
Herzlich willkommen zu meinem Blick auf meinen Lesemonat Juni, der wieder sehr bunt und abwechslungsreich ausgefallen ist. Das war auch notwendig, da ich auf der Arbeit so einiges um die Ohren habe, u.a. ein ableistisches Verhalten der Vorgesetzten, gepaart mit dem Willen, noch länger in der Firma angestellt zu bleiben. Viel zu oft ist dies eine kräftezehrende Gradwanderungen. Da heiße ich den Ausgleich über die vielen unterschiedlichen Geschichten aus den unterschiedlichsten Genres sehr willkommen.
Und vielleicht findet ja der ein oder andere ein Werk, das ihm direkt ins Auge springt und auf dem Wunschzettel landet. Oder eben auch nicht, wenn es mir nicht so gut gefallen hat. Nun viel Spaß bei meinem Rückblick.
Ich bewerte nach einem gängigen und bekannten Fünf-Sterne-System:
★★★★★ Leseempfehlung
★★★★☆ bietet unterhaltsame Lesestunden
★★★☆☆ für Genrefans
★★☆☆☆ könnte man lesen
★☆☆☆☆ lieber nicht lesen
Bücher
Schon bei so mancher Übersetzung habe ich mich nach dem Grund gefragt, weshalb Formulierungen geändert wurde. Wieso macht der Heyne Verlag aus einem “Ihr mögt es dunkler” ein “Ihr wollt es dunkler”? Das sind ja schon zwei unterschiedliche Aussagen. Nun ja, wie dem auch sei, bei dieser Anthologie handelt es sich um eine erneute Zusammenstellung von längeren und kürzeren Geschichten von Stephen King. Und wie immer mit welchen, die mir mal mehr und mal weniger gefallen.
Der beschreibende Schreibstil von Kurt Vonnegut ist relativ speziell und der Leser muss offen für eigensinnige Geschichten sein, damit er Gefallen an Galapagos finden kann.
Man beachte die Autokorrektur im Titel von “Lebensmitteallergie”. Der Verlag hat das Wort wohlweißlich an der passenden Stelle getrennt, aber ich glaube, dass viele den “Gag” verpassen. Ansonsten ist dies eine humorvolle Sammlung persönlicher Anekdoten. Das muss man mögen, um Gefallen an diesem Buch zu finden.
Der Anfang war ja noch ganz gut, aber das Ende von “Der Tag an dem ich meinen toten Mann traf” war dann doch etwas enttäuschend. Da hilft es auch wenig, dass das Buch schnell gelesen werden kann.
Mit den 6 Büchern, die ich im Juni gelesen bzw. vorgestellt habe, komme ich auf 2.297 gelesene Seiten und bin damit voll durchschnittlich. Zumindest was meine Lesegewohnheiten betrifft.
Jugend- und Kinderbücher
Die Fabelheim-Reihe von Brandon Mull hat mir sehr gut gefallen. Der Autor wollte aber nach fünf Bänden die Reihe beenden. Nun hat er die Reihe doch fortgesetzt, nämlich in Form der Dragonwatch-Reihe, die sich mehr oder minder nahtlos an die Fabelheim-Reihe anknüpft. Und auch dieser Auftakt hat mir gut gefallen und ich freue mich schon auf Band 2, der aber leider noch nicht in Sicht ist.
Eine gute Frage: Wer denkt sich Wörter aus? Oder anders gefragt: Wie entstand und entsteht Sprache? Ein nicht ganz einfaches Sachbuch für Kinder.
Selfpublisher
Ab wann kann man noch sagen, dass ein Buch vom Autor selbst verlegt wird und wann nicht? Es gibt Selfpublisher-Verlage bei denen die Autoren lediglich bei der Formatierung und dem Druck unterstützt werden. Wenn überhaupt. Und dann gibt es noch die Kleinverlage, die entstanden, weil Autoren kurzerhand ihren eigenen Verlag gegründet haben und nun auch Bücher von anderen Autoren verlegen. In meinen Augen ist das immer noch ein Selfpublishing. Letzten Endes ist in meinen Augen alles ein Selfpublishing, bei dem die Autoren das Marketing übernehmen und die Verlage lediglich dafür sorgen, dass die Bücher korrekt gelistet werden.
Deshalb findet sich auch das Buch “The Falcon and the Rose – Vergiss mich nicht” von Beatrice Braun bei den Selfpublishern. Allerdings geht dieses Buch doch zu sehr in Richtung Romantasy mit all seinen Facetten und ist leider keine Mischung aus Märchen und Fantasy, wie die Kurzbeschreibung vermuten lässt.
