[Blogparade] Wertschätzung für Blogs

pexels photo 459688Katrin Hilger nimmt den Faden der Influencer-Diskussion inner­halb der Blogger-Szene auf und star­tet kur­zer­hand eine Blogparade zu die­sem Thema. Dabei ruft Katrin aber nicht nur zum Mitmachen auf, son­dern ver­rät uns auch ihre eige­ne Meinung zu die­sem Thema. Eine Meinung, die ich durch­aus nach­voll­zie­hen kann, da ich ähn­li­che Erfahrungen gemacht habe.

Blogging

Die sozia­len Medien sind deut­lich kurz­le­bi­ger und wer­den von den Betreiber mani­pu­la­tiv betrie­ben. Ein Follower bekommt mei­nen Beitrag nur kurz in sei­nem Newsfeed ange­zeigt und das auch nur dann, wenn der Algorithmus der Plattform dies zulässt. Suchmaschinen fin­den sol­che Beiträge für gewöhn­lich nicht, vor allem, wenn die­se etwas älter sind. »Etwas« kann in die­sem Fall durch­aus ein Tag bedeu­ten.

Beiträge, die ich auf dem Blog ver­öf­fent­li­che, wer­den auch Monate und Jahre spä­ter noch gesucht und gefun­den. Selbst älte­re Beiträge ver­zeich­nen auf mei­nem Blog immer wie­der spo­ra­disch Besucher. Was natür­lich auch dar­an liegt, dass ein gutes Buch auch Jahre spä­ter immer noch ein gutes Buch ist.

Influencing

Als Buchblogger weiß ich natür­lich, dass ich ein Nischenblog füh­re. Auch wenn vie­le ande­re Buchblogger es nicht gern hören oder wahr­ha­ben wol­len, so schließt das in mei­nen Augen schon per Definition aus, dass ein Buchblogger ein Influencer sein kann.

Nichts des­to trotz sind die Artikel, die ich schrei­be, auf­wän­dig erstellt. Nicht sel­ten recher­chie­re ich Hintergrundinformationen zu einem Titel und tre­te mit Verlag oder Autor in Kontakt. Manchmal schaue ich mir ein Buch im Kontext der (Zeit)Geschichte an (wie z.B. bei “Eine Familie in Deutschland”) oder ver­su­che her­aus­zu­fin­den, wann eine nächs­te Folge erscheint (nein, der Verlag weiß noch immer nicht, wann Patrick Rothfuss sei­ne Königsmörder-Chronik been­det).

Unabhängigkeit

Auch wenn ich Rezensionsexemplare von Verlagen und Autoren bezie­he, so bewah­re ich mir mei­ne Unabhängigkeit, so wie es auch mei­nes Erachtens für gestan­de­ne Journalisten Usus ist (oder zumin­dest sein soll­te). Niemand kann mir vor­schrei­ben, in wel­cher Form und auf wel­cher Plattform ich über ein Buch o.ä. lese und schon gar nicht, wie ich es bewer­te.

Ich per­sön­lich fin­de, dass das Wort “Influencer” schon einen faden Beigeschmack hat, so dass ich eher nicht mehr von einer unab­hän­gi­gen und kri­ti­schen Meinung, son­dern eher von einer wohl­wol­len­den Produktvorstellung aus­ge­he, wenn mir ent­spre­chen­de Beiträge über den Weg lau­fen. In mei­nen Augen tun sich die (Buch)Blogger auch kei­nen Gefallen, wenn sie über­eif­rig all ihre Beiträge als Werbung kenn­zeich­nen, weil sie den­ken, die Kennzeichnungspflicht for­de­re dies.

Ich weiß nicht so recht, ob Blogger wirk­lich eine Lobby brau­chen aber ich appel­lie­re grund­sätz­lich zu einem Miteinander anstel­le eines Gegeneinander. Und Blogs eig­nen sich in mei­nen Augen deut­lich bes­ser zum Vernetzen als die sozia­len Medien und ich kann davon aus­ge­hen, dass ich viel eher Hilfe oder wah­re Erfahrungen berich­tet bekom­me. Dass Google+ vom Netz gegan­gen ist, bestä­tigt im grun­de genom­men mei­ne Entscheidung, denn ich wei­ne den sozia­len Medien kei­ne Träne hin­ter­her und bin mit mei­nem Bücherblog zufrie­den, so wie er ist.

Interessant fin­de ich den Hinweis auf den auf den Bloggerclub. Nicht, dass ich dort sofort Mitglied wer­de (bin nicht so in der Vereinsmeierei hei­misch), aber ich wer­de des­sen Aktivitäten im Auge behal­ten.

 

2 Kommentare

  1. Hallo Frank!
    Ich bin ganz Deiner Meinung und sehr gut gefal­len hat mir Dein Satz
    “… so schließt das in mei­nen Augen schon per Definition aus, dass ein Buchblogger ein Influencer sein kann.”!
    Mein Lesegeschmack ist so … sagen wir mal … wenig mehr­heits­taug­lich und spe­zi­ell, dass ich gar nicht erwar­te, dass ande­re das nach­voll­zie­hen kön­nen, geschwei­ge denn ande­re Leser zur Science-Fiction oder Fantasy zu brin­gen.
    In Vor-Internetzeiten (ja, die gab es auch) kam ich mir immer vor wie ein ein­sa­mer Stern, denn außer mir las im Freundes/Verwandtenkreis abso­lut nie­mand Fantasy oder Science-Fiction. Erst mit Aufkommen der Buchbloggs stell­te ich erfreut fest, dass es noch ande­re Verrückte wie mich gibt :-).
    Ich den­ke auch, dass die “Sozialen Medien” sehr schnell­le­big Trends gene­rie­ren und wie­der in den Erdboden tre­ten (Foodtrends, Mode, etc.) und wir als Buchblogger das ganz gelas­sen vor­bei­zie­hen las­sen kön­nen, denn uns wird es auch in 10 oder 20 Jahren noch geben :-).
    Viele Grüße
    Frau Leseratteffm

    PS: Dein Überblick über die Fantasy-Reihen ist super. Einige ken­ne ich tat­säch­lich noch nicht 🙂 und wer­de ich mir ganz sicher zu Gemüte füh­ren!

  2. Hallo Leseratteffm,

    vie­len Dank für Deine Worte. Ich muss­te über Deinen wenig mehr­heits­taug­li­chen Lesegeschmack schmun­zeln – ich ken­ne das eben­so, dass mit den dicken Fantasy-Wälzern vie­le wenig anfan­gen kön­nen.

    Viele Grüße und schö­nes WE
    Frank

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