkeit zu zie­hen, und dass sie dabei hel­fen konn­ten, mei­ne Familie zu ret­ten. Aber genau das ist pas­siert.

Es fol­gen vie­le emo­tio­na­le Momente, die Sam Bloom immer noch sehr kurz und knapp schil­dert, bis sie es selbst auf den Punkt bringt:

Ich hat­te gedacht, ich wür­de ihr Leben ret­ten, aber in Wahrheit ret­te­te sie meins. (bei 61% des eBooks)

Sie hat­te durch den Unfall eine Querschnittslähmung davon­ge­tra­gen, mit der sie bis heu­te hadert und an der sie bis heut nichts Positives abrin­gen kann (im Gegensatz zu ande­ren Menschen mit ähn­li­chem Schicksal, die ganz ande­re Bücher geschrie­ben haben).

Das Buch lebt nicht nur vom Text, son­dern im Wesentlichen von den Fotos, die die Textpassagen beglei­ten. Der Ehemann, Vater und Co-Autor des Buchs Cameron Bloom arbei­tet haupt­be­ruf­lich als Fotograf, was man den gezeig­ten Fotos sehr deut­lich anmerkt (von den Urlaubsschnappschüssen mal abge­se­hen). Oftmals haben die Fotos einen direk­ten Bezug zum Text, im Mittelteil die­nen sie eher der atmo­sphä­ri­schen Umrahmung des Buchs.

Die Mischung aus dem kur­zen und knap­pen Texten von Sam Bloom zusam­men mit den Fotos macht die­ses Buch sehr lesens­wert. Es gibt natür­lich ein paar Wiederholungen bezo­gen auf das ers­te Buch, aber grund­sätz­lich merkt man dem Buch an, dass die Autorin älter gewor­den ist und ihren Platz im Leben gefun­den hat.

Fazit

Sam Bloom woll­te kein Mut-Mach-Buch schrei­ben und sie sieht sich nicht als Inspiration für ande­re Menschen. Zu tief hat die­ser Unfall sie nach unten gezo­gen, zu sehr war sie am Boden zer­stört. Im wahrs­ten Sinne des Wortes. Es gibt sehr vie­le emo­tio­na­le Szenen, die sehr pas­send mit erst­klas­si­gen Fotos unter­malt sind. Dass der Text etwas knapp aus­ge­fal­len ist, tut dem Buch über­haupt kei­nen Abbruch. Ganz im Gegenteil, denn dadurch kon­zen­triert sich das Buch auf das Wesentliche, zumal das Buch es gera­de­zu ein­for­dert, mehr­fach gele­sen zu wer­den.

Ein Hinweis zum eBook: Da das Buch von den groß­ar­ti­gen teil far­bi­gen Fotos lebt, muss das eBook an einem ent­spre­chen­den Endgerät gele­sen wer­den. Auf einem Kindle oder ande­ren eBook-Reader wird die­ses Buch nicht zur Geltung kom­men.

Aus der Dankesrede am Ende des Buchs:

Sam, Cam und Bradley spen­den zehn Prozent ihrer Erlöse aus dem Verkauf die­ses Buches an Wings for Life (www.wingsforlife.com) und bit­ten Sie dar­um, die­se lebens­ver­än­dern­de Hilfsorganisation eben­falls auf jede Ihnen mög­li­che Weise zu unter­stüt­zen.

Folgend der Buchtrailer, wie immer ein­ge­bet­tet als Youtube-Video im pri­va­ten Modus, d.h. es wer­den erst Daten über­tra­gen, wenn auf der Video geklickt wird.

Noch mehr Fotos aus dem Buch gibt es auf der eng­lisch­spra­chi­gen Website http://www.penguinthemagpie.com/.

An die­ser Stelle ein wei­te­rer Hinweis, dass die Australische Elster (Australian Magpie) nicht wirk­lich mit unse­rer hei­mi­schen Elster ver­wandt ist. Ein ent­spre­chen­den Hinweis fin­det sich die­ses Mal nicht im Buch. Da die fal­sche Übersetzung aber schon durch die Presse geprägt wur­de, bleibt der Übersetzer dabei und es macht für die Geschichte auch kei­nen Unterschied, um wel­chen Vogel es sich han­delt.

Das Buch wur­de mitt­ler­wei­le ver­filmt. In der Hauptrolle Naomi Watts, die die­se Rolle her­vor­ra­gend spielt. Allerdings stellt der Film die Ereignisse etwas anders dar als die­ses Buch, was ich sehr scha­de fin­de, denn es kommt aus­ge­rech­net der Aspekt zu kurz, wel­che Rolle der Vogel spielt. Der Vogel wird als Retter eines Sohnes dar­ge­stellt (der im Film mit Selbstzweifeln und Schuldzuweisungen zu kämp­fen hat) und eben nicht als Retter der Mutter. Dabei war es der Vogel, der die Familie berühmt gemacht hat.

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Buchcover

Titel: Wieder flie­gen ler­nen: Meine Geschichte – Mit Fotografien von Cameron Bloom
Autor: Bloom, Sam
Genre: Biografie
Seitenzahl: 240
Verlag: Penguin Verlag

5/5

Originaltitel: Sam Bloom: Heartache & Birdsong
Übersetzer: Ralf Pannowitsch
Herkunft: Australien
Jahr: 2020 / 2021 (orig./dt.)

Weitere Infos und noch mehr Einblicke ins Buch fin­den sich auf der Website des Penguin Verlags.

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.
 
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