Buchverfilmungen #3

Es gibt ja immer wie­der Projekte, die ich begin­ne und die dann in Vergessenheit gera­ten. Und dann lie­gen vor­ge­schrie­be­ne Texte auf mei­nem Rechner und war­ten dar­auf wie­der­ent­deckt zu wer­den. So wie mei­ne klei­ne Serie zu den Buchverfilmungen oder Bücher zu Filmen. Schaut ein­fach mal rein, viel­leicht bekommt ihr auch ein Aha-Erlebnis, weil nicht alle Serien und Filme sind tau­frisch.

Serien

das rad der ezit

Ich woll­te ja nur Buchverfilmungen vor­stel­len, deren Vorlagen ich gele­sen habe. Eine (ers­te) Ausnahme mache ich mit der Serienadaption von “Das Rad der Zeit”.

Bei der Serienadaption von „Das Rad der Zeit“ (läuft bei Amazon Prime mitt­ler­wei­le mit drei Staffeln, wobei mei­nes Wissens auch eine vier­te kom­men wird) wür­de ich gern die Zeit fin­den, um die Romane zu lesen, die alle schon bei mir rum­lie­gen. Also habe ich die Serie ohne Kenntnisse der Buchvorlage gese­hen und fand die durch­aus sehr sehens­wert. Es gibt zwar eini­ge nega­ti­ve Reviews, aber ich glau­be, die gibt es von Fans immer, die ent­täuscht sind, dass Verfilmungen immer etwas an der Handlung der Buchvorlage ändern müs­sen. Immerhin stärkt die Verfilmung mei­nen Wunsch, die Buch-Serie lesen zu wol­len.

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Guillermo del Toros Cabinet of Curiosities

Von den acht Folgen der ers­ten Staffel von Guillermo del Toro’s Cabinet of Curiosities basie­ren zwei auf Kurzgeschichten von H.P. Lovecraft. Bei die­sem Autor ist mir schon oft auf­ge­fal­len, dass mir die Originalerzählungen weni­ger gut gefal­len, jed­we­de Adaptionen hin­ge­gen schon. Merkwürdig, oder?

Und so sind die bei­den Kurzgeschichten »Pickmans Modell« und »Träume im Hexenhaus« als Episoden die­ser Serie so sehens­wert wie die gesam­te Serie. Der Regisseur lei­tet jede Folge im Stile eine Alfred Hitchcock oder Orson Wells selbst ein, was mir per­sön­lich gut gefällt.

Und schaut euch mal das Cover an, sieht das nicht höchst inter­es­sant aus? Ist aller­dings das ame­ri­ka­ni­sche Cover, das anzeigt, dass die ers­te Staffel am 25.10.22 auf Netflix anlief und lei­der nicht das Cover der Staffel 2, das im Oktober 25 ange­lau­fen ist.

Filme

Wer mei­nen Blog ver­folgt, wird wis­sen, dass ich kaum einen deut­schen Spielfilm emp­feh­lens­wert fin­de, was natür­lich sehr stark von den Schauspielern abhängt. Christoph Maria Herbst ein Schauspieler, der nicht nur alber­ne und sati­ri­sche Rollen über­nimmt, son­dern auch in „ernst­haf­ten“ Filmen zu über­zeu­gen weiß. So wie in der Verfilmung von „Der Buchspazierer“.

Ich habe „Der Buchspazierer“ 2021 als Hörbuch gehört (aller­dings nicht von Herbst ein­ge­spro­chen, auch wenn es gepasst hät­te). Schon die Buchvorlage war für mich kein Highlight, aber ich fand die ruhi­ge Geschichte den­noch emp­feh­lens­wert, auch wenn sie vor­her­seh­bar war. So ver­hält es sich auch mit dem Film. Er ist sehens­wert und kann die Stimmung des Buchs gut ein­fan­gen.

Neben dem ers­ten Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst mach­te auch die zwei­te Hauptdarstellerin, die Kinderschaupielerin Yuna Bennett, eine gute Figur, denn von die­sen bei­den lebt die Verfilmung.

Gab es bei den Serien eine klei­ne Ausnahme bezüg­lich mei­nes Vorhabens nur Verfilmungen vor­zu­stel­len, deren Vorlage ich ken­ne, so gibt es hier mit 12 Monkeys eine wei­te­re Ausnahme. 

Ich habe zwar sowohl den Film gese­hen als auch das Hörbuch gehört, aber es han­delt sich nicht um eine Buchverfilmung, son­dern um das Buch zum Film. Das aber in einer hohen Qualität, in der nicht nur ein­fach die Dialoge aus dem Film über­nom­men wur­den. Die Buchadaption ist sogar der­art gelun­gen, dass es mir erst spä­ter auf­fiel, dass es sich hier nicht um eine Buchverfilmung han­delt. Das Buch gibt es nicht nur als Hörbuch, son­dern auch als Print.

