Der April 2020

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Wie sol­len Eltern pro­duk­tiv im HomeOffice arbei­ten, deut­lich mehr kochen (und ein­kau­fen), die deut­lich gestie­ge­nen Arbeiten im Haushalt erle­di­gen und dann noch die Kinder im HomeSchooling unter­rich­ten? Eine Frage, die sich bis­her nie­mand stel­len muss­te, nun aber in einem gro­ßen Live-Experiment von vie­len Familien prak­ti­ziert wur­de.

Auch wenn ich ver­su­che die­sen Buchblog wei­test­ge­hend coro­nafrei zu hal­ten, stand der Monat April wei­ter­hin voll und ganz im Zeichen Krise. Und die­se hat wei­ter­hin einen spür­ba­ren Einfluss auf mein Leseverhalten, was sich auch an der Anzahl der Bücher wider­spie­gelt, die ich in die­sem Monat hier vor­ge­stellt habe.

Verstärkt wur­de die Verschiebung dadurch, dass ich in die­sem Monat den Blog voll und ganz im Zeichen der Sachbücher habe ste­hen las­sen. Dazu wei­ter unten mehr, denn zuerst schaue ich auf die weni­gen Belletristik-Bücher, die ich in die­sem Monat hier vor­ge­stellt habe.

Bücher

Dadurch, dass ich in die­sem Monat 

a) weni­ger zum Lesen gekom­men bin, 
b) die Sach- und Fachbücher aus der Belletristik auf die­sem Blog ent­kop­pelt und
c) ich beim Netgalley Sachbuchfrühling mit­ge­macht habe

sind ver­gleichs­wei­se wenig Bücher zusam­men­ge­kom­men, die ich an die­ser Stelle vor­ge­stellt habe. Hinzu kommt, dass ich der­zeit an einem 1000-Seiten-Wälzer lese und par­al­lel noch einen wei­te­ren Fantasy-Roman begon­nen habe. Beide Bücher wer­de ich im April vor­stel­len, dar­un­ter ein abso­lu­tes High-Fantasy-Highlight.

Das hat natür­lich auch einen Einfluss auf die gele­se­nen Seitenzahlen. Insgesamt habe ich in die­sem Monat ledig­lich 4 Bücher gele­sen, die in Summe auf 1982 Seiten kom­men (ohne die Bildbände, Lexika, Sach- und Kunstbücher) und von denen ledig­lich eines eine nahe­zu bedin­gungs­lo­se Empfehlung dar­stellt.

5/5

Leseempfehlung

4/5

bie­tet unter­halt­sa­me Lesestunden

3/5

für Genrefans

2/5

könn­te man lesen

dieses mal kein buch
5/5

lie­ber nicht lesen

dieses mal kein buch

Debüt

Ja, auch das gibt es: in die­sem Monat habe ich kein Belletristik-Debüt gele­sen. Ich sage des­halb “Belletristik”, weil sich bei den Sachbüchern ein paar Debüts befin­den, ich die­se Kategorie aber nicht dahin­ge­hend erwei­tern mag.

dieses mal kein buch

Kunst- und Sachbücher

Ich habe bis­her Kunst- Sachbücher immer in der Belletristik vor­ge­stellt. Bei den über 650 Buchvorstellungen auf die­sem Blog fin­de ich es über­sicht­li­cher, wenn ich die Beiträge etwas struk­tu­rie­re und so den Lesern des Blogs den Zugang zu ver­schie­de­nen Genres etwas erleich­te­re.

Die Aktion “SachbuchFrühling” von Netgalley habe ich zum Anlass genom­men, um die Startseite des Blogs ent­spre­chend anzu­pas­sen. Ab sofort erhal­ten Ratgeber, Kunst- und Sachbücher eine eige­ne Kategorie und ich stel­le die­se geson­dert hier auf dem Blog vor. Mit einem klei­nen Beitrag hier auf dem Blog habe ich die­se Änderung kund­ge­tan und gleich­zei­tig die klei­ne Durststrecke über­brückt, da ich in die­sem Monat ver­gleichs­wei­se wenig gele­sen habe.

Im Rahmen des SachbuchFrühlings gab es auch eine klei­ne Challenge, in der es galt, das Sachbuch-Bingo mit Leben zu fül­len. Auch die­ser klei­nen Aktion habe ich einen eige­nen Beitrag gewid­met. Dort fin­den sich noch­mals alle Bücher, mit denen ich an der Aktion teil­ge­nom­men habe.

