[Fantasy] Wraithborn Redux

In die­sem Sammelband ver­ei­nen sich alle sechs bis­her erschie­nen Teile des Comics Wraithborn, die als Mini-Serie Ende November 2005 in den USA ver­öf­fent­licht wur­den. In die­ser Serie wer­den vie­le Klischees ver­ar­bei­tet und eine ver­gleichs­wei­se dem Genre ent­spre­chend übli­che Geschichte erzählt.

Natürlich muss es das schüch­ter­ne Mädchen sein, dem plötz­lich und uner­war­tet die omi­nö­sen Kraft Wraithborn ein­ver­leibt wird. Eine Kraft, die für gewöhn­lich von spe­zi­ell aus­ge­bil­de­ten Kriegern getra­gen wird, die sich gegen das Böse stem­men, das per­ma­nent ver­sucht, einen Weg zur Manifestation auf der Erde zu fin­den. In die­sem Fall ist es die Königin Brijit (die nichts mit der nor­di­schen Gottheit Brigid zu tun (die „Brijit“ aus­ge­spro­chen wird)), deren „Revier“ die Friedhöfe der Erde sind. Und selbst­ver­ständ­lich benö­tigt sie die Kraft Wraithborn, um den Weg zur Erde zu meis­tern.

Die Zeichnungen sind über­spitzt comic­haft aus­ge­führt, wobei rein optisch wenig deut­lich wird, wes­halb die Hauptfigur von ande­ren Mädchen nicht akzep­tiert wird. Mir kam mehr als ein­mal der Gedanke, dass die­se Darstellung der Figuren eher als Coming-of-Age-Comic für Mädchen durch­ge­hen könn­te, wenn die über­bor­den­de Darstellung von Gewalt wäre. Hier tobt sich der Zeichner Joe Benitez ein wenig aus. Vor allem bei der Kampfdarstellung muss man ein wenig Zeit inves­tie­ren, um durch den Wust an Gliedmaßen, Körperteilen und Blut zu erken­nen, was über­haupt dar­ge­stellt wer­den soll.

Erzählerisch bleibt der Comic über alle sechs Bände rela­tiv flach. Wendungen gibt es kaum und der Leser bleibt wei­test­ge­hend unter­for­dert. Die Erzählung ist nicht nur line­ar, son­dern auch über wei­te Teile hin­weg vor­her­seh­bar. Hier hät­te ein wenig Kreativität gut­ge­tan. Das glei­che gilt für das Ende, das ver­gleichs­wei­se schwach insze­niert wur­de, nur um das Türchen für poten­ti­el­le Fortsetzungen offen zu hal­ten.

Fazit

Ich hat­te mir von dem Comic ehr­lich gesagt etwas mehr erwar­tet. Dass mei­ne Erwartungen nicht erfüllt wur­den, hat gleich meh­re­re Gründe, wie z.B. die recht fla­che Story und der feh­len­de Fokus auf die Zielgruppe, denn es wer­den Jugendliche ange­spro­chen, denen aber auf­grund des hohen Grads an Gewaltdarstellungen das Comic nicht zugäng­lich gemacht wer­den soll­te. Somit kann ich die­sen Sammelband nur bedingt für Genrefans emp­feh­len.

achtung explizite gewaltdarstellung

⚠️Achtung⚠️Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Beschreibungen von Gewalt und ist somit nicht für min­der­jäh­ri­ge oder zart besai­te­te Leser geeig­net.

cover wraithborn redux

Titel: Wraithborn Redux
Autor: Chen, Marcia
Illustrator: Benitez, Joe
Genre: Comic / Dark Fantasy
Seitenzahl: 176
Verlag: Splitter Verlag
Band: 1 von 1

2.5÷5

Originaltitel: Wraithborn Redux
Übersetzer: Bernd Kronsbein und MC Cooper
Herkunft: USA
Jahr: 2018 / 2020 (org./dt.)

graphic novels comics

In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Comics und Graphic Novels fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

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