Als Buch ist „The Stand“ mei­ner Meinung nach eines der bes­ten Bücher von Stephen King. Extrem facet­ten­reich wird hier der ulti­ma­ti­ve Kampf von Gut gegen Böse regel­recht zele­briert.

Vor allem die viel­schich­ti­gen Figuren aus allen Schichten der Bevölkerung der USA machen das Buch zu einem Lesehighlight. Es war klar, dass wenn die­ses Buch ver­filmt wird, es nicht ein­fach sein wird. Deshalb hat­te ich mit der Spielfilm-Adaption aus dem Jahre 1994 auch geha­dert und hat­te ange­merkt, dass wenn ein 1000-sei­ti­ges Buch ver­filmt wird, das Drehbuch bes­ser ange­passt wer­den muss.

2017 habe ich “The Stand” als Hörbuch zum kei­ne Ahnung wie­viel­ten Male erneut gehört. Anschließend hat­te ich Lust, mir noch­mals die betag­te Verfilmung aus dem Jahre 1994 anzu­schau­en. Dem Film ist anzu­mer­ken, dass er nicht nur rela­tiv alt ist (immer­hin 30 Jahre), son­dern auch mit ver­gleichs­wei­se wenig Budget gedreht wur­de. Deshalb ist der Film zwar sehens­wert, aber nur für King-Fans, die das Buch ken­nen.

Als ich 2017 den Film als Kurz-Review hier vor­ge­stellt habe, hat­te ich die Anmerkung, dass es eine Fernsehserie geben wird, ich aber nicht wis­se, wann die­se den Weg nach Deutschland fin­den wird. Dies geschah 2021 als neun­tei­li­ge Miniserie, die exklu­siv in einem Amazon Prime Chanel gezeigt wur­de (Werbelink dort­hin). 

Was im Spielfilm miss­lang, wur­de in der Serie umge­setzt. Ich ste­he auf dem Standpunkt, dass eine Buchverfilmung Änderungen an der Vorlage vor­neh­men muss, damit es dem jewei­li­gen Medium gerecht wird. Und bei der Verfilmung von „The Stand“ ist dies her­vor­ra­gend gelun­gen. Die Handlung wur­de zwar recht mas­siv geän­dert und vie­le Hintergründe sind ver­lo­ren gegan­gen, aber den­noch ver­sprüht die Serie genau die Atmosphäre, die dem Buch anhaf­tet.

Viele Szenen wur­den gekürzt oder gar ganz gestri­chen und vor allem die Figuren wur­den teils nur kurz und knapp ein­ge­führt. Der Mülleimermann ist ein sol­ches Beispiel. Im Buch wird die­se voll­kom­men durch­ge­knall­te Figur sehr detail­liert beschrie­ben, im Film hat er nur ein paar Szenen.

Vermutlich hät­te es eine Serie mir vier oder fünf Staffeln bedurft, um das Buch dich­ter an der Vorlage zu ver­fil­men. So ist es eine neun­tei­li­ge Miniserie gewor­den, der kei­ne zwei­te Staffel fol­gen wird, und die sehr sehens­wert ist.

(Übrigens ist auch die Idee einer Neuverfilmung wie­der vom Tisch.)

Die Idee fand ich recht gut, dass es fah­ren­de Städte gibt, die über die Erdoberfläche fah­ren und ande­re Städte jagen und assi­mi­lie­ren. Dieses Konzept als Film umzu­set­zen war sicher­lich eine Herausforderung, die mir recht gut gefal­len hat. Natürlich gab es eini­ge Abstriche bei der Handlung, aber am Ende fand ich den Film durch­aus sehens­wert, auch wenn die Handlung recht sim­pel war.

Bedauerlicherweise flopp­te der Film, so dass es mit Sicherheit kei­nen zwei­ten Teil geben wird. Ich kann den Film für einen „Popcorn-Kino-Abend“ den­noch emp­feh­len, auch wenn er kein Blockbuster gewor­den ist. Aber viel­leicht wird ähn­lich wie bei “His Dark Materials” irgend­wann mal eine Serienadaption kom­men?

Ich habe alle vier Bücher auf mei­nem Blog vor­ge­stellt. Der Film läuft aktu­ell unter ande­rem bei Amazon Prime Video (Werbelink dort­hin).

Dies war der drit­te Teil mei­ner klei­nen Serie Buchverfilmungen. Zudem habe ich eine eige­ne Übersichtsseite zu die­sem Thema erstellt.

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