Im Laufe der Zeit habe ich immer wieder über Buchverfilmungen geschrieben. Irgendwann reifte in mir der Gedanke, dass ich diese an einem zentralen Ort sammeln könnte, damit interessierte Leser eine Idee haben, ob die Verfilmung gelungen ist oder nicht. Das ist natürlich sehr individuell, was einem gefällt und was nicht. Zudem möchte ich, mal von ein paar Ausnahmen abgesehen, mich auch Verfilmungen von Büchern oder Graphic Novels konzentrieren, die ich auch hier auf meinem Blog vorgestellt habe.
Ich habe die Buchverfilmungen nach Filmen und Serien untergliedert. Zuerst kommen die Filme, anschließend die Serien.
Wer sich das Buch auf der Website des cbj Verlags anschaut, wird feststellen, dass es als erster Teil der “Die Vorstadtkrokodile-Reihe” gelistet wird. Ein in meinen Augen sehr irreführendes Marketing.
Bei näherer Betrachtung wird man feststellen, dass die Teile 2 und 3 wenig mit Teil 1 gemein haben, denn diese beiden Bücher sind die Bücher zu den Filmen. Diese weichen aber erheblich vom Original ab, so dass ich es viel besser gefunden hätte, wenn das Original von Max von der Grün als eigenständiges Buch behalten und stattdessen auch ein Buch zum Film vom ersten Teil veröffentlicht worden wäre, das dann den Platz des ersten Teils dieser Reihe eingenommen hätte.
Es mag aus heutiger Sicht etwas unverständlich sein, aber die Verfilmung aus dem Jahre 1977 hatte sehr lange einen gleichen Kultstatus inne wie das Buch. Wer auf Youtube nach “Vorstadtkrokodile 1977” sucht, wird das Original finden, denn in anderen Mediatheken ist der Film nicht mehr zu finden. Hin und wieder findet sich die DVD des Films bei ebay und ähnlichen Plattformen zum Verkauf.
Dass ein Buch, dass 1976 veröffentlicht wurde, schon im nächsten Jahr verfilmt wird, mag für sich schon recht ungewöhnlich sein. Wer sich den Film heute anschaut, wird mit Sicherheit ein wenig abgeschreckt. Es ist aber durch und durch typischer Film seiner Zeit. Im Großen und Ganzen bleibt der Film der Vorlage treu, ändert aber hier und da Kleinigkeiten, um dem Medium etwas gerechter zu werden.
Es ist mittlerweile über 10 Jahre her (nämlich 2010), dass das Remake des Films in die Kinos kam und sehr gehypt wurde. Für diesen Film wurde massiv von der Vorlage abgewichen, um ihn an den damaligen Zeitgeist anzupassen. Ein Unternehmen, das durch und durch gelungen ist. Der Film kam sehr modern daher und ist auch heute noch sehenswert. Der ansprechende Genremix des Autors Max von der Grün wurde gut adaptiert und eingefangen.
Es half dem Film sicherlich, dass das Original einen Kultstatus innehatte, das Marketing massiv durch die Medien gehämmert wurde und dass zahlreiche Kinderstars die Rollen übernommen haben (in der Verfilmung von 1977 gab es kaum Kinderschauspieler, so dass alle Laiendarsteller waren).
Aber schon mit dem zweiten Teil der Vorstadtkrokodile änderte sich einiges. Es ist allen Darstellern deutlich anzumerken, wie sie sich in diesem einen Jahr verändert haben (der Film wurde ein Jahr später, also 2011 veröffentlicht). Das Kindliche ist vollständig verloren gegangen und die Darsteller strahlen nicht mehr diese kindliche Unbeschwertheit aus, mit der sie die Welt entdecken. Sie wirken viel ernster und jugendlicher. Aber immerhin steht im zweiten Teil noch immer die Gruppe im Vordergrund.
Dies ändert sich im dritten Teil, der deutlich intensiver auf die beiden Hauptdarsteller zugeschnitten wurde. Die Gruppe und die Gruppendynamik wird vollständig in den Hintergrund gerückt, wodurch dieser Film überhaupt nicht mehr den Flair der Vorstadtkrokodile innehat, sondern nur von der Beliebtheit der Darsteller lebt. Es ist zwar weiterhin ein passabler Kinder- bzw. Jugendfilm, der aber mit einer etwas hanebüchenen Geschichte daherkommt.
