Die Gabe der Könige

Weitseher 1 Die Gabe Der Koenige

Titel: Die Gabe der Könige (Die Chronik der Weitseher 1)
Autor: Hobb, Robin
Genre: Fantasy
Verlag: pen­ha­lin­gon
Wertung: ★★★★★

 

IMG 4470Die Titel “Die Gabe der Könige” und “Der Adept des Assassinen” sagen schon viel über den Inhalt die­ses Buchs aus, das vom Penhaligon Verlag in die­sem Herbst neu auf­ge­legt wird. Wenn dann noch der Satz “Er dient dem König bis in den Tod” folgt, dann braucht man eigent­lich kein Wort mehr über den Inhalt ver­lie­ren.

Aber die­ses Buch ist natür­lich mehr. Und bis es zum Leser vor­dringt, was sich hin­ter den genann­ten Sätzen ver­birgt, dau­ert es auch eine gan­ze Weile.

Penhaligon ist der drit­te Verlag, der die Trilogie in sein Programm auf­nimmt. Zuvor erschien die­ser ers­te Band bei Bastei-Lübbe unter dem besag­ten Titel “Der Adept des Assassinen” und Heyne unter dem Titel “Der Weitseher”. Geändert wur­de die­se Neuauflage mei­nes Wissens nicht, so dass sie sich an die Leser rich­tet, denen die Trilogie bis­her noch unbe­kannt ist.

Im Mittelpunkt

IMG 4456Fitz, ein unehe­li­cher Sohn eines Prinzen, spielt in die­sem Buch nicht nur die Hauptrolle, son­dern er ist auch zugleich der Erzähler, der sei­ne Geschichte in Form eines Tagebuch ähn­li­chen Stils aus der Ich-Perspektive erzählt. Er selbst nennt sein Werk eine Chronik.

Diesem Stil ist es geschul­det, dass die Kapitel in einem fort­ge­schrie­ben wur­den und zuwei­len Absätze feh­len, wenn es the­ma­tisch und inhalt­lich eine Wendung gab. Erzählte er z.B. am Anfang eines Kapitels von etwas all­ge­mei­nen, springt einen Satz spä­ter die Handlung wie­der zum Protagonisten. Dies hat mich zuwei­len irri­tiert.

Glücklicherweise war dies die ein­zi­ge Stelle, in der ich Irritation emp­fand. Ansonsten ist die Geschichte weni­ger kom­plex und kommt mit weni­gen Charakteren aus, die dafür umso ein­drück­li­cher Platz in der geschaf­fe­nen Welt fin­den.

Die Welt

Diese ist eben­falls ange­nehm ver­traut, dann aber doch so anders. Schon fast sub­til wird die Andersartigkeit die­ser Welt dem Leser erst im Laufe der Zeit klar. Mit klei­nen unschein­ba­ren Einschüben wird deut­lich, dass bestimm­te Dinge anders funk­tio­nie­ren.

Der Fokus liegt ein­deu­tig in der Geschichte von Fitz, sei­nem Handeln sowie sei­nen Erlebnissen am Hofe des Staates. Und wie ihm die Menschen begeg­nen, die ihn als unehe­li­chen Sohn mal akzep­tie­ren und mal ver­ach­ten. Das bie­tet viel Spielraum für ver­zwick­te zwi­schen­mensch­li­che Beziehungen – im Guten, wie im Schlechten, die ein mar­kan­tes Wesen in die­sem Buch dar­stel­len.

Wer also mäch­ti­ge Magier, epi­sche Schlachten und ein­fäl­ti­ge Charaktere sucht, wird von die­sem Buch ent­täuscht wer­den und soll­te tun­lichst Abstand hal­ten. Dieses Buch des­we­gen als lang­at­mig zu bezeich­nen, wird ihm dann aller­dings nicht gerecht! Vielmehr nimmt sich Hobb die Zeit, ihre Figuren glaub­wür­dig zu prä­sen­tie­ren und agie­ren zu las­sen.

 

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Fazit

IMG 4453Ich hat­te sehr viel Freude damit, Hobbs Charaktere durch die­se Geschichte zu beglei­ten. In ers­ter Linie natür­lich Fitz dabei zuzu­se­hen, wie er in die Mühlen der Aristokratie gelangt und ver­sucht, sich als “Jungspund” zu behaup­ten. Ich fand es zudem sehr wohl­tu­end eine Fantasy-Geschichte jen­seits der Endlos-Reihen und Jugendromane zu lesen, die in mei­nen Augen in den letz­ten Jahren das Fantasy-Genre zu über­schwem­men schei­nen.

Demnach bin auch sehr froh, dass ich durch die Neuauflage die­ser Trilogie auf sie auf­merk­sam wur­de und ich mich ihr wid­men durf­te. Jeder Freund des Fantasy, der sich in mei­ner Situation befin­det, kann ich nur emp­feh­len, es mir gleich­zu­tun.

 


Zu den Verlagsinfos mit aus­führ­li­cher Leseprobe.

Als E‑Book ist das Buch schon erhält­lich. Als Print kommt es am 28.08. in den Handel.

Teil 2 “Der Bruder des Wolfs” erscheint zum 18.09. als E‑Book und zum 16.10. als Print
Teil 3 “Der Erbe der Schatten” erscheint zum 13.11. als E‑Book und zum 11.12. als Print.

 

Wer direkt in das Buch her­ein­le­sen möch­te, kann dies mit der Amazon-Direktvorschau machen:

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