[Blogparade] zum Thema Respekt

Logo zum Beitrag Blogparade zum Thema RespektIch schaue gern über den Tellerrand und lese auch gern auf ande­ren Blogs, haupt­säch­lich zum Thema Reisen oder Familie oder Erziehung oder Fotografie oder, oder, oder. Ich lese ein­deu­tig lie­ber als ich schrei­be, wes­halb ich auch nicht ganz so oft kom­men­tie­re, wie ich Blogbeiträge lese.

Nun bin ich auf einer mei­ner Stöbertouren auf die Blogparade zum Thema Respekt auf “Lydia’s Welt” gesto­ßen und irgend­wie hat es mich in den Fingern gekrib­belt, eben­falls mei­nen Senf dazu abzu­ge­ben. Übrigens ist Lydia seit ihrer Geburt blind, was mich gleich an Mikkas Blog erin­nert hat, auf dem sie gera­de auf­ruft, Erfahrungen hin­sicht­lich blog­gen und Barrierefreiheit mit ihr zu tei­len. Vielleicht fin­den sich die bei­den ja auf die­sem Wege?
Und viel­leicht erhal­te ich selbst auch ein Feedback, ob die­ser Blog bar­rie­re­frei zu lesen ist, denn um ehr­lich zu sein, kann ich das nur schwer ein­schät­zen. Und zumin­dest die Rubrik “Hörbücher” ist auch für seh­be­hin­der­te Menschen sicher­lich inter­es­sant.

Aber zum eigent­li­chen Thema “Respekt”, das ich damit begin­ne, in dem ich mich auf die Suche nach der Wortbedeutung mache.

Was ist eigentlich Respekt?

Ich pro­bie­re es zuerst mal beim Duden und schaue mir an, wie dort Respekt defi­niert wird (Quelle). Es gibt ins­ge­samt drei im Duden ein­ge­tra­ge­ne Bedeutungen. Erstens “eine auf Anerkennung, Bewunderung beru­hen­de Achtung”, zwei­tens “vor jeman­dem auf­grund sei­ner höhe­ren, über­ge­ord­ne­ten Stellung emp­fun­de­ne Scheu, die sich in dem Bemühen äußert, kein Missfallen zu erre­gen” und drit­tens “ein frei gelas­se­ner Rand einer Buch‑, Briefseite, eines Kupferstichs o. Ä.” Okay, auch wenn dies ein Buchblog ist, so las­sen wir die­se Bedeutung mal weg.

Wikipedia beschreibt den Begriff so: “Respekt bezeich­net eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegen­über einem ande­ren Lebewesen (Respektsperson) oder einer Institution.” (Quelle)

Irgendwie sind mir die­se Beschreibung nicht grif­fig genug. Um es mal etwas ein­fa­cher aus­zu­drü­cken: Respekt ist eine Form der Achtung und zwar nicht nur gegen­über ande­ren Menschen, son­dern gegen­über Institutionen wie der Kirche oder gegen­über der Umwelt, der Natur oder der Erde.
Manchmal wer­den im deut­schen Begrifflichkeiten deut­li­cher, wenn man sich das Gegenteil anschaut. In die­sem Fall ist es die Respektlosigkeit oder ein­fach die Missachtung.

Wie kann man Respekt äußern?

Man kann Leistungen von Wissenschaftlern respek­tie­ren, in dem man eine Maßeinheit nach ihnen benennt oder sie mit einer Auszeichnung ehrt. Darsteller äußern ihren Respekt gegen­über den Zuschauern mit einer Verbeugung, die den Respekt mit Applaus erwi­dern. Sportler zei­gen Respekt für­ein­an­der, in dem sie sich die Hände rei­chen. In einer Demokratie zei­gen wir Respekt gegen­über ande­ren Meinungen, in dem wir die­se zu Wort kom­men las­sen (auch wenn sie uns nicht gefällt).

Das Thema ist also sehr breit gefä­chert, wird aller­dings auch gern falsch ange­wen­det. Gerne wird Respekt als Einbahnstraße ange­se­hen. Es wird also von jeman­den Respekt erwar­tet, man selbst bringt ihm aber kei­nen ent­ge­gen. Sehr lan­ge war dies beim Eltern-Kind-Verhältnis der Fall. Kinder hat­ten Eltern zu respek­tie­ren, Eltern hin­ge­gen nicht ihre Kinder. Das hat sich glück­li­cher­wei­se (zumin­dest in sei­nen Grundzügen) geän­dert.

Ich weiß, dass es unter Buchbloggern immer wie­der die­se Diskussionen gibt, dass zu wenig oder kein Respekt ande­ren Bloggern gegen­über gezollt wird. Übrigens eine Diskussion, die mir ver­mehrt bei Buchbloggern auf­ge­fal­len ist. Keine Ahnung, ob es wirk­lich hier mehr Diskussionsbedarf gibt. Allerdings ist mir selbst auch schon auf­ge­fal­len, dass so man­che Buchblogger sehr eigen sind. Und auch das Nichtveröffentlichen von Kommentaren inner­halb einer Diskussion ist eine Missachtung des Respekts.