Da NetGalley die­se Aktion im Vorfeld ange­kün­digt hat, habe ich die ein oder ande­re Buchvorstellung zurück­ge­hal­ten, damit ich die­se im Rahmen der Aktion prä­sen­tie­ren kann. Das heißt, dass nicht alle Bücher von NetGalley zur Verfügung gestellt wur­den, son­dern sich auch diver­se pri­vat erwor­be­ne Bücher dar­un­ter befin­den. Tatsächlich ist es nahe­zu hälf­tig, d.h. 50% der Bücher wur­den mir über die NetGalley zur Verfügung gestellt, die ande­ren habe ich selbst gekauft.

In mei­nen Statistiken wer­de ich nun etwas kon­se­quen­ter die Seitenzahlen der Ratgeber und Sachbücher nicht mit­zäh­len. In die­sem Monat kom­men natür­lich durch die Netgalley-Aktion mit 2316 gele­se­nen Seiten deut­lich mehr Seiten als gewöhn­lich in die­ser Sparte zusam­men. Wie unter­schied­lich die­se Seiten sein kön­nen, zeigt der Unterschied zwi­schen den bei­den Extremen “Gute Karten”, in dem es mehr um die Karten als um den geschrie­ben Text geht und “Im Unterland”, das sich fast wie ein Roman liest.

4/5
1/5
2/5
4/5
4/5
3/5
3/5
4/5
3.5÷5

Kinderbücher

War bei den Sachbüchern kei­ne ech­te Empfehlung dabei (die ich mit 5 Sternen bewer­tet habe), so fin­det sich eine sol­che hier bei den Kinderbüchern, von denen eines uns im Rahmen des SachbuchFrühlings zur Verfügung gestellt wur­de. “Palmen am Nordpol” ist ein wirk­lich gut auf­be­rei­te­tes Buch, das den Klimawandel (nicht nur) für Kinder ver­ständ­lich macht.

Auch das zwei­te hier vor­ge­stell­te Kinderbuch “Ich und mei­ne Chaos-Brüder” ist eine Empfehlung wert – auch ganz ohne Sachbuch. Es zeigt, in was für ein Chaos eine fünf­köp­fi­ge Familie ver­sinkt, wenn drei Jungs auf­ein­an­der­pral­len.

Graphic Novels und Comics

Bei den Graphic Novels gab es in die­sem Monat tat­säch­lich nur sol­che (und kei­ne Comics), wobei sich zwei an ein älte­res Publikum rich­ten und eines auch für jün­ge­re Leser geeig­net ist.

Bei “Neil Gaimans Niemalsland” ist es sicher­lich im Vorfeld schon klar gewe­sen, dass die­ses Buch eher etwas für erwach­se­ne Leser ist, die es gern schräg und abge­dreht mögen, da sich die Graphic Novel dicht an die Buchvorlage hält.

Für die “Beethoven”-Graphic-Novel war das im Vorfeld nicht so klar, aber auch die­ses Buch ist recht un- bzw- außer­ge­wöhn­lich und ein­deu­tig nicht für ein jün­ge­res Publikum gedacht. Anders als das zwei­te Buch der Amulett-Reihe “Der Fluch der Steinhüterin”. Auf jeden Fall sind alle drei Bücher eine Empfehlung wert.

Hörbücher

Hörbücher höre ich zu 90% im Auto auf dem Weg zur Arbeit oder wenn ich dienst­lich län­ger unter­wegs bin. Logisch, dass ich den Monat April eher dazu ver­wen­det habe, um ein Audible Guthaben auf­zu­spa­ren. 

Auch wenn vie­le Podcasts, Hörbücher und Hörspiele in vie­len Aktionen der Verlage und Hörbuchanbieter zur Verfügung gestellt wur­den, klappt es inner­halb eines hei­mi­schen Familienalltags ein­fach nicht, sich mit Kopfhörer ent­spannt in irgend­ei­ne Ecke zu set­zen. Zudem haben unse­re Kinder eine Boombox, aus der regel­mä­ßig die gesamt Familie beschallt wur­de. Und zwar ent­we­der mit Musik oder mit den drei ??? oder ähn­li­chen Kinderhörbuchdauerbrennern, die ich hier auf dem Blog aber nicht vor­stel­len wer­de.

Aus die­sem Grund gibt es in die­sem Monat auch kei­ne Hörbuchvorstellung.

dieses mal kein buch

Abgebrochen

In die­sem Monat habe ich erfreu­li­cher­wei­se kein Buch abge­bro­chen, auch wenn ich bei den Sachbüchern kurz davor war.

Zahlenspiele

Wie gehabt gehen mei­ne Top 5 des Monats in die­sen Monatsrückblicken auf. Der April konn­te mit gut 26.000 Aufrufen bei ca. 5.000 Besuchern kei­ne nen­nens­wer­ten Änderungen im Vergleich zum März zei­gen.

