[Drama] Der Oracle Code_

In der Panini-Ink-Reihe wer­den Young Adult Titel ver­öf­fent­licht, die eine in sich eigen­stän­di­ge Geschichte aus der Jugend der Superhelden aus den DC-Comics erzäh­len. Es han­delt sich dabei um Coming-of-Age Geschichten, die vor allem Teenager anspre­chen und Themen auf­grei­fen, die die­se Zielgruppe bewe­gen. In dem Comic “Der Oracle Code_” ist Barbara Gordon die Hauptfigur. In wel­cher Beziehung steht sie zu den Superhelden der DC-Comics?

James Gordon ist der Polizeichef von Gotham City und gehört im Comic zu den tra­gen­den Figuren in der Batman-Saga, in der er zuerst dem Superhelden skep­tisch gegen­über­steht und spä­te Batman als Hilfe akzep­tiert. Zusammen mit Barbara Kean hat er eine Tochter: Barbara Lee Gordon.

Es braucht gra­de mal sechs Seiten der Geschichte aus dem gut 200 Seiten star­ken Comic, um zu erken­nen, wor­um es geht. Sie wird ange­schos­sen, ist künf­tig auf­grund einer Querschnittslähmung auf einen Rollstuhl ange­wie­sen und wird in das Arkham Center für Rehabilitation über­wie­sen. