Black Stiletto

Eine Superheldin wird geboren

Wie heißt es so schön? Jede Legende hat einen Anfang. Das Buch “Black Stiletto” beschreibt den Anfang der gleich­na­mi­gen Heldin, die in den Fünfzigern des 20. Jahrhunderts für Recht und Ordnung im dama­li­gen New York gesorgt hat.

In dem Buch wird beschrie­ben, wie aus der bis dahin recht gewöhn­li­chen Judy Cooper die “Black Stiletto” wur­de. Dabei wird aber nicht nur stumpf die Geschichte erzählt, son­dern Benson greift auf ein beson­de­res Stilmittel zurück. Er erzählt die Geschichte aus meh­re­ren Ego-Perspektiven.

Zum einen gibt es Martin Talbot, der sich direkt am Anfang des Buchs damit vor­stellt, dass er der Sohn von “Black Stiletto” ist. Er ist es, der die Tagebücher sei­ner Mutter fin­det, in der sie ihre Geschichte erzählt. Der ers­te Eintrag des Tagebuchs datiert auf den Juni des Jahres 1958, wobei sie in den ers­ten Kapiteln beschreibt, wie es in ihrer Kindheit war.

Die zwei­te Hauptfigur in die­sem Buch ist Roberto Ranelli, der im Alter von 82 Jahren aus dem Gefängnis ent­las­sen wird, um sich auf die Suche nach Judy Cooper zu machen.

Interessante Erzählperspektiven

Nun springt die Erzählung zwi­schen die­sen drei Perspektiven und den bei­den Zeitlinien. Durch die Ego-Perspektive taucht der Leser dadurch tief in die jewei­li­gen Sichtweisen ein. Der Leser weiß, dass alle drei Handlungsstränge Gemeinsamkeiten auf­wei­sen und sich über­schnei­den wer­den. Dieses Wissen hebt die Spannung über wei­te Teile des Buchs. Interessant ist eben­falls, wie sich der Schreibstil der jewei­li­gen Protagonisten unter­schei­det.

Das Interessante an der Handlung ist, dass Black Stiletto nicht auf irgend­wel­che Superkräfte (wie Superman) oder hoch ent­wi­ckel­te Technik (wie Batman) zurück­greift, son­dern sich (mit ein, zwei Ausnahmen) ihre Fähigkeiten im Großen und Ganzen erar­bei­tet. Dadurch ist das Buch nicht nur für Comic-Leser inter­es­sant, son­dern auch für jene, die im Thriller-Genre unter­wegs sind.

Es gibt aller­dings auch ein paar Tiefpunkte in die­sem Buch. Die Entwicklung von Judy zur Stieletto ist ein wenig zu sim­pel gehal­ten. Hier wäre mehr drin­nen gewe­sen. Innerhalb ihrer Taten bleibt zusätz­lich so man­ches Mal ihre Motivation im Dunkeln. Warum genau mischt sie sich nun ein und sucht gera­de dann nach Recht und Ordnung? Allerdings ist dies Jammern auf hohem Niveau und trübt das Lesevergnügen ledig­lich mar­gi­nal.

Fazit

Das Buch schafft es durch die inter­es­san­ten Erzählperspektiven die Spannung über wei­te Teile des Buchs auf­recht zu hal­ten. Der Schreibstil ist ange­nehm, so dass ich das Buch recht zügig durch­ge­le­sen habe. Trotz der klei­nen Schwächen im Mittelteil des Buchs, ist das Buch durch­weg emp­feh­lens­wert.

Dabei wer­den nicht nur Fans von Superheldengeschichten ange­spro­chen, son­dern das Buch ist auch für Freunde des Thriller oder der Abenteuergeschichten lesens­wert.


Am Ende bleibt noch anzu­mer­ken, dass es sich bei dem Buch um den Anfang einer Serie han­delt. Im eng­li­schen Original sind bereits fünf Bände erschie­nen, wobei die­ser Band der ers­te ist, der ins Deutsche über­setzt wur­de.

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