[Comic] Africa Dreams

africa dreams

Titel: Africa Dreams. Der Schatten des Königs
Autor: Charles, Maryse (Autor); Charles, Jean-François (Autor), Bihel, Frédéric (Illustrator)
Genre: Comic
Seitenzahl: 200
Verlag: Splitter Verlag
Wertung: ★★★★☆
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In der Zeit von 1885 bis 1908 war der Kongo im Privatbesitz des dama­li­gen bel­gi­sches Königs Leopaold II. Gemeint ist das Gebiet der heu­ti­gen “Demokratischen Republik Kongo” und nicht des Nachbarstaates “Republik Kongo”, die aus der fran­zö­si­schen Kolonialherrschaft her­vor­ging. Anschließend wur­de das Gebiet bis zum Jahre 1960 zur bel­gi­schen Kolonie, bevor der Staat unab­hän­gig wur­de. Dies aber nur am Rande, da dies nicht in die­sem Comic the­ma­ti­siert wird.

Ausbeutung

Es wird viel­mehr the­ma­ti­siert, wie die Ausbeutung des Landes durch den sog. “Kautschukboom” sei­nen Anfang nahm und wie öko­no­misch-poli­ti­schen Interessen jeg­li­che Menchlichkeit bei­sei­te scho­ben. Dabei wird weni­ger zum Stilmittel der expli­zi­ten Gewaltdarstellung gegrif­fen als viel­mehr die poli­ti­schen Machenschaften auf­ge­zeigt. Das ist recht erstaun­lich ange­sichts der Gewalt- und Greueltaten, die (nicht nur) zu die­ser Zeit das Land präg­ten.

Dieser Einzelband wird dadurch stel­len­wei­se recht text­las­tig und zuwei­len etwas tro­cken, ver­steht es aber eben­so allein durch sei­ne Bilder die Geschichte zu erzäh­len. Anhand von Einzelschicksalen mar­kan­ter Persönlichkeiten jener Zeit wird die beweg­te Geschichte erzählt und erzeugt somit einen bun­ten Mix unter­schied­li­cher Erzählarten.

Die Illustrationen sind größ­ten­teils fan­tas­tisch gut und ori­en­tie­ren sich eher an der rea­li­sit­schen Darstellung der Gegebenheiten. Sie ver­ste­hen es sehr gut die Erzählung zu unter­strei­chen, selbst wenn die die Textpassagen etwas län­ger aus­fal­len.

Fazit

Ein sehr inter­es­san­ter Comic, der zeigt, wie ein Land unter die Herrschaft wirt­schaft­li­cher Interessen gerät und wie die dabei durch­ge­setz­ten Greueltaten auf­ge­klärt und oder ver­tuscht wur­den. Hin und wie­der habe ich aller­dings ein paar Hintergrundinformationen ver­misst (die ich mir aus dem Netz zusam­men­ge­sucht habe), da sich die Autoren ein wenig auf die Einzelschicksale ver­steift haben. Dennoch kann ich die­sen Comic allen inter­es­sier­ten Leser emp­feh­len, die sich mit einem Stück Kolonialgeschichte aus­ein­an­der­set­zen möch­ten.



Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.
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