Dass der Hype wieder auflebt, dürfte sehr zweifelhaft sein. Denn in der Abschlussszene heißt es sehr treffend: “Die Zeit der Kinderbanden ist vorbei“. Zudem zeigt das Beispiel der “Wilden Kerle”, dass es wenig erfolgreich ist, mit alternden Kinder- und Jugendstars zu drehen, die nicht mehr die Zielgruppe verkörpern.
Mittlerweile sind die Schauspieler (zumindest jene, die der Schauspielerei treu geblieben sind) den Kinderschuhen in Gänze entwachsen und spielen entsprechenden in ganz anderen Rollen und haben sich teils sehr massiv gewandelt. Ich denke nicht, dass es ein Vorstadtkrokodile 4 geben wird oder dass sich ein anderer Regisseur an ein erneutes Remake heranwagt.
Das Buch wurde mehrfach verfilmt. Die bekannteste Verfilmung ist sicherlich Brian De Palmas “Carrie – Des Satans jüngste Tochter“ (Werbelink). Dieser Film war und ist in mehrfacher Hinsicht wegweisend gewesen und für viele der Schauspieler war dieser Film das Sprungbrett zu einer erfolgreichen Filmkarriere (allen voran John Travolta).
Der Film ist deutlich entschärft worden und zeigt auch die Figuren deutlich sympathischer als sie im Buch auftreten. Auch die Verwüstungen, die Carrie später in der Stadt anrichtet, wurden (aus Kostengründen) nicht in die Verfilmung übernommen. Interessant, dass der Film als Sleeping Hit gilt. Seinen Erfolg feierte er deutlich zeitverzögert. Heutzutage gelten beide Werke als Klassiker der Branche mit richtungsgebenden Erfolg.
Der Film fand in Carrie 2 (1999) (Werbelink) seine Fortsetzung, die durchaus gelungen ist, aber nicht an das Original herankommt. Das gleiche gilt für die ebenfalls gute Neuverfilmung Carrie (2013) (Werbelink), die sich wieder mehr am Buch orientiert, aber dennoch einige Änderungen zeigt.
Es wurde 2002 noch ein Remake produziert, das als Pilot für eine Serie fungieren sollte. Der Film floppte und es wurde nie eine Serie gedreht.
Im meiner Buchvorstellung schreibe ich noch ein zwei Sätze zur Entstehung von Stephen King Debütroman “Carrie”.
2017 habe ich “The Stand” als Hörbuch zum keine Ahnung wievielten Male erneut gehört. Anschließend hatte ich Lust, mir nochmals die betagte Verfilmung aus dem Jahre 1994 anzuschauen. Dem Film ist anzumerken, dass er nicht nur relativ als ist (immerhin 30 Jahre), sondern auch mit vergleichsweise wenig Budget gedreht wurde. Deshalb ist der Film zwar sehenswert, aber nur für King-Fans, die das Buch kennen.
Als ich 2017 den Film als Kurz-Review hier vorgestellt habe, hatte ich die Anmerkung, dass es eine Fernsehserie geben wird, ich aber nicht wisse, wann diese den Weg nach Deutschland finden wird. Dies geschah 2021 als neunteilige Miniserie, die exklusiv in einem Amazon Prime Chanel gezeigt wird (Werbelink dorthin). Zur Serie werde ich in einem Folgebeitrag etwas schreiben. Es war auch eine Neuverfilmung angedacht, die aber nicht mehr umgesetzt wird.
Die Bücher der Reihe “Der dunkle Turm” habe ich gelesen, bevor ich diesen Blog neu aufsetzen musste. Deshalb gibt es die Übersichtsseite, auf der ich die Bücher und deren Adaptionen vorgestellt habe. Schwarz habe ich dann etwas später vorgestellt.
Dieser Film ist gut. Wenn man ihn als das betrachtet, was er ist. Nämlich ein Film aus dem “Der dunkle Turm”-Universum. Und eben nicht eine Verfilmung der Bücher von Stephen King. Genau genommen spielt dieser Film nämlich in einem anderen Zyklus als die Bücher. (Dennoch liste ich diesen Film mal in meiner neuen Reihe “Verfilmungen”.)
