Den Begriff Coming-Out wird jeder schon mal gehört haben. Im Zusammenhang der sexuellen Orientierung wird damit gemeint, dass man diese öffentlich macht (im privaten Umfeld für gewöhnlich den näheren Verwandten oder dem Freundeskreis). Der Begriff des Coming-Ins ist hingegen noch nicht so landläufig bekannt, was auch die Journalistin Élodie Font mit ihrem gleichnamigen Podcast merkte. Sie erhielt so viele Zuschriften, dass in ihr der Wunsch wuchs, diese Geschichte einem größeren Publikum zu vermitteln.
Diese Graphic Novel ist das Ereignis, in der die Geschichte der jungen Frau Elo erzählt wird. Sie schafft zwar irgendwann ihr Coming-Out, aber gleichzeitig nicht, mit ihr selbst ins Reine zu kommen. Während ein Coming-Out an einem Moment festgemacht werden kann, so ist das Coming-In ein langwieriger Prozess. Gemeint ist nämlich, dass man sich selbst eingesteht, welche sexuelle Orientierung man selbst hat.
Es ist auch eine Phase des Ausprobierens, in der Elo steckt, in der sie merkt, dass es mit Partnern nicht so recht klappen möchte und ihr Körper irgendwie seltsam auf diese Beziehungen reagiert. Aber auch die Verhältnisse mit Partnerinnen sind nicht immer das Gelbe vom Ei. Dieses Gefühlschaos wird in dieser Graphic Novel sehr gut zur Geltung gebracht, was nicht nur das Werk der Autorin ist, sondern auch der Zeichnerin Carole Maurel. Sie schafft es die Gefühlswelt ausdrucksstark auch optisch zur Geltung zu bringen.
Fazit
Die Graphic Novel richtet sich zwar hauptsächlich an junge Menschen, die mit ihrer sexuellen Orientierung hadern, aber auch wer sich seiner schon bewusst geworden ist, wird von dieser einfühlsamen Geschichte berührt werden. Was auch für Eltern und andere interessierte Erwachsene gilt, die einen Blick in die Welt der heutigen „Jugend“ werfen möchten.