Detta-Odetta

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Titel: Stephen King – Der Dunkle Turm: Band 14. Die Herrin der Schatten
Autor: King, Stephen (Autor); Furth, Robin (Autor); David, Peter (Autor); Marks, Jonathan (Illustrator)
Genre: Graphic Novel
Verlag: Splitter Verlag
Wertung: ★★★★★

Die letz­ten bei­den Bände der Dunkle-Turm-Graphic-Novel haben sich dem ers­ten neu­en Mitglied von Rolands neu­em Ka-Tet gewid­met. Nun fol­gen zwei Bände, die sich dem zwei­ten neu­en Mitglied zuwen­den: Odetta Holmes. Im vor­lie­gen­den Band wird ihre Geschichte wie­der line­ar in einer zusam­men­hän­gen­den Folge erzählt, wobei vie­le Puzzleteile aus den Romanvorlagen zusam­men­ge­fügt wur­den.

Tiefe Einblicke …

Dabei ist eine wirk­lich gelun­ge­ne und sehens­wer­te Story ent­stan­den. Das könn­te natür­lich allein auch schon dar­an lie­gen, dass Odetta eine deut­lich beweg­te Kindheit erlebt hat als Eddie Dean. Sie ist in den Rassenunruhen der 60er in den USA groß­ge­wor­den und Stephen King eben­so wie Robin Furth legen hier die Finger tief in die Wunden in der Geschichte des Landes.

Aber auch die dis­so­zia­ti­ve Identitätsstörung (die ger­ne in der Literatur als Schizophrenie bezeich­net wird), unter die Odetta lei­det, wur­de hier wirk­lich sehr gut zur Geltung gebracht. Diese Vielschichtigkeit von Odetta Holmes macht sie zu einer der schil­lernds­ten und inter­es­san­tes­ten Figuren im Dunkle-Turm-Universum.

… in den Charakter

Den kom­plet­ten Band über ver­bleibt der Leser bei Odetta in die­ser Welt und erst zum Schluss tritt sie nach Mittwelt über. Was der­weil in Mittwelt pas­siert und danach wird erst im Folgeband beleuch­tet. Das macht eben­falls den Reiz vom vor­lie­gen­den Band aus, auch wenn Mittwelt nur eine gerin­ge Rolle am Rand spielt.

Der Fokus liegt also voll und ganz in der Charakterdarstellung von Detta-Odetta und die ist wirk­lich sehr gut gelun­gen. Einen so tie­fen Einblick hat der Leser der Graphic-Novel-Reihe bis­her noch nicht erhal­ten.

Illustrationen

Dazu tra­gen auch die wirk­lich guten Grafiken bei. Diese haben zwar nichts mehr gemein mit dem Stil der ers­ten 11 Bände, ver­mit­teln aber gera­de die Charakterdarstellung enorm pas­send. Dabei ori­en­tiert sich der Stil an den Bänden 12 und 13, die Eddie-Dean gewid­met sind, obgleich (eigent­lich schon typisch für die Serie) wie­der ein neu­er Zeichner im Boot des Teams sitzt.

Hin und wie­der wer­den die Zeichnung zwar etwas “mat­schig” und besit­zen nicht die­sen epi­schen Anspruch der ers­ten Bände, haben aber den­noch in mei­nen Augen einen nicht zu ver­ach­ten­den künst­le­ri­schen Aspekt.

Fazit

Mit die­sem Band ist dem Team der Graphic-Novel-Reihe ein wirk­lich sehens­wer­tes Werk gelun­gen, das in allen Aspekten der Geschichte glän­zen kann. Der Charakter von Odetta Holmes (und Detta Walker) ist nicht nur inhalt­lich, son­dern auch zeich­ne­risch sehr gut dar­ge­stellt. In kei­nem ande­ren Band der Reihe wur­de so viel Platz für die Charakterdarstellung ein­ge­räumt – auch nicht in den bei­den “Eddie-Dean-Bänden”.

Dieser 14. Band der Reihe rich­tet sich ein­deu­tig an Kenner des Dunklen-Turm-Universums. Wer sich in Form der Graphic Novel dem Turm nähern möch­te, dem sei ange­ra­ten, die Reihe in Gänze zu lesen.

 

Zur Übersicht aller bis­her erschie­nen Exemplare die­ser Reihe.

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