Und vor allem letz­te­res pas­siert mir häu­fi­ger als ihr viel­leicht denkt, was natür­lich auch dazu führt, dass ich mir bei bestimm­ten Blogs mitt­ler­wei­le Kommentare schen­ke. Allerdings wäre es eine Respektlosigkeit die­sen Blogs gegen­über, wenn ich nun Beispiele nen­nen wür­de, denn das öffent­li­che Anprangern und Denunzieren ist eben­falls eine Form der Respektlosigkeit.

Was mich direkt zu den sozia­len Medien führt. Denn wenn ein respekt­lo­ser Umgang zu beob­ach­ten ist, dann dort. Allen vor­an sind natür­lich Facebook und Twitter zu nen­nen, wo nahe­zu unge­fil­tert unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit denun­ziert, ange­pran­gert und getrollt wird (mit der Konsequenz, dass ich mich aus den sozia­len Medien zurück­ge­zo­gen habe). Dass dies unkon­trol­liert geschiet führt mich direkt zu einem wei­te­ren Aspekt:

Respekt muss erlernt wer­den

Da ich selbst Kinder habe, weiß ich nur zu gut, wie schwie­rig es sein kann, Kindern einen respekt­vol­len Umgang mit­ein­an­der bei­zu­brin­gen. Angeboren ist dies näm­lich nicht. Weswegen auch die “frei­en Erziehungsmethoden” i.d.R. nicht grei­fen, son­dern genau das Gegenteil bewir­ken.

Einbahnstraße

Vor allem das “Einbahnstraßen-Denken” ist weit ver­brei­tet. Mein Gegenüber erwar­tet von mir einen respekt­vol­len Umgang, schafft es aber nicht, mir gegen­über mit dem glei­chen Respekt gegen­über zu tre­ten.

Sehr bezeich­nend ist auch der Wandel der Gesellschaft und der damit ein­her­ge­hen­de Respekt unter­ein­an­der. Früher gab es den Beherrschungs-Gedanken, getreu dem Motto “Du musst Dir Deine Welt unter­tan machen” und das “Familienoberhaupt” war bedin­gungs­los zu respek­tie­ren. Das mün­de­te in einem respekt­lo­sen Umgang mit Mutter Natur und ihrer Ausbeutung und zu einem patri­ar­cha­li­schen Denken inner­halb der Familien.

Glücklicherweise hat ein Umdenken statt­ge­fun­den und mitt­ler­wei­le ist unse­re Gesellschaft eher in einer aus­ge­gli­che­nen Sichtweise ver­an­kert. Heutzutage respek­tie­ren wir Kinder als sol­che und las­sen sie teil­ha­ben, wir respek­tie­ren anders­ar­ti­ge Menschen und ver­su­chen sie zu inte­grie­ren und so lang­sam kom­men wir dahin, auch unse­re Umwelt zu respek­tie­ren, so dass auch Nachfolgegenerationen noch etwas von ihr haben.

Umso erstaun­li­cher ist es, dass der Trend sich wie­der in Richtung eines Extrems bewegt, das von Respektlosigkeit zeugt und wo sich wie­der jeder selbst der nächs­te ist. Ich hof­fe, dass eine sol­che Blogparade zumin­dest bei den Lesern der Beiträge dazu führt, ein wenig über den respekt­vol­len Umgang unter­ein­an­der nach­zu­den­ken, so dass wir gemein­sam als Gesellschaft dem Trend ent­ge­gen­wir­ken.

 

Wer nun auch Lust ver­spürt, sei­ne Meinung zu dem Thema zu äußern, hier noch­mal der Link zur Blogparade zum Thema Respekt auf “Lydia’s Welt”. Wer mit­ma­chen möch­te, aber selbst kei­nen eige­nen Blog hat, der kann gern einen Gastbeitrag auf die­sem Blog schrei­ben.

Das Bild des Beitrags stammt von Gerd Altmann das auf Pixabay ver­füg­bar war.

 

4 Kommentare

  1. Danke für den schö­nen Beitrag. Den Text kann ich pro­blem­los lesen und kom­men­tie­ren. Wenn Du dem Bild noch einen spre­chen­den Namen gibst, oder die Felder “Beschreibung” und “Alternativtext” aus­füllst, dann ist es top.

    1. Hallo Lydia,

      dan­ke für die Hinweise. Ich hat­te gehofft, dass ein WP-Plugin dies auto­ma­tisch für mich über­nimmt. Hat wohl nicht funk­tio­niert 😉

      Viele Grüße
      Frank

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