[Booksnack] Liebessnacks ganz unterschiedlicher Art

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Gleich vier Booksnacks stel­le ich in die­sem Beitrag vor. Booksnacks sind Mini-Kurzgeschichten, die ein kurz­wei­li­ges Lesevergnügen ver­spre­chen und ide­al dafür geeig­net sind, um kur­ze Wartezeiten zu über­brü­cken.

Hauptthema die­ser Snacks ist die Liebe, die auf so unter­schied­li­che Arten ihren Weg in die Literatur fin­det. Der Reigen der Mini-Kurzgeschichten star­tet mit einer fröh­li­chen Liebesgeschichte.

Wiedersehen am Comer See von Bettina Wagner 5/5

q? encoding=UTF8&ASIN=B06XDGH8M8&Format= SL160 &ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=fle 21Was muss pas­sie­ren, damit frau George Clooney nicht bemerkt, der ihren Weg kreuzt? Die Antwort auf die­se Frage lie­fert die­ser lebens­fro­he Booksnack aus der Feder von Bettina Wagner. Mit einem leben­di­gen Erzählstil wird der Leser recht zügig in die Geschichte gezo­gen und erlebt die Geschehnisse am Comer See, die Friederike dort fünf­zehn Jahre nach ihrer Abschlussfahrt erlebt.

Es ist eine sehr fröh­li­che Liebesgeschichte, die „locker flo­ckig“ erzählt wird und wirk­lich Spaß macht zu lesen – ganz im Sinne der Idee der Booksnacks, die ein kurz­wei­li­ges Lesevergnügen ver­spre­chen. Ein Versprechen das mit die­ser Mini-Kurzgeschichte gehal­ten wird.

Die Liebe kann in der Literatur ganz unter­schied­lich trans­por­tiert wer­den. Dieser Snack ver­mit­telt sie auf die fröh­li­che Art und Weise, die sehr gut zur Jahreszeit passt, in der so man­cher von sei­nen Frühlingsgefühlen ver­ein­nahmt wird. Von mir erhält die­se Liebes-Mini-Kurzgeschichte ein­deu­tig eine Leseempfehlung.

 

Deutlich weni­ger fröh­lich wird die nächs­te Liebesgeschichte erzählt, was sicher­lich dar­an liegt, dass der Mensch im Alter sicher­lich nach­denk­li­cher wird.

 

Was war denn schon Liebe von Klarissa Klein 4/5

q? encoding=UTF8&ASIN=B06VX1V5VQ&Format= SL160 &ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=fle 21Ich den­ke, es gibt vie­le Ehepaare, die am Ende ihrer Lebenstage sich fra­gen, was denn in ihrem Leben schon Liebe gewe­sen war. Vor allem, wenn in der Ehe nicht alles so gelau­fen ist, wie sich ein Partner das erhofft hat­te. Warum Sonja sich nicht hat schei­den lasst, lässt die­se Mini-Kurzgeschichte offen. Allen Grund dafür hät­te sie durch­aus gehabt.

Mit klei­nen Rückblenden aus ihrem Leben wird erzählt, wie sie unver­stan­den ihr Dasein in der Ehe fris­te­te. Das ver­leiht dem Charakter der ver­wit­we­ten Sonja ein biss­chen mehr Tiefgang als es in ande­ren Mini-Kurzgeschichten zu sehen ist. Was unter ande­rem auch dadurch mög­lich ist, dass die­ser Snack mit elf Seiten sicher­lich zu den län­ge­ren Vertretern der Mini-Kurzgeschichten gehört.

Es ist sicher­lich eine ruhi­ge und nach­denk­li­che Geschichte, die viel­leicht auch dazu anregt, über das eige­ne „Hamsterrad“ nach­zu­den­ken, in dem sich der Leser mög­li­cher­wei­se bewegt. Schlussendlich ist die­ser Snack eine emp­feh­lens­wer­te kurz­wei­li­ge Liebesgeschichte, die ver­mit­telt, wie die Liebe am Ende des Lebensabends gese­hen und gefühlt wer­den kann.