Die meist­ge­le­sens­ten Beiträge (gemes­sen an den Zugriffszahlen des Aprils und nicht abso­lu­ten Gesamtzahl) waren:

  1. Es ist nie zu spät, unpünkt­lich zu sein
  2. Sind E‑Reader umwelt­freund­li­cher als Bücher?
  3. Die Zeuginnen
  4. MP3-Hörbuch unter iOS
  5. Die Natur: Die visu­el­le Enzyklopädie der Pflanzen, Tiere, Mineralien, Mikroorganismen und Pilze

Es ist schon erstaun­lich, dass plötz­lich das Buch von Torsten Sträter, das ich im November 2019 vor­ge­stellt habe, in die­sem Monat so mas­siv auf­ge­ru­fen wur­de. Und das immer­hin gleich 250 Mal. Die Leser des Blogs seh­ten sich offen­bar nach humor­vol­ler Literatur. Natürlich ist der E‑Reader-Vergleich wie­der mit dabei und in die­sem Monat auch mal wie­der die Vorstellung von Atwoods “Die Zeuginnen”.

Quasi schon uralt in der Beitrag, wie unter iOS ein MP3-Hörbuch als Hörbuch mar­kiert wird. Dadurch, dass es kein iTunes mehr gibt, stimmt der Tipp auch nicht mehr so ganz, aller­dings habe ich Moment wenig Lust, den neu­zu­schrei­ben.

Noch älter ist der Beitrag über das Lexikon “Die Natur”, das sich noch immer in unse­rem Besitz befin­det und noch immer von den Kinder genutzt wird, auch wenn es schon zer­le­sen war, als ich es 2016 hier vor­ge­stellt habe.

Lesetechnisch bin ich in die­sem Monat nicht oft oder weit gereist. Tatsächlich habe ich im April sehr vie­le deut­sche Bücher gele­sen (sprich Bücher von deut­schen Autoren, die zuerst in Deutschland ver­öf­fent­licht wur­den). Meine Ausflüge führ­ten mich in fol­gen­de Länder:

  • Deutschland
  • USA
  • England
  • Niederlande

In die­sem Monat habe ich die vor­ge­stell­ten Werke wie folgt bewer­tet:

7 ★★★★★ Leseempfehlung
4 ★★★★☆ bie­tet unter­halt­sa­me Lesestunden
5 ★★★☆☆ für Genrefans
1 ★★☆☆☆ könn­te man lesen
1 ★☆☆☆☆ lie­ber nicht lesen

Ein Buch bleibt ohne Wertung. Im Schnitt habe ich in die­sem Monat die vor­ge­stell­ten Werke mit 3,8 von 5 Wertungspunkten bewer­tet und lie­ge damit etwas unter mei­nem “übli­chen” Durchschnittswert von 4,0

Von den 19 Buchvorstellungen waren 13 Rezensionsexemplare. Das ent­spricht 68%.

9 Kommentare

  1. Hallo Frank,

    ich habe Dich in den Kommentaren bei Weltenwanderer ent­deckt und bin bei dem Wort Sachbücher gleich hell­hö­rig gewor­den. Ich lese total ger­ne Sachbücher. Von Deinen vor­ge­stell­ten ken­ne ich noch kei­nes. Aber so was wie “Gute Karten” lie­be ich ja! War es als Ebook denn gut erkenn­bar? Vielleicht fra­ge ich es auch mal an. (Ich lese erst seit kur­zem Ebooks). “Plastikfreie” Bücher fin­de ich auch immer inter­es­sant und das “Alltagsrituale” hat­te ich auch bei Netgally gese­hen und wür­de mich auch inter­es­sie­ren.

    Die ers­ten bei­den Romane, die Du vor­ge­stellt hast, wer­de ich mir mal näher anse­hen. Das Fantasybuch ist mir schon ins Auge gesto­chen.
    “Neil Gaimans Niemalsland” hört sich auch sehr gut an und mir gefällt das Cover sehr.

    Alles in allem hat­test Du einen erfolg­rei­chen Lesemonat.
    Den wün­sche ich Dir auch für den Mai. Pass auf Dich auf und blei­be gesund!
    Liebe Grüße
    Petrissa
    Mein Rückblick – falls Du Lust hast

    1. Hallo Petrissa,

      “Gute Karten” gibt es nur als Print und nicht als E‑Book. Vermutlich, weil es ansons­ten zu groß gewor­den wäre. Bei den gan­zen “Palstikfreien”-Büchern ist lei­der auch viel übli­chen Hausmannskost dabei, die das hin­läng­lich bekann­te ledig­lich auf­wär­men. Bücher, die ech­te Tipps und wah­re Alternativen zu Plastikprodukten lie­fern, gibt es lei­der sehr sel­ten.

      Und klar habe ich Lust zu stö­bern und schaue gleich mal vor­bei.

