Meine Herbstpause ist meist nicht so lang wie die Sommerpause. Nichts desto trotz war sie sehr erholsam, weil wir einen kleinen Traum realisieren konnten und mit der ganzen Familie weggefahren sind. Mehr dazu beizeiten auf meinem Schwesterblog. Hier geht es nun weiter mit meinem Monatsrückblick auf den Oktober.
Bücher
Mittlerweile werden nicht mehr alle Bücher von Christina Henry zu „Den dunklen Chroniken“ zusammengefasst, so dass „Die Legende von Sleepy Hollow“ nur optisch zu den anderen Büchern passt. Viele bemängeln die „Gender-Thematik“ in dem Buch. Mich hat sie nicht gestört und ich fand, dass Christina Henry eine spannende Eigeninterpretation von dieser Geschichte geschrieben hat.
Es gibt Märchen, die sind unverhältnismäßig oft adaptiert worden. Warum auch immer. Die Schneekönigin gehört eindeutig dazu, wobei sehr viele Adaptionen kaum noch was mit dem Original zu tun haben. „Hinter den Spiegeln so kalt“ von Liza Grimm gehört dazu.
In der Herbstpause habe ich erstaunlich wenig gelesen und mich auch sonst eher Graphic Novels und Mangas gewidmet. Deshalb habe ich in diesem Monat lediglich fünf Bücher vorgestellt (davon zwei Jugendbücher), die zusmamen auf eine Seitenanzahl 1661 Seiten kommen.
Ich bewerte nach einem gängigen und bekannten Fünf-Sterne-System:
★★★★★ Leseempfehlung
★★★★☆ bietet unterhaltsame Lesestunden
★★★☆☆ für Genrefans
★★☆☆☆ könnte man lesen
★☆☆☆☆ lieber nicht lesen
Debüt
Warum so wenig Debüts in letzter Zeit den Weg zu mir finden? Man weiß es nicht.
Selfpublisher
Warum veröffentlichen so viele Selfpublisher ihre Bücher kurz vor der Frankfurter Buchmesse und sind dann noch nicht mal mit ihren Büchern dort vertreten? Ich glaube ja, dass die Autoren mehr Glück mit ihren Büchern hätten, wenn sie in den „Veröffentlichungspausen“ ihre Bücher auf den Markt bringen, in denen die Verlage nicht so viele Werke „raushauen“. Das gilt insbesondere für die Nischengenres, wie z.B. Science Fiction oder Horror.
Wie dem auch sei, zwei Bücher von Selfpublishern habe ich dann doch angenommen (eines hier an dieser Stelle und das andere unter „abgebrochen“), andere Bücher musste ich leider mangels Lesezeitkapazitäten ablehnen. Ich kann mir aber vorstellen, dass folgende Autoren es gerne sehen, wenn sie von anderen Bloggern angesprochen werden:
- „Lost Colony“ von Benetton Blake (Science Fiction)
- „Denkspiele für Hunde“ von Lisa Zollner (Ratgeber)
- „3 Grad“ von Stefan Heiligtag (Klima-Thriller)
- „Der Weihnachtskrieger“ von Carsten Lehmann (Humor)
- „Der Fühlweber – Asche des Feindes“ von Cathrin Block (Fantasy)
Es gab auch wieder Anfragen von Agenturen und unpersönliche Sammel-Mail-Anfragen, die ich grundsätzlich nicht beantworte.
Es war „Heiliger Schwefel„, das ich in diesem Monat vorgestellt habe und das zwar das Christentum auf die Schippe nimmt, dabei aber niemals beleidigend wird oder unter die Gürtellinie zielt. Ich fands gut.
Kunst- und Sachbücher
Viele Menschen haben Anfang des Jahres ungläubig die Nachrichten verfolgt und konnten kaum fassen, dass Putin den Krieg wieder nach Europa gebracht hat. Und Eltern standen plötzlich vor ihren Kindern, die ebenso verunsichert waren wie sie selbst. Wie kann man Mit Kindern über Krieg reden? Udo Baer gibt Antworten.
Die Träume anderer Leute Außerdem frage ich mich, warum Judith Holofernes tötet und bin damit ihrem Synonym auf der Spur.
Diese beiden Bücher kommen auf insgesamt 556 Seiten.
Jugend- und Kinderbücher
Zum Weltmädchentag am 11. Oktober habe ich die Biografie über Malala Yousafzai veröffentlicht. Es ist beeindruckend, wie es manche Menschen schaffen, sich derart gegen ihre Unterdrückung zu wehren.