Das erkennt man nicht nur daran, dass Roland Deschain im Film dunkelhäutig und in den Büchern (frei nach Eddi Dean) ein weißes Bleichgesicht ist. Auch ist die Beziehung von Roland zu Jake ebenso anders, wie die gesamte restliche Handlung. Lediglich das Grundgerüst – eben das “Der dunkle Turm”-Universum – ist den unterschiedlichen Medien gemein.
Ich verrate kaum ein Geheimnis, wenn ich sage, dass es sich bei der Gesamtgeschichte um einen Zyklus handelt, weshalb Buch eins ebenso anfängt, wie Band sieben endet. Aber nur weil es ein Zyklus ist, heißt es allerdings nicht, dass diese immer gleich ablaufen müssen, weshalb dieser Film auch gut passt. Denn niemand hat wohl erwarten können, dass sieben Bücher in einen eineinhalbstündigen Film passen.
Wer mit der richtigen Erwartungshaltung an diese filmische Umsetzung herangeht, wird sicherlich nicht enttäuscht werden, denn Handlung, Effekte und schauspielerische Leistung lassen sich durchaus sehen.
Mehr zum dunklen Turm von Stephen King findet sich auf meiner Themenseite.
Die Bücher der Reihe “Der dunkle Turm” habe ich gelesen, bevor ich diesen Blog neu aufsetzen musste. Deshalb gibt es die Übersichtsseite, auf der ich die Bücher und deren Adaptionen vorgestellt habe. Schwarz habe ich dann etwas später vorgestellt.
Warum diese Änderungen vorgenommen wurden, ist in meinen Augen nicht recht klar. Die Geschichte erhält dadurch kaum mehr Spannung, verliert aber den Bezug zum Buch. Dadurch werden die Fans eher verärgert.
Außerdem wurden viele Elemente, die in dem Buch sehr viel Platz eingenommen haben, nur kurz angerissen. Und so entsteht manchmal eine komische Szene, wenn sich der Zuschauer z.B. fragt, weshalb Judd vor seinem Haus übernachtet. Hier wäre es besser gewesen, dass solche Szenen wie bei der ersten Verfilmung von 1989 vollständig weggelassen worden wären.
Der Film, wenn man ihn unabhängig vom Buch betrachtet, ist gar nicht so schlecht. Er hat einen spannenden Aufbau und erzählt eben seine ganz eigene Geschichte. Ich denke, dass aus vielen Rezensionen mehr die Enttäuschung spricht, dass derart massiv von der Buchvorlage abgewichen wurde. Ich finde nämlich nicht, dass der Film derart den Sinn des Buchs verzerrt hat, wie es die Neuverfilmung von ES getan hat, wo ja der eigentliche Clou des Buchs (nämlich die abwechselnde Erzählung auf zwei Zeitebenen) entfernt wurde.
Der Geist des Buchs ist in der Neuverfilmung von “Friedhof der Kuscheltiere” durchaus noch vorhanden und zu spüren. Ich denke aber auch, dass die Produzenten sich einen Gefallen getan hätten, wenn sie ihm ein bisschen mehr Zeit gegeben hätten, um die Szenen, die nur angeschnitten wurden, weiter auszubauen. Alternativ hätten diese Szenen gänzlich entfernt werden sollen.
In Summe eine Neuinterpretation, die schlechter bewertet wird, als sie es schlussendlich verdient hat.
Als eines der wenigen Bücher habe ich dieses anno 2016 zum ersten Mal hier auf dem Blog vorgestellt und dann als ReRead im Jahre 2020 zum zweiten Mal. In beiden Fällen habe ich die ein oder andere Zusatzinformation dem Review hinzugefügt.
Die Neuverfilmung von “ES” hatte ich nur am Rande arg kritisiert, weil diese nicht die Story ist, die Stephen King in seinem Buch erzählt hat und die in den 90ern zum ersten Mal (recht gut) verfilmt wurde. Die Neuverfilmung krankt an mehreren Stellen. Das Buch lebt davon, dass die Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt wird. In dem ersten Teil der Neuverfilmung wird lediglich die Kindheits-Version erzählt, während Kapitel 2 den Part mit den Erwachsenen. Ja, es wurde bewusst so gemacht. Das macht es aber nicht besser. Ich hatte es damit betitelt, dass der Geschichte ihre Seele geraubt wurde.
