Der spanische Volksautor Miguel de Cervantes hat im Jahre 1605 den Roman »El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha« mit der Hauptfigur Don Quijote (Don Quixote in alter oder Don Quichotte in französischer Schreibweise) veröffentlicht. Das war vor unglaublichen 415 Jahren und noch immer übt die Figur eine besondere Faszination auf uns Leser aus.
Flix nimmt diese Geschichte und überträgt sie örtlich und zeitlich ins moderne Deutschland und inszeniert die Erzählung (nach eigenen Angaben) neu. Dabei ist sicherlich hilfreich, wenn der Leser zumindest recht grob die Handlung des Originals kennt, auch wenn ich behaupte, dass dies keine zwingende Grundvoraussetzung ist, um diesen Comic zu verstehen. Immerhin verwundert es nicht, dass der moderne Don Quijote nicht gegen Windmühlen, sondern gegen Windräder kämpft.
Es ist eine sehr schöne aber auch eine wehmütige Erzählung mit einem sehr guten Blick für die Geschichte und überaus sympathischen Figuren. Trotz einfacher Zeichnungen versprühen diese eine enorme dynamische Erzählkraft.
Hinter der Fassade des lustigen Comics versteckt sich noch sehr viel mehr. Flix schaut auch auf unsere Gesellschaft und wie wir mit alten und/oder dementen Menschen umgehen, wobei diese Darstellung weitestgehend wertfrei erfolgt. Der Leser muss sich selbst seine Gedanken dazu machen.
Fazit
Eine Neuinszenierung nennt Flix seinen Don-Quijote-Comic und ich kann voll und ganz nachvollziehen, was er damit meint. Die Handlung wurde sehr geschickt und mit viel Feingefühl in das heutige Deutschland transferiert und konnte mich in allen Belangen überzeugen. Eine wirklich sehr gelungene Version eines modernen Don Quijote.
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