Kobi Yamada hat wieder ein Kinderbuch für Erwachsene herausgebracht. In „Das Geschenk“ möchte er den Blick auf die alltäglichen Geschenke des Lebens schärfen.
Als Neuauflage kommt die Reihe Animorphs wieder nach Deutschland. Dieses Mal neu übersetzt und überarbeitet. In meinen Augen ist die Reihe nur für erfahrenere Leser und Leserinnen geeignet. Ebenfalls als Neuauflage erscheint die fünfteilige Fantasy-Reihe Fabelheim, die mir gut gefiel.
Graphic Novels und Comics
Der zweite Band der „Krone der Sterne“-Trilogie – Die Krone der Sterne. Band 2: Hymnia – hat mir schon deutlich besser gefallen. Er ist zwar deutlich textlastiger, hat aber auch deutlich mehr Spannung als der erste Band erzeugen können.
Junji Ito schafft es, mit Lovesickness den Leser in eine liebeskranke Welt mitzunehmen, in der sehr viele absonderliche Dinge passieren. Ein Horror-Manga mit einer guten Prise schwarzen Humors.
Mal wieder geht es um die Geschichten von Lovecraft. In Providence werden seine Geschichten auf eine ganz eigene Art und Weise adaptiert, wobei mir der erste Teil gut gefiel, der zweite leider nicht.
„Decorum“ ist keine seichte Science-Fiction-Graphic-Novel sondern ein Kunstwerk, das auf vielfältige aber nicht umfängliche Weise überzeugen kann.
„Coming In“ ist eine Graphic Novel nicht nur für Menschen, die sich ihrer sexuellen Identität noch nicht bewusst sind. Ergibt dieser Satz einen Sinn? Wenn nicht, lest die Rezension 🙂
Meine Kinder lieben den Dog Man, der mit Sturm und Drang in die 10. Runde geht. Diese Comic-Reihe ist und bleibt nonsens, was sie gerade für Kinder so lesenswert macht.
Hörbücher
Unsere Insekten ist ein kurzweiliges Hörspiel für junge Hörer und Hörerinnen, das grundlegendes Wissen zu Insekten vermittelt. Ganz anders die Traumnovelle von Arthur Schnitzler, die den Leser nachdenklich zurücklässt.
Beide Hörbücher umfassen zusammen 269 Hörminuten.
Abgebrochen
In diesem Monat habe ich erfreulicherweise kein Buch abgebrochen. Was aber auch daran liegt, dass ich wieder viel Zeit darauf verwendet habe, die passenden Bücher zu finden (deshalb passt der Beitrag „Immer auf der Suche“ noch immer sehr gut). Und sehr erstaunlich, dass ich mich z.B. gegen „Der schwarzzüngige Dieb“ von Christopher Buehlman entschieden habe. Das Buch war sehr lange in meinem Fokus, bis ich die ersten Meinungen dazu gelesen habe. Die sind zwar oftmals positiv ausgefallen, offenbarten aber eine Art von Humor, die mir nicht liegt.
Zum Abbrechen war die Kurzgeschichte „La’uls Urteil: von der Weisheit hinter der Rache“ zu kurz. Auf knapp 53 Seiten erzählt Nerian Blake zu wenig für zu viele Ereignisse, die dann prompt unglaubwürdig, übertrieben oder einfach nur unstimmig waren. Ich habe dem Autor relativ ausführlich dargelegt, was mir beim Lesen aufgefallen war. Nun liegt es an ihm, daraus etwas zu machen oder auch nicht.
Challenges
Fehlt noch ein kurzes Update bezüglich dem Stand bei den Challenges. Bei der ABC-Listen-Challenge konnte ich in diesem Monat ein paar Punkte sammeln und liege jetzt bei 362 von 520 Punkten.
Bei der ABC-Challenge und der WMHF konnte ich jeweils keinen Boden in diesem Monat gutmachen. Die Anzahl der gelesenen Bücher stieg auf 56 plus 15 Jugendbücher (die trenne ich noch, auch wenn die Grenze von Jahr zu Jahr verschwimmt, die Kinder werden halt älter). Bei den Hörbüchern liege ich aktuell bei 23, weshalb ich mal annehme, dass ich meine Ziele hier nicht erreichen werden.
Wer sich bei den Comics und Graphic Novels umschaut, wird feststellen, dass dort in den letzten Monaten das ein oder andere Mammutwerk dabei war. Die konnte ich nicht so schnell lesen, was natürlich zu Lasten der anderen Bücher ging.
