Die Schlacht am Jericho Hill

Titel: Stephen Kings Der Dunkle Turm: Bd. 5: Die Schlacht am Jericho Hill
Autor: King, Stephen (Autor); Furth, Robin (Autor); David, Peter (Autor); Isanove, Richard (Illustrator); Lee, Jae (Illustrator)
Genre: Graphic Novel
Verlag: Panini
Wertung: ★★★☆☆

Die Schlacht am Jericho Hill ist eine der wich­tigs­ten Ereignisse im Leben von Roland Deschain und damit ein zen­tra­les Element von “Der Dunkle Turm”. Hier trifft Roland die Entscheidung, sich auf die Suche nach dem dunk­len Turm zu bege­ben. Hier ver­liert er sein Ka-Tet. Hier ent­schei­det sich das Schicksal des Horns von Gilead.

Schnell, schnell

Trotz des Potentials, das in der Geschichte steckt, wird dem Leser mit dem fünf­ten Band der Graphic-Novel-Reihe nur Mittelmaß geschenkt. Die Geschichte wird wie im Vorgänger wei­ter­erzählt, so dass hier erzählt wird, was mit den Überlebenden nach dem Fall Gileads pas­siert.

Allerdings viel zu has­tig und viel zu emo­ti­ons­los. Ist der erzäh­le­ri­sche Einfluss von Stephen King mit jedem Band der Reihe gesun­ken, so ist er nun gänz­lich ver­lo­ren gegan­gen. Zusätzlich hat die Qualität der Erzählung abge­nom­men. Mir fehl­te in die­sem Band tat­säch­lich der Tiefgang der Vorgänger.

Das Schicksal Rolands lässt den Leser ein­fach nur kalt. Keine Spur Entsetzen wie in dem Moment, als er aus Versehen sei­ne Mutter erschoss. Hier wur­de ein­deu­tig das Potential der Geschichte nicht genutzt.

Detailarm

Die Hast der Erzählung macht sich auch in den Illustrationen bemerk­bar. Sie sind deut­lich detail­är­mer gewor­den. Der Zeichner hat sich ledig­lich auf die Protagonisten kon­zen­triert und der Rest des Bilds ver­schwimmt im bun­ten Einheitsbrei. Hier ist der Leser deut­lich mehr von den Vorgängern gewohnt.

Eine Graphic Novel lebt nun mal deut­lich mehr vom Bild und weni­ger vom Text wie ein Roman, wes­we­gen die­ser Aspekt in mei­nen Augen deut­lich schwe­rer wiegt. Der Grund indes bleibt mir nicht ersicht­lich, da der Graphiker bzw. Illustrator gleich geblie­ben ist. Allerdings merkt man in die­sem Band wie­der den Einfluss von Lee, der im letz­ten ver­lo­ren gegan­gen ist, was aber lei­der die Qualität der Illustrationen nicht erhöht.

Fazit

Das gesam­te Buch hat bei mir den Eindruck hin­ter­las­sen, als wäre es unter einem gro­ßen Zeitdruck ent­stan­den. Sowohl die Texte als auch die Graphiken schei­nen in gro­ßer Eile ent­stan­den zu sein, was die­sen Band in mei­nen Augen zu dem bis­her schwächs­ten der Reihe macht.

Diese Eile macht sich übri­gens auch im Umfang bemerk­bar, denn die­ses Buch gehört gleich­zei­tig zu den dünns­ten der Reihe, auch wenn wie­der wie gewohnt eini­ge Zusatzinformationen dar­in ent­hal­ten sind, die ich beim letz­ten Band noch schmerz­lich ver­miss­te.

Empfehlen kann ich dem Leser die­sen Band den­noch, wenn er wis­sen möch­te, was wirk­lich geschah am Jericho Hill und wie Roland sei­ne Entscheidung traf, den dunk­len Turm zu suchen.

 

Übrigens ist die Bindung von die­sem Band eben­so wie bei Teil 1 von schlech­te­rer Qualität, so dass das Buch beim Lesen aus­ein­an­der fällt. Da auch ande­re Rezensienten von die­sem Problem berich­ten, scheint der Fehler sys­te­ma­tisch. Wer Wert auf eine hoch­wer­ti­ge Ausgabe legt, muss sich die Sammler-Edition aus dem Splitter-Verlag zule­gen.

 

Zur Übersicht aller bis­her erschie­nen Exemplare die­ser Reihe.

 


 

attention 803720 640 Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Gewaltbeschreibungen und ‑dar­stel­lun­gen
und ist nicht für zart­be­sai­te­te oder min­der­jäh­ri­ge Leser geeig­net.

 

Die Alterseinstufung “ab 14 Jahren” geeig­net, hal­te ich für nicht rich­tig. In mei­nen Augen ist eine Einstufung mit “ab 16 Jahren” deut­lich gerecht­fer­tig­ter.

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