Gleich vorweg der Hinweis, dass “blutrot” in diesem Comic wörtlich zu verstehen ist. Es wird eine sehr blutrünstige Geschichte erzählt, ohne jedoch gleich in einen niveaulosen Horror-Splatter abzugleiten, sondern abwechslungsreich und zum Teil schaurig schön.
Vielseitigkeit
Die Geschichte wird derart facettenreich erzählt, wie ich es bei Comics bisher selten gesehen habe. Es wird immer wieder zwischen unterschiedlichen Handlungssträngen und Charakteren gewechselt und die Geschichte mit zahlreichen Wendungen garniert. Für die Kürze dieses Comics ist er erstaunlich vielseitig. Zusätzlich besitzen die Protagonisten durchaus Charakter, obgleich dem ein wenig nachgeholfen wurde, in dem sich des ein oder anderen Klischees bedient wurde.
Wer in dieser Erzählung zu den Guten gehört und wer zu den Bösen, verschwimmt immer wieder. Ich bin fast geneigt zu sagen, dass es im Grunde genommen die gute Seite gar nicht gibt. Eine ebenfalls recht interessante Seite des Comics. Allerdings hat das Ende so seine eigene Eigenart, die mir nicht unbedingt zugesagt hat. Ich will es mal so ausdrücken, dass es den ein oder anderen Interpretationsspielraum gibt.
Die Zeichnungen sind über weite Strecken bildgewaltig und sehr ausdrucksstark gelungen und verströmen ihre ganz eigene Art von (blutrünstiger) Poesie. Allerdings sind sowohl die Gewaltdarstellungen als auch die Darstellung der Figuren von einer Art, als dass dieser Comic eindeutig nicht in die Hände Minderjähriger gehört.
Fazit
Auch wenn mir das Ende nicht zugesagt hat, spielt der Comic in der Liga der sehr gut erzählten Geschichten, die mit einer imposanten Grafik untermalt werden. Er ist facettenreicht, bietet schillernde Charaktere und eine abwechslungsreiche Geschichte. Der Leser sollte allerdings den Gewaltdarstellungen gegenüber offen sein, um Gefallen an dem Buch zu finden.
Dieser Comic ist ein Einzelband.
Titel: Layla – Die Legende der blutroten Sümpfe
Autor: Jérémy
Illustrator: Mika
Genre: Comic / Horror / Fantasy
Seitenzahl: 96
Verlag: SplitterVerlag
Originaltitel: LAYLA
Übersetzer: Harald Sachse
Herkunft: Frankreich
Jahr: 2018 / 2019 (org./dt.)
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren findet sich auf der Verlagsübersichtsseite.
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