Zahlenspiele
Die meistgelesensten Beiträge des Monats waren:
- Bookbeat vs. Audible: zwei Hörbuchanbieter im Vergleich
- Der Unterschied zwischen einer Graphic Novel und einem Comic
- Empfehlenswerte Comics und Graphic Novels
- Fantasy Highlights
- Eines Menschen Flügel
Es ist schon erstaunlich, wie in manchen Monaten aktuelle Beiträge besucht werden, in anderen eher die älteren. In diesem Monat eher die älteren. Wo ja mal wieder hier und da die Diskussion entbrannte, dass Buchblogs tot sind: Es leben die Buchblogs. Sowas wird bei einem Facebooker und Instabooker nicht vorkommen. Da rauschen eher die Hypes schnell durch und verschwinden in der Vergessenheit.
In diesem Monat habe ich die vorgestellten Werke wie folgt bewertet:
8x ★★★★★ Leseempfehlung
7x ★★★★☆ bietet unterhaltsame Lesestunden
2x ★★★☆☆ für Genrefans
0x ★★☆☆☆ könnte man lesen
0x ★☆☆☆☆ lieber nicht lesen
Im Schnitt habe ich in diesem Monat die vorgestellten Werke mit 4,4 von 5 Wertungspunkten bewertet und liege damit deutlich über meinem „üblichen“ Durchschnittswert von 4,0. Von den 17 Buchvorstellungen waren 15 Rezensionsexemplare. Das entspricht 88%. Beide Werte sind ungewöhnlich hoch, vermutlich weil auch die Verlage zur Buchmesse den ersten Schwung Neuerscheinungen auf den Markt werfen.
Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.
Schönen guten Morgen Frank!
Die Bücher von Christina Henry sind ja mittlerweile wieder in meinen Fokus gerückt 🙂 Alice werde ich zwar nicht weiterlesen, aber die anderen Einzelbände sind auf meiner Wunschliste. Rotkäppchen ist sogar schon eingezogen 🙂 Meine Neugier ist sehr groß!
„Hinter den Spiegeln so kalt“, das hätte mich ja auch interessiert, aber nachdem ich jetzt einige Meinungen dazu gelesen habe, ist es wohl eher nichts für mich. Die Thematik dahinter lese ich nicht so gerne.
Gelesen hast du ja dennoch eine Menge, die Kinderbücher und Graphic Novels werden immer mehr 😀 Und scheinen dir im Durchschnitt ja auch sehr gut gefallen zu haben. Das freut mich!
Ich wünsch dir einen wunderschönen November!
Liebste Grüße, Aleshanee
Mein Lesemonat
Hi Aleshanee,
ich bin gespannt, wie Dir die anderen Bücher von Christina Henry gefallen. Da könnte Dein Urteil mal so oder mal so ausfallen.
Ja, stimmt. Viele Bücher kommen mir dann doch vor die Linse, aber eben kaum Belletristik. Naja, mal schauen, was der November bringt.
Viele Grüße
Frank
Hallo Frank,
bezüglich der Selfpublisher sprichst du mir aus der Seele! Ich bekomme ab September immer so viele Anfragen, dass ich kaum mit dem Beantworten nachkomme. Derzeit nehme ich ohnehin keine Rezensionsexemplare an, aber ich habe mich schon öfter gefragt, warum die SPler ausgerechnet anfragen, wenn die Verlage die Neuerscheinungen auf den Markt hauen.
Die Geschichten der Graphic Novels hören sich meistens recht gut an. Da finde ich es immer schade, dass es keine oder kaum Bücher dazu gibt.
Trotz Herbstpause ist es ein schöner Monat.
Dann wünsche ich dir mal einen angenehmen November!
Liebe Grüße
Nicole
Hi Nicole,
vielleicht hoffen die SPler auf der Welle der Neuerscheinungen mitzureiten. Ich wette, dass es meist nicht funktioniert. Vielleicht wäre der Herbstanfang die bessere Wahl. Immerhin planen SPler nicht so weit im Voraus wie die Verlage, die ja teils bis zu einem Jahr vorab planen.
Dir auch einen schönen November-Lesemonat und viele Grüße
Frank
Hallo Frank,
ja, das denke ich auch. Agenda Surfing, was grundsätzlich nicht falsch ist. Ich glaube, dass es für die Bloggeranfragen sogar ab Juni besser wäre, wenn die SPler wollen, dass die Rezensionen im Herbst erscheinen. Ist halt kniffelig, doch mit ein bisschen mehr Strategie statt Aktionismus würde bestimmt mehr gehen.
Liebe Grüße
Nicole