Cäsar (Historische Persönlichkeiten 2)

Das Leben einer Persönlichkeit mit einer 50-sei­ti­gen Graphic Novel zu zei­gen, birgt eini­ge Herausforderungen. Welche Ereignisse wer­den gezeigt, wel­ches nur über­flo­gen und was wird in Gänze weg­ge­las­sen? Am Ende soll eine Graphic Novel ent­stan­den sein, die wenigs­tens ein Gesamtbildbild von Cäsar zeigt.

Auf der einen Seite wird dies in der Tat gemacht, auf der ande­ren feh­len viel­leicht hier und da ein paar Hintergründe. Und zwar nicht nur his­to­ri­sche, son­dern auch per­sön­li­che. Was hat Cäsar ange­trie­ben? Was hat ihn bewegt? Hier fin­de ich, dass die Darstellung manch­mal etwas zu kurz gera­ten ist, und habe mir gewünscht, dass die Autoren ein biss­chen mehr Spielraum gehabt hät­ten, um sein Leben auf mehr Seiten zu zei­gen.

Ich kann mir sehr gut vor­stel­len, dass auch schon im anti­ken Rom die Intrigen und Machtansprüche in einem über­bor­de­ten Maße vor­han­den waren. Ob Rom tat­säch­lich noch nicht bereit für eine Gesellschaft war, wie Cäsar sie sich erdach­te? Auch das ist denk­bar.

Noch mehr Zusammenhänge wer­den am Ende in Textform erläu­tert. Aus wel­cher Feder die­se stam­men ist unklar, aber neben dem Verantwortlichen für das Szenario (Mathieu Gabella) gibt es einen Historiker, der eben­falls an der Graphic Novel mit­ge­wirkt hat (Giusto Traina). Das dürf­te für eine his­to­ri­sche Korrektheit spre­chen, wobei sich die Autoren sicher­lich die Freiheiten genom­men haben, feh­len­de Puzzleteile mit künst­le­ri­schen Freiheiten aus­zu­fül­len.