Die Zehnte – Symphonie des Schreckens

Es ist eine Sensation: Die nie voll­ende­te zehn­te Symphonie von Ludwig van Beethoven taucht plötz­lich auf. Augenscheinlich zufäl­lig wird sie vom Intendanten der Oper Francis gefun­den. Dieser beauf­tragt den erfolg­rei­chen Dirigenten Frederic Mallory mit der Uraufführung des Werks.

Am Abend vor der Uraufführung erhält der Dirigent eine Mitteilung eines Unbekannten. Die Sopranistin Rebecca Orosco wur­de ent­führt und in der Oper fest­ge­hal­ten. Zudem hat er die Partitur der Symphonie an sich genom­men und droht mit deren Vernichtung. Der Unbekannte zwingt Mallory unter Ausschluss von Polizei und der Öffentlichkeit in ein Spiel der etwas ande­ren Art.

Schnell bemerkt der Leser zu Beginn der Geschichte, das irgend­et­was nicht stimmt. Es taucht ein sub­ti­ler Horror auf, der den Leser fes­seln kann. Es sind Kleinigkeiten, die das bekann­te Bild ver­zer­ren und Leser dar­auf ein­stim­men, dass irgend­et­was Unheimliches vor sich geht.

Nach und nach beglei­tet der Leser Mallory dabei, wie er zuse­hends den Verstand zu ver­lie­ren scheint. Die Grenze zwi­schen Sein und Schein ver­schwimmt mit jedem wei­te­ren Kapitel. Gleichzeitig wan­delt sich der Erzählstil weg von sub­ti­len, hin zum expli­zi­ten Horror. Die Gewaltdarstellungen wer­den exak­ter beschrie­ben und es fließt deut­lich öfter Blut.

Ich fin­de es scha­de, dass die dis­kre­ten Elemente des Horrors ab zir­ka der Hälfte des Buchs gänz­lich aus der Geschichte genom­men wur­den. In mei­nen Augen erhö­hen die­se Elemente die Spannung signi­fi­kan­ter als die Darstellung blu­ti­ger Szenerien.

Im Großen und Ganzen liest sich das Buch recht flüs­sig und ich konn­te es in einem Stück her­un­ter­le­sen. Allerdings bin ich beim Lesen über die ein oder ande­re offe­ne Frage in der Handlung und der Logik gesto­ßen. Manche Dinge inner­halb der Handlung pas­sen irgend­wie nicht, ohne hier genau­er dar­auf ein­ge­hen zu wol­len, um nicht zu sehr zu spoi­lern.

Das Handlungswirrwar am Ende rührt viel­leicht auch ein­fach nur daher, als dass sel­bi­ges recht schnell kommt. Nachdem dem Leser eini­ge offe­ne Fragen beant­wor­tet wur­den, ist das Buch auch schon zu Ende. Mir drängt sich der Gedanke auf, dass dem Buch ein Lektorat recht gut getan hät­te.

Dennoch kann ich die­ses Buch jedem emp­feh­len, der dem Genre zuge­neigt ist und nicht davor zurück­schreckt, Bücher zu lesen, die von den Autoren selbst ver­öf­fent­licht wur­den. Es muss aber erwähnt wer­den, dass die­ser Horror-Thriller expli­zi­te Gewaltdarstellungen beinhal­tet und sich somit an erwach­se­ne Leser rich­tet, die nicht zart besai­tet sein dür­fen.

Bewertung: ✦✦✦✧✧

Besprochen wur­de der Horror-Thriller “Die Zehnte – Symphonie des Schreckens” von Martin Krüger. Das Buch ist nicht mehr ver­füg­bar und der Autor hat mitt­ler­wei­le erfolg­reich die Thriller-Reihe “Ein Winter-und-Parkov-Thriller” ver­öf­fent­licht (Amazon-Affiliate-Link zur Reihe).

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