Wie jeden Monat musste ich leider so einige Anfrage ablehnen. Falls ihr Interesse an einem der Bücher habt, gebt gerne Bescheid, ich stelle dann den Kontakt her. Folgende Bücher schaffe ich nicht irgendwo unterzukriegen oder sie treffen nicht meinen Geschmack.
- “Interview mit Marilyn Monroe” von Peter Osteried (Belletristik)
- “Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten” von Wolfang Richter (Reiseberichte)
- “Odyssee” von Galax (Science-Fiction)
- “Nullpunkt und Weltenstein” von Torge Homolka (Science Fiction / Fantasy / Mystery)
- “Die Experimentalwelt” von Dieter Schäfrig (Science Fiction)
- “Im Schatten von Licht und Dunkel” von Erya Veger (Fantasy)
- “Return to the Land of the Free” von Arthur H. Filter (Fantasy, Buch nur auf Englisch verfügbar)
- “Belletristik schreiben und veröffentlichen: Probleme erkennen und meistern“ von Melanie Krebs und Dr. Alexander Drews (Sachbuch)
- Es gab wieder eine Anfrage vom Autor von “Selene”. Mehr dazu bei Aleshanee, die von den Büchern begeistert ist (Link zur Rezi von Band 4).
Kunst- und Sachbücher
Wenig verwunderlich: Das Buch zur “Canon EOS R6 Mark II” richtet sich an Besitzer der Kamera und zeigt viele Funktionen, die über die Beschreibung im Handbuch hinausgehen. Anders das Buch “Menschen fotografieren”, in dem der Leser angeleitet wird, das perfekte Portrait zu erstellen. Und wer einen großen Schritt in seiner fotografischen Entwicklung machen möchte, sollte unbedingt einen Blick auf das “Fotografische Storytelling” werfen.
Der Juni stand wieder im Zeichen meines Hobbys “Fotografie”. Die drei zum Teil sehr anspruchsvollen Bücher kamen auf insgesamt 1.012 gelesene Seiten.
Graphic Novels und Comics
Tobi Dahmen hat mit seiner biografischen Graphic Novel “Columbusstraße” ein gutes Stück Erinnerungskultur geschaffen. Allerdings ist diese angesichts der Thematik recht schwer, aber gerade deshalb vor allem heutzutage sehr wichtig.
Die “Dead Boys Detectives” erleben ein weiteres Abenteuer. “Das Geheimnis der Unsterblichkeit” ist ein Krimi mit zwei Geister-Kindern als Detektive, die dem Sandman-Universum entsprungen sind. Sehr viel mehr haben sie mit diesem aber nicht gemein, weshalb dieser Krimi eigenständig gelesen werden kann.
Schon die Cover der Parasyte-Reihe offenbaren, dass diese Manga-Reihe eine ungewöhnlichen Geschichte erzählt. Aber überaus gut gemacht. Im Juni habe ich folgende Teile auf meinem Blog vorgestellt: Parasyte 1, Parasyte 2, Parasyte 3,
Mit R.I.P. habe ich eine weitere Kurzserie im Laufe des Monats vorgestellt. Interessesant, wie die sechs Bänder miteinander verwoben sind. Im Juni habe ich folgende Bände präsentiert: RIP. Band 3: Ahmed – Am richtigen Ort zur falschen Zeit und RIP. Band 4: Albert – Möge deine Seele mit mir sein! Die zwei verbleibenden folgen dann im Juli.
Während die oberen erstgenannten Bücher nichts für meine Kinder sind, spielt der neunte Underpants voll und ganz in ihrer Liga. Wie immer zeugt schon der Titel “Captain Underpants und die schauderhaft-schreckliche Rückkehr von Schnullibert Schnullerfee” von der Ernsthaftigkeit der Comicreihe.
Hörbücher
Der vierte Teil der Zwergen-Reihe von Markus Heitz hat mir nicht ganz so gut gefallen, was vor allem an der Vorhersehbarkeit und der linearen Erzählweise liegt. Band 5 hat mir da schon wieder besser gefallen. Dennoch werde ich vorerst die Zwerge auf Seite legen und mich anderen Werken des Autors zuwenden.
Wäre das Hörbuch “Die gefallene Fee” nicht im Audible-Abo enthalten gewesen, ich hätte es nicht gehört. Ich würde jetzt nicht so weit gehen und sagen, dass ich dann was verpasst hätte, aber gefallen hat mir die ungewöhnliche Märchenadaption schon.
