Deadlands – Ghostwalkers ★★★☆☆

q? encoding=UTF8&ASIN=B01JPEUIHG&Format= SL160 &ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=fle 21ir?t=fle 21&l=li2&o=3&a=B01JPEUIHGEin unto­ter Pteranodon fliegt in einer rie­si­gen unter­ir­di­schen Höhle über die Köpfe der Protagonisten hin­weg. Wer bei einem sol­chen Satz gedank­lich schon aus­steigt, hat ver­mut­lich wenig übrig für eine sehr schrä­ge Welt und wird dem­zu­fol­ge auch wenig Freude an die­sem Buch haben.

Das Deadlands-Universum, in dem die­ses Buch ange­sie­delt ist, spielt im Jahre 1876 auf dem ame­ri­ka­ni­schen Kontinent. Ein rie­si­ges Erdbeben hat gro­ße Teile der Westküste ver­nich­tet und den soge­nann­ten Geisterstein zuta­ge gebracht, mit dem aller­lei tech­ni­sches Spielzeug ent­wi­ckelt wer­den kann. Am ehes­ten sind die­se Entwicklungen und Maschinen mit denen aus den Steampunk-Welten ver­gleich­bar.


Wer den Kinofilm Wild Wild West gese­hen hat, wird sich am ehes­ten etwas unter die­ser Welt vor­stel­len kön­nen. Nur dass zusätz­lich noch Dämonen, Geister und Magie Einzug in die­ser Welt erhal­ten haben. Damit sich der Leser nicht voll­kom­men in der Geschichte ver­lo­ren fühlt, wird die­se immer wie­der in Abschnitten des Buchs erläu­tert.

Warum dies aller­dings in einem Dialog zwi­schen zwei Männern an einem Lagerfeuer gesche­hen muss, bleibt mir ein Rätsel, denn damit wird der Geschichte ihrer Spritzigkeit beraubt, mit der sie immer wie­der punk­ten kann. So ist der Einstieg in die Welt recht gut gemacht und der Leser wird schnell mit den bei­den Hauptfiguren der Story ver­traut gemacht. Grey Torrance sieht zu, wie eine Horde Männer einem Sioux namens Thomas Schaut-Weg den Garaus machen möch­te.

Lineare Erzählung

Werden in vie­len Büchern meh­re­re Handlungsstränge gespon­nen, die sich irgend­wann inein­an­der ver­we­ben, wird die­se Geschichte recht line­ar erzählt. Der Leser bleibt jeder­zeit an der Seite von Grey bei sei­ner Sicht auf die Geschehnisse. Dieses Stilmittel bleibt aber oft­mals unge­nutzt. Hier hät­te es viel öfter Überraschungen aus den ande­ren nicht erzähl­ten Handlungen kom­men kön­nen.

Der Leser ist direkt in der Geschichte, wird sogleich aber wie­der gebremst, als er mit zahl­rei­chen Informationen über­häuft wird, die nicht wei­ter erklärt wer­den. Auf der ande­ren Seite gibt es in dem Buch Passagen, in dem zu vie­les nicht erzählt wird und dem Leser das Szenario nicht klar wird.

Aufgelockert wird die Geschichte durch zahl­rei­che Actionpassagen, die sich recht gut lesen las­sen und sehr blu­tig sind. Am Ende bleibt ein Buch, in dem es einen stark schwan­ken­den Spannungsbogen gibt. Von rasen­der Action wird man schnell aus­ge­bremst, nur am dann direkt wie­der nach vorn kata­pul­tiert zu wer­den.

Dem Verständnis der Geschichte ist es wenig zuträg­lich, dass vie­les nicht erläu­tert wird und dass sich so man­che Logiklücke auf­tut. Ich sehe bei vie­len Büchern (und auch Filmen) über zahl­rei­che Logiklücken hin­weg, wenn sie denn trotz­dem zu unter­hal­ten wis­sen. Hier gibt es aber zusätz­lich noch eini­ge Längen im Buch, so dass ich mich über wei­te Passagen hin­weg in der Geschichte ver­lo­ren gefühlt habe.

Schräge Welten

Konfrontiert wird der Leser immer wie­der mit sehr skur­ri­len Gegebenheiten. Zombies, Dinosaurier, Rieseninsekten: der Autor fährt ordent­li­che Geschütze aus der Welt der abge­dreh­tes­ten Monster auf. Allerdings ver­mit­telt er den Eindruck, als wür­de die Welt auf phy­si­ka­li­schen Effekten basie­ren, die wir aus der rea­len Welt ken­nen. Das nimmt der Geschichte etwas an Glaubwürdigkeit und Authentizität, so weit man bei einem solch schrä­gen Werk davon spre­chen möch­te.

Freunde von abge­dreh­ten Szenarien wer­den hier aller­dings auf­ge­hen. Es vie­le herr­lich schrä­ge Maschinen, Waffen und Geschöpfe. Gleichzeitig fließt ordent­lich Blut, so dass Zartbesaitete sicher­lich die­ses Buch nicht lesen soll­ten. Auch rich­tet sich das Buch ein­deu­tig an eine erwach­se­ne Leserschaft.

Fazit

Freunde des Popcorn-Kinos in einer voll­kom­men abge­dreh­ten Welt mit skur­ri­len Monstern, denen es wenig aus­macht, dass das ein oder ande­re Logikloch in der Geschichte klafft, kön­nen getrost zugrei­fen. Auch das nicht jede auf­ge­kom­me­ne Frage beant­wor­tet wird, soll­te nicht von Belang sein. Alle ande­ren machen dann aber lie­ber einen Bogen um die­ses Buch.

 


attention 803720 640Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Beschreibungen von Gewalt und ist nicht für Zartbesaitete oder min­der­jäh­ri­ge Leser geeig­net.

 


 

Titel: Deadlands – Ghostwalkers
Autor: Maberry, Jonathan
Genre: Horror
Verlag: Papierverzierer Verlag
Wertung: ✦✦✦✧✧ (für Genrefans)

 

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