[Hörbuch] Des Teufels Gebetbuch ★★★★★

cover des-teufels-gebetbuchEin Kartenspiel sie zu knech­ten, sie alle zu fin­den, ins Dunkel zu trei­ben und ewig zu bin­den. Dieser Satz spuk­te mir stän­dig durch den Kopf, als ich “Des Teufels Gebetbuch” gehört habe. Ähnlich wie der “eine Ring” aus Tolkiens Meisterwerk “Der Herr der Ringe”, ist es hier ein Kartendeck, das sein Unwesen mit den Menschen treibt.

Erzählt wird die Geschichte des Kartendecks in einem Mix aus Fantasy, Horror und Thriller, der sicher­lich für zart besai­te­te Gemüter nicht geeig­net ist. Für Freunde des Außergewöhnlichen hin­ge­gen umso mehr.

Charaktere

Erzählt wird die Geschichte aus meh­re­ren Perspektiven, wobei wir uns ein­mal im Hier und Jetzt befin­den und ein ande­res Mal in die Vergangenheit rei­sen und der Entstehung des Kartenspiels bei­woh­nen. Dort bekommt wie­der Goethe einen Auftritt, wie erst zuletzt in “Durch Nacht und Wind” – der gro­ße deut­sche Dichter scheint es faust­dick hin­ter den Ohren gehabt zu haben (man beach­te das Wortspiel). Diese zeit­li­chen Sprünge sind ein inter­es­san­tes Stilmittel, denn so erfährt der Leser nach und nach, was es mit dem Kartenspiel auf sich hat und wel­che Wirkung es auf die Menschen hat.

Es gibt zwar eine Menge an Charakteren, die eine tra­gen­de Rolle in die­sem Buch spie­len, aber kei­ner von ihnen bleibt blass oder wirkt erzäh­le­risch ver­nach­läs­sigt. Die Identifizierung mit den Protagonisten gelingt immer und zuwei­len konn­te ich sogar Sympathien für die Bösewichte ent­wi­ckeln.

Wendungsreicher Plot

Der Spannungsbogen wird von Anfang an hoch gehal­ten, wobei die wen­dungs­rei­che Geschichte deut­lich dazu bei­trägt, dass beim Leser kei­ne Langeweile auf­kommt oder das Buch trotz sei­nes Umfangs lang­at­mig wirkt. Dabei darf der Leser die Protagonisten ein­mal um den Globus beglei­ten und sich an den famo­sen Beschreibungen der Umgebung erfreu­en.

Der Schreibstil Heitz’ ist packend und fes­selnd und trägt wesent­lich dazu bei, dass der Spannungsbogen auf­recht gehal­ten wird. Nach den etwas unaus­ge­reif­ten Schreibstilen der letz­ten Erstlingswerke, die ich gele­sen habe, war es eine Wohltat der Geschichte zu fol­gen.

Dabei ver­liert er sich gar nicht mal in einer detail­rei­chen Beschreibung sei­ner Umgebung, son­dern kon­zen­triert sich auf den rasan­ten Fortlauf der Geschichte, der den Leser durch die Geschichte treibt.

Erzähler

Gelesen wird das Buch von Uve Teschner, der unter Hörbuchfans zurecht einen Namen hat. Es ist ein­fach unglaub­lich, mit wel­cher Vielseitigkeit und ange­neh­men Betonung er es schafft, der Geschichte Leben ein­zu­hau­chen. Teschner gehört zu den Sprechern, bei denen die Buchauswahl nur auf­grund des­sen getrof­fen wird, weil er es liest.

Fazit

Das Buch wird als Urban-Fantasy-Mystery-Thriller-Genremix bezeich­net. Und das zurecht. Denn Heitz ver­mag es geschickt die unter­schied­li­chen Stile mit­ein­an­der zu ver­we­ben und den Leser mit einer packen­den und rasant erzähl­ten Geschichte an die Buchseiten zu bin­den. Hier kom­men sowohl Freunde des Thrillers als auch des Horrors voll auf ihre Kosten, so dass ich die­ses Werk unein­ge­schränkt emp­feh­len kann.


attention 803720 640 Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Gewaltbeschreibungen und
ist nicht für zart­be­sai­te­te oder min­der­jäh­ri­ge Leser geeig­net.

Titel: Des Teufels Gebetbuch
Autor: Heitz, Markus
Genre: Horror/Thriller
Verlag: Knaur (Print) / Audible (Hörbuch)
Bewertung: ★★★★★

Hörzeit: 18h 15min
unge­kürzt

 

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