Der Auftakt zur mindestens 15-teiligen Urban-Fantasy-Reihe hat mir ganz gut gefallen, auch wenn das ein oder andere Detail in “Stadt der Dämonen” gern ein wenig näher hätte beleuchtet werden können.
Es wird auf meinem Buchblog selten politisch. Und noch seltener als Hörbuch. Es lag daran, dass in der diesjährigen Netgalley-Challenge das Buch “Ungleich vereint” das einzige ist, in dem keine Liebesgeschichte vorkommt. Aber auch so hat es mich interessiert, was der Autor meint, wieso die Kluft zwischen ost- und Westdeutschland nicht geschlossen wurde und wird.
Wie auch im Monat zuvor habe ich 5 Hörbücher vorgestellt, die mit 4.455 Hörminuten aber deutlich weniger Zeit zusammenbrachten.
Challenges
Wir haben Halbzeit, da passt es ja perfekt, dass ich bei der ABC Listen Challenge mit 262 von insgesamt 520 möglichen Punkten beinah genau 50% geschafft habe. Ich bin gespannt, wie nah ich der 100% in diesem Jahr kommen werde.
Immer schwieriger wird es bei der ABC Challenge 2024. Nachdem ich im vorigen Monat drei neue Buchstaben sammeln konnte, so habe ich zufälligerweise auch in diesem Monat drei gesammelt. Nun habe ich 20 von 26 Buchstaben zusammen und ein halbes Jahr Zeit, die drei verbleibenden Buchstaben einzusammeln.
Die Zuwächse sind in der Wortmagie’s makabre High Fantasy Challenge 2024 aktuell etwas schwieriger, weiß ich aktuell kaum High- oder Low-Fantasy-Bücher lese. Aber immerhin konnte ich auch in diesem Monat einen Zuwachs verzeichnen und habe nun 9 von 30 Aufgaben gelöst.
Es bleibt dabei, dass ich für die letzte Karte der “Book-Tarot Challenge 2024“ auf ein besonderes Buch warte. Das hat mich bisher noch nicht erreicht und ich warte weiterhin geduldig. Und so verharre ich bei 21 von 22 zugeordneten Karten.
Mal schauen, ob ich die Anzahl der gelesenen Bücher wieder auf die Spur bringe. Aktuell stehe ich bei 34 von 100 Büchern. Allerdings zähle ich ja weiterhin die Sachbücher nicht mit, die ja manchmal auch gut meine Lesezeit beanspruchen. Einen größerer Sprung gab es auch bei den Hörbüchern, wo ich nun bei 19 von 30 Hörbüchern liege.
Zahlenspiele
Jetzt gab es schon so viele Dopplungen in diesem Monatsrückblick, da macht der Blick auf die meistgelesensten Beiträge im Monat Juni keinen Unterschied. Die ersten vier Plätze sind gleich zum Vormonat. Nur Platz 5 ändert sich:
- Der Unterschied zwischen einer Graphic Novel und einem Comic
- Bookbeat vs. Audible: zwei Hörbuchanbieter im Vergleich
- Der Buchblogger und das deutsche Recht
- Das beharrliche Kindle epub Missverständnis
- Mythen der Antike: Eros & Psyche
Anstelle der Sandman-Übersicht taucht wieder eine Graphic Novel auf. Erstaunlich, dass Leser immer wieder auch meine Vorstellungen zu den Graphic Novels vermehrt lesen.
Irgendetwas wird bei den Google Statistiken geändert, ich habe aber keine Zeit gehabt, mich da einzulesen, welche Schnittstelle ab heute abgeschaltet wird. Ich lasse mich mal überraschen.
In diesem Monat habe ich die vorgestellten Werke wie folgt bewertet:
9x ★★★★★ Leseempfehlung
11x ★★★★☆ bietet unterhaltsame Lesestunden
2x ★★★☆☆ für Genrefans
1x ★★☆☆☆ könnte man lesen
0x ★☆☆☆☆ lieber nicht lesen
Im Schnitt habe ich in diesem Monat die vorgestellten Werke mit 4,2 von 5 Wertungspunkten bewertet und liege damit exakt auf meinem “üblichen” Durchschnittswert von 4,2.
Von den 23 Buchvorstellungen waren 16 Rezensionsexemplare. Das entspricht 70% und ist wie erwartet höher als in den letzten drei Monaten.

Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.