      Viele Grüße
      Frank

  2. Hi Frank!

    Wow, das ist ja eine beträcht­li­che Anzahl an Sachbüchern! O.O
    Mich wür­den ja auch eini­ge Themen inter­es­sie­ren, aber anschei­nend nicht genug, dass ich mir momen­tan Zeit dafür neh­me … auch muss ich da in der rich­ti­gen Stimmung dafür sein, weil das dann doch eher Themen betrifft, die mich tie­fer beschäf­ti­gen wür­den.

    (Ich hab mir übri­gens gra­de dei­ne Rezension zu “Das Tor” durch­ge­le­sen – das lese ich näm­lich gra­de. Ich weiß schon jetzt dass mir die Rezension dazu schwer fal­len wird)

    “Gestohlene Erinnerung” ist auf mei­ner Wunschliste, dar­auf bin ich schon gespannt!

    Ich hab übri­gens auch manch­mal Aufrufe von bestimm­ten Büchern/Rezensionen die schon älter sind. Das steigt dann inner­halb einer Woche plötz­lich und ich frag mich dann schon immer, war­um das Buch gra­de so oft geklickt wird 🙂

    Auf dein Fantasy Highlight bin ich jeden­falls schon sehr gespannt!

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hallo Aleshanee,

      ja, zu dem Tor eine Rezension zu schrei­ben ist schwer, vor allem, wenn Du nicht spoi­lern möch­test. Ich hof­fe, man merkt es mei­ner Rezi nicht zu doll an, wie sehr ich “rum­eie­re”.

      Bei den Sachbüchern kommt es immer ein wenig drauf an, wie die geschrie­ben und auf­ge­macht sind. Bei man­chen kann ich rich­tig durch­stö­bern, bei ande­ren muss ich in der Tat in der pas­sen­den Stimmung für sein.

      Ich hat­te bei den Zugriffzahlen tat­säch­lich ein­mal vor Jahren ein Kuriosum bemerkt, als bei Jauch (als ich das vor Äonen noch geguckt habe) zu einem Begriff eine Frage gestellt wur­de, den ich in einer Rezension ver­wen­det hat­te und die Zahlen wirk­lich in die Decke geschos­sen sind. Offenbar goog­len vie­le Zuschauer die rich­ti­gen Antworten 😉

      Viele Grüße
      Frank

      1. Haha, nein, die liest sich gut 😉 Ich bin ja erst bei ca. der Hälfte und weiß noch nicht, was da jetzt noch kommt. So rich­tig packen kann es mich lei­der nicht, es ist schon sehr tro­cken und sehr unru­hig, also nicht gerad­li­nig geschrie­ben, was ich als echt anstren­gend emp­fin­de.

        Ah, der Jauch, den hab ich vor vie­len Jahren auch mal eine zeit­lang geschaut und klar, da hab ich schon auch mal gegoo­gelt 😀 Witzig dass du die­se Verbindung dann auch erkannt hast!

        1. Dann bin ja beru­higt 😉 Das ist das, was ich mit “büro­kra­ti­schem Schreibstil” mein­te – tro­cken, distan­ziert und den Leser auf Abstand hal­tend. Ich woll­te ja ursprüng­lich auf den Kulturkreis ein­ge­hen, habe die­se Passagen dann aber doch wie­der gelöscht, weil ich den viel zu wenig ken­ne. Das macht es mit­un­ter etwas schwie­rig, der­ar­ti­ge Bücher zu lesen.

          1. Ja, ich den­ke auch dass ich dadurch viel ver­passt habe bzw. ein­fach nicht ver­stan­den habe, als jemand der sich in dem Kulturkreis bes­ser aus­kennt. Da hat man dann einen viel tie­fe­ren Bezug und kann bes­ser zwi­schen den Zeilen lesen

  3. Ahoi Frank,

    dann wün­sche ich dir für Mai erst­mal ganz viel Kraft & dass sich die Situation irgend­wie ent­spannt… nicht leicht alles gera­de…

    Hut ab auf jeden Fall für so vie­le gele­se­ne Sachbücher!! Die Guten Karten waren mir neu­lich auch schon irgend­wo über den Weg gelau­fen…

    Highlight mei­nes Lesemonats April waren “Storm Sisters” und wegen der abso­lut genia­len Konzeption “S. Das Schiff des Theseus” 🙂

    Liebe Grüße
    Ronja von oceanloveR

  4. Hallo Ronja,

    “Gute Karten” ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert, wenn Du ger­ne einen ande­ren Blick auf Deutschland wer­fen möch­test.
    Dann stö­ber ich doch gleich mal ein wenig – dazu kom­me ich sowie­so viel zu sel­ten …

    Viele Grüße
    Frank

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