 

Von einer ent­täusch­ten Liebe erzählt auch der drit­te Booksnack. Allerdings ver­mag der Erzählstil und die Story mich nicht so recht über­zeu­gen.

 

Bloody Mary von J. Monika Walther 2/5

q? encoding=UTF8&ASIN=B06X1CK729&Format= SL160 &ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=fle 21Wenn in der west­li­chen Welt von einer arran­gier­ten Ehe gespro­chen wird, dann wirkt das auf den Leser sehr befremd­lich. Wenn dar­aus eine recht eigen­tüm­li­che Ehe ent­steht, dann noch viel mehr. Robert und Maria leben eine sol­che Ehe immer­hin schon seit neun Jahren.

Dieser Booksnack wird ganz klas­sisch auf weni­gen eBook-Seiten erzählt, wobei der Erzählstil sehr distan­ziert wirkt. In kaum einem Moment wird der Leser näher an das Geschehen gelas­sen, so dass der befremd­li­che Eindruck noch ver­stärkt wird.

Neben dem distan­zier­ten Erzählstil wirk­ten eini­ge ent­schei­den­de Details der Beschreibungen recht stö­rend bis hin zur Unglaubwürdigkeit. So konn­te mich die­ser Snack nicht so recht über­zeu­gen und kann auch nicht guten Gewissens eine Empfehlung für ihn aus­spre­chen.

 

Mit Humor begeg­net der letz­te Booksnack die­ses Beitrags der Liebe, auch wenn die uner­füll­te Liebe wie­der als Oberthema über allem zu schwe­ben scheint.

 

Venedig von Ankay Black 4/5

q? encoding=UTF8&ASIN=B06VWR27V9&Format= SL160 &ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=fle 21Manchmal fra­ge ich mich schon, wie sich Autoren so man­che Ehe vor­stel­len. Vor allem, wenn dem Ehemann von der Ehefrau Rechnungen vor­ge­legt wer­den, die er mit sei­ner Unterschrift abseg­net. Glücklicherweise ist dies die ein­zi­ge Unstimmigkeit, die mir als Leser bei die­sem Booksnack auf­ge­fal­len ist.

In die­sem Booksnack steht wie­der eine uner­füll­te Ehe im Mittelpunkt, deren Spannungen unwei­ger­lich in einem Höhepunkt mün­den. Der dem Leser viel­leicht ein Lächeln auf die Lippen zu zau­bern ver­mag. Allerdings ist hier der ein­zi­ge Witz ver­steckt – der Rest der Geschichte liest sich dann doch wie eine Liebesgeschichte ohne Humor.

Das ist nicht so nega­tiv gemeint, wie es sich das jetzt viel­leicht liest, denn trotz der Kürze der Geschichte, fin­det der Leser Zugang zum Geschehen und kann viel­leicht sogar nach­voll­zie­hen, was in den bei­den Hauptprotagonisten vor sich geht, wobei ich mich schon fra­ge, wes­halb immer der Ehemann der Buhmann sein muss, der sei­ne Frau nicht ver­steht und die Frau immer die ver­schwen­de­ri­sche Kaufsüchtige dar­stel­len muss. Aber ver­mut­lich braucht es die­se Stereotypen, damit der Leser die­se auch direkt ein­ord­nen kann.

Dieser Booksnack hat funk­tio­niert. Trotz oder viel­leicht sogar gera­de weil er sich so man­ches Klischees bedient und der Leser die Charaktere direkt ein­zu­ord­nen ver­mag. Wer gern kurz­wei­li­ge Liebesgeschichten mit einem Schuss Humor mag, kann hier beden­ken­los zugrei­fen.

 


Mit die­sen Rezensionen fin­den sich nun 60 Booksnack-Rezensionen auf die­sem Blog.
Auffallend sind die Qualitätsunterschiede der ein­zel­nen Mini-Kurzgeschichten: Von Ein-Punkt- bis zu Fünf-Punkt-Bewertungen ist
alles dabei.
Wie gehabt, bewer­te ich nicht den Preis und das Preis-Leistungsverhältnis zu die­sem Booksnack. Es muss jeder für sich selbst ent­schei­den, wie­viel er pro eBook-Seite aus­ge­ben möch­te.

 

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