Die Figuren haben deutlich an Farbe verloren. Jeder der sieben Hauptfiguren hat im Buch seinen eigenen Charakter, der in dieser Neuverfilmung vollends verloren geht. Der Clown kichert und lacht etwas kindisch und nicht furchteinflößend. Die Umsetzung ist so gar nicht gelungen. Dieser Clown ist ungewollt komisch und versprüht nicht den Grusel, den er sollte. Die feinen Facetten (lass uns fliegen) gehen leider vollkommen unter.
Gut möglich, dass für diejenigen der Film interessant und spannend sein mag, die weder das Buch noch die erste Verfilmung von 1990 kennen. Wer allerdings das eine oder das andere kennt, wird bitterlich enttäuscht werden, denn vieles, was die ursprüngliche Erzählung ausgemacht hat, wurde in der Neuverfilmung gnadenlos gestrichen. Dadurch verliert die Geschichte eindeutig ihren ursprünglichen Reiz.
Ebenfalls von Stephen King habe ich die Filmumsetzung von „Das Spiel“ gesehen. Der Film ist schon was älter und erschien 2017 und wird aktuell bei Netflix gezeigt.
Es handelt sich um ein Kammerspiel, in dem die Hauptfigur am Bett gefesselt ist und sich nicht allein befreien kann, da ihr Mann etwas indisponiert ist. Solche Filme stehen und fallen mit der Hauptfigur, wie z.B. Kathy Bates in Misery. In „Das Spiel“ übernahm Carla Gugino die Rolle der Jessie, was eine gute Besetzung war.
Natürlich kommt der Zwiespalt der Hauptfigur im Buch deutlich besser zur Geltung, aber die Verfilmung kann sich durchaus sehen lassen. Allerdings empfehle ich die gewohnte Reihenfolge zuerst das Buch, dann der Film.
Die meisten Bücher zum Film sind witzlos, weil sie mehr oder minder eins zu eins den Film transkribieren. Es gibt aber Ausnahmen, die ich gerne an dieser Stelle vorstelle.
Ich mag den Film “12 Monkeys” sehr und dachte zuerst, dass das Buch Grundlage für den Film war. Es verhält sich aber genau andersherum. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, auch weil es als Print kaum verfügbar ist. Meines Erachtens sollte der Film bekannt sein, damit der Leser dieses Hörbuch in Gänze genießen kann. Der Film ist aber auch so oder so eine Empfehlung wert, auch wenn er schon etwas betagter ist. Es gibt mittlerweile auch eine Serie zu diesem Film (klingt merkwürdig, ist aber so), die ich aber noch nicht gesehen habe.
Mit dem Film »Pans Labyrinth« feierte der mexikanische Regisseur und Drehbuchautor Guillermo del Toro einen Welterfolg. In einem kurzen Text am Ende des Buchs “Das Labyrinth des Fauns” erfährt der Leser, dass nicht nur Cornelia Funke del Toros Film sehr zugeneigt ist, sondern umgekehrt del Toro auch von ihren Büchern. Irgendwann trug der Regisseur den Wunsch an die Autorin, eine Romanfassung von seinem Film zu schreiben.
Deshalb ist dieses Buch nicht nur eine simple Niederschrift des Films, sondern ein Buch, das die Seele des Films widerspiegelt. Ich kann sowohl den Film als auch das Buch sehr empfehlen.
Ich beginne mit der dritten Staffel von „His Dark Materials“. Ich fand den Spielfilm „Der verlorene Kompass“ entgegen vieler anderer Meinung recht gut umgesetzt, aber die Serie setzt dem nochmal ein oben drauf.
Im Spielfilm fand ich die Besetzung mit Nicole Kidman und Daniel Craig recht gut. In der Serie übernehmen dies Ruth Wilson und James McAvoy, wobei vor allen Ruth Wilson meines Erachtens nicht die beste Besetzung ist. Ebenso wie Amir Wilson, der die Rolle von Will Parry übernommen hat. Dafür passen die anderen Besetzungen recht gut. Lediglich die Synchronisation von Lyra Belacqua fand ich gewöhnungsbedürftig, da die Stimme teils sehr rau klingt.
