[Fantasy] Der Drachenbeinthron ★★★★★

DrachenbeinthronDiesem Roman eilt sein Ruf vor­aus: Ein High-Fantasy-Epos im Stile eines “Der Herr der Ringe”. Immerhin schon 1991 erst­mals in Deutschland erschie­nen, kommt das Werk nun in einer über­ar­bei­te­ten Fassung auf den Markt. Da ich das Werk immer wie­der vor mir her­ge­scho­ben habe, habe ich nun die Gelegenheit ergrif­fen und mich dem ers­ten Teil gewid­met.

Mit 950 Seiten ist die­ser ers­te Band sicher­lich nichts für neben­her. Aber wel­ches Buch hat bei Amazon schon über 300 Bewertungen mit einer Durchschnittswertung von 4.2 Punkten? Und im Grunde genom­men muss­te ich als jemand, der Tolkiens Werk als eines der bes­ten über­haupt ansieht, die­ses Werk gele­sen haben. Und ich wur­de nicht ent­täuscht.

Längen?

Nur wur­de ich von diver­sen Aussagen irri­tiert, die besa­gen, dass das Buch über etli­che Längen ver­fügt. Ich erin­ne­re mich sehr leb­haft an den etwas trä­gen Einstieg in Mittelerde. Aber die Rezensienten haben dem Buch mit dem etwas nega­ti­ven Ausdruck “Länge” mei­ner Meinung nach unrecht getan. Es ist viel­mehr Zeit gemeint. Zeit, um die Charaktere vor­zu­stel­len und ein­zu­füh­ren.

Aber nicht nur die­se, son­dern auch die Welt, in der die­ser Epos ange­sie­delt ist. Facettenreich und teil­wei­se gemäch­lich wird dem Leser die­se vor­ge­stellt. Angesichts der Masse an Charakteren und deren Beziehungen zuein­an­der ein sicher­lich gerecht­fer­tig­ter Schritt.

Story

Es mag sicher­lich die ein oder ande­re ent­fern­te Parallele zu Tolkiens Mittelerde geben. Aber die­se ist soweit ent­fernt, dass ich einen inhalt­li­chen Vergleich scheue. Es steht der Küchenjunge Simon im Mittelpunkt des Plots, mit dem der Leser nicht nur ein­mal Mitleid haben wird und ange­sichts sei­ner Tollpatschigkeit und Gedankenlosigkeit zur Räson rufen möch­te.

Allein mit einem Küchenjungen wer­den aber natür­lich kei­ne epi­schen Geschichten geschrie­ben. Es feh­len noch Herrscher, Könige, frem­de Völker, unwirt­li­che Gegenden, Fabelwesen und mys­ti­sche Sagen. Und all das bekommt der Leser gebo­ten, geschickt ver­wo­ben zu einer abwechs­lungs­rei­chen Geschichte.

Ja, es gibt die ruhi­gen Momente aber auch epi­sche Schlachten. Und es gibt die Momente, die ein­fach nur das Gesamtbild abrun­den, ohne einen direk­ten Bezug zur Geschichte zu haben. Und manch­mal kom­men die­se Momente über­ra­schend zum Vorschein und neh­men dann doch eine wesent­li­che Rolle ein. Das spricht für eine abwechs­lungs­rei­che und auch span­nen­de Geschichte.

Fazit

Die Neuauflage war für mich eine Gelegenheit mich die­sem Epos zu wid­men. Und ich fra­ge mich, war­um ich das Buch immer wie­der vor mir her­ge­scho­ben habe. Den Vergleich zu Tolkiens Meisterwerk “Der Herr der Ringe” braucht das Werk nicht zu scheu­en. Ganz im Gegenteil fin­de ich die­ses Buch dem Gründer des Genres mehr als eben­bür­tig.

 

Titel: Der Drachenbeinthron: Das Geheimnis der Großen Schwerter 1
Autor: Williams, Tad
Genre: Fantasy/High-Fantasy
Verlag: Klett-Cotta
Bewertung: ✦✦✦✦✦

 


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