Es ist zwar schon was her, seit ich die Bücher gelesen habe, aber mir war in Erinnerung, dass die Ereignisse rund um das Bernsteinteleskop, das Dr. Mary Malone in der Welt baute, auf der auch die Mulefa leben, viel dominanter waren. Hier hatte ich am ehesten meine Bedenken, wie das in einem Film sinnvoll umgesetzt werden kann. Und ich finde, dass die Serie das zwar recht gut erzählt, andere Ereignisse aber viel ausgiebiger dargestellt wurden.
Ich habe nichts dagegen, wenn in einer Filmadaption die Handlung an das Medium angepasst wird. In meinen Augen gibt es aber einen markanten Denkfehler in der Serie. Mit dem Messer werden Durchgänge zwischen den Welten erschaffen, durch die jedoch Staub verloren geht. Also müssen am Ende alle Löcher geschlossen werden. Im Buch macht dies Will, der daraufhin das Messer zerstört, damit kein künftiger Messerträger wieder zahlreiche Löcher schneiden kann. In der Serie muss Will das Messer zerbrechen, damit sich alle Löcher schließen. Blöderweise ist in der Handlung das Messer kurz zuvor zerbrochen (im Buch wie im Film) und wird vom Panzerbären Iorek Byrnison repariert. In der Serie hätte dies zur Folge haben müssen, dass sich alle Zugänge beim ersten Bruch geschlossen hätten.
In Summe ist die Trilogie doch sehr gut umgesetzt. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die von HBO produzierte Serie in irgendeinem Streaming-Abo enthalten ist. Ich habe mir die Serie ausnahmsweise über Amazon Prime Video gekauft (Werbelink zur Serie).
Auf Disney+ läuft derzeit die Umsetzung von Stephen Kings „Mr. Mercedes“. Die gleichnamige Serie enthält drei Staffeln. (Die Serie gibt es auch bei Prime Video (Werbelink nach Amazon).)
Es gibt aber eine Besonderheit, denn nur die erste Staffel basiert auf den Ereignissen von der Buchvorlage. Spätestens ab Staffel 2 entfernt sich die Serie immer weiter von der Buchvorlage, bis die Handlung überhaupt nichts mehr mit den Büchern zu tun hat. Warum die Macher der Serie diesen Weg gegangen sind, bleibt mir schleierhaft, denn es sind die Ereignisse aus „Finderlohn“ und „Mind Control“, die die Trilogie King-typisch werden lassen.
Leider ist auch die Besetzung eine Vollkatastrophe, was vor allem für die drei Hauptfiguren gilt. Die Besetzung von Holly (Justine Lupe) war vielleicht noch okay, aber Bill Hodges (Brendan Gleeson) und Jharrel Jerome (Jerome Robinson) waren total deplatziert. Diese Serie ist überhaupt nicht empfehlenswert und die Zeit kann man sich schenken.
Eine weitere Serie, die vielleicht weniger bekannt ist, wird aktuell bei Netflix ausgestrahlt. Es handelt sich um die Verfilmung der Graphic Novel Trilogie American Jesus (Link zur Rezension des ersten Teils hier auf dem Blog). Die Serie heißt „Der Auserwählte“.
Hier bleibt die Serienadaption sehr nah an der Vorlage, weshalb der Wiedererkennungswert sehr hoch ist. Schon die Vorlage erschließt sich nicht immer auf Anhieb, was auch für die Serie gilt. Der Zuschauer wird angehalten, sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen, in dem die Frage gestellt wird, wie es wohl aussehen wird, wenn Menschen (wieder?) in die Rolle eines Messias schlüpfen würden.
Die Produktion ist in mexikanischer Hand, weshalb die Serie sowohl in Spanisch als auch in Englisch ausgestrahlt wurde. Für die deutschen Zuschauer gibt es natürlich auch eine deutsche Synchronisation. Dennoch ist der Serie sehr stark anzumerken, dass sie nicht in großen Hollywoodstudios produziert wurde, was ihr einen besonderen Charme bietet.
Nach bisherigen Erkenntnissen wird eine zweite Staffel bisher noch nicht produziert.
Exklusiv bei Netflix wird die Serie zu der Graphic Novel Reihe von Neil Gaimans Sandman umgesetzt. Die erste Staffel wurde ausgestrahlt, eine zweite ist in Produktion und wird vermutlich Anfang 2024 veröffentlicht werden.
Die erste Staffel erzählt die Ereignisse aus Band 1: Präludien & Notturni und Band 2: Das Puppenhaus, wobei hier noch eine einigermaßen zusammenhängende Geschichte erzählt wird. In der letzten Folge der Staffel wird allerdings deutlich, wie viele Nebengeschichten in dieser Graphic Novel vorhanden sind. Und manche sind sehr speziell, wie z.B. der “Traum der Tausend Katzen”, die als animierter Zeichentrick umgesetzt wurde (als einzige). Es handelt sich um eine Doppelfolge, in der Kalliope eine große Rolle spielt und damit den Weg ebnet, die Ereignisse für die zweite Staffel anzugehen.
Ich finde, dass die Serie recht gut die Atmosphäre der Graphic Novel wiedergibt, wobei ich mir sehr gut vorstellen kann, dass der Zuschauer, dem die Vorlage unbekannt ist, bei dem ein oder anderen Detail ins Grübeln kommen wird. Ein Effekt, der sich vermutlich in der zweiten Staffel wiederfinden wird.
Mehr zur Graphic Novel Reihe und der Adaption als Hörspiel findet sich auf der Themenseite.
Ebenfalls von Neil Geiman erdacht ist die Serie zu American Gods. In diesem Fall gab es zuerst den Roman und das Hörbuch, dann eine Graphic Novel Adaption und zum Schluss eine Fernsehserie.
Blieben die Graphic Novels sehr nah an der Buchvorlage, so wurde die Handlung für die Fernseh-Serie massiv verändert. Mehr oder weniger nach Gutdünken wurden Figuren gewechselt, Handlungsorte verschoben und ganze Erzählstränge weggelassen oder hinzugefügt. Die besondere Erzählweise der Geschichte blieb indes erhalten, so dass ich trotz aller Änderungen und Modifikationen sagen kann, dass der Geist des Buchs erhalten blieb.
Wie aber schon bei den Graphic Novels frage ich mich, ob Zuschauer, die das Buch nicht kennen, die Handlung der Serie überhaupt verstehen. Ich habe da so meine Zweifel. Es mag aber auch der Eindruck entstanden sein, gerade weil ich die Vorlage kenne. Außerdem habe ich das Buch vorher gelesen, die Graphic Novels und die Serie aber gleichzeitig konsumiert. Dadurch wurden die Änderungen sehr offensichtlich.
Es gibt insgesamt drei Staffeln in denen die Handlung aufgedröselt wurde. Die Schauspieler – allen voran die beiden Hauptdarsteller – sind eine sehr gute Wahl. Allein die beiden geben der Serie sehr viel Qualität. Sehr erstaunlich finde ich die Wandlung der einzelnen Figuren, vor allem in der dritten Staffel. Dass bei Kinderfilmen wie die Vorstadtkrokodile es eine massive Weiterentwicklung der Darsteller gibt, scheint klar, denn es ist ein Unterschied, ob ein Zehnjähriger oder ein Zwölfjähriger die Rolle spielt. In der dritten Staffel von American Gods haben die Darsteller eine ähnliche Wandlung durchgemacht, so dass auch optisch alle Schauspieler deutlich älter daherkommen. Klar, die Zeitspannen sind größer (die erste Staffel erschien 2017, die zweite 2019, die dritte 2021), aber bei erwachsenen Darstellern schaut es merkwürdig aus, zumal im Buch die Zeitsprünge nicht ganz so groß sind.
Aber egal, denn bei aller Veränderung (die von den Drehbuchautoren kurzerhand in die Handlung eingeflochten wurde), bleibt der Charme des Buchs erhalten und die Umsetzung als Fernsehserie ist im Großen und Ganzen geglückt. Bis auf das Ende. Hier bin ich mir sicher, dass niemand, der das Buch nicht kennt, damit etwas anfangen kann. Das Ende haben die Macher der Serie schon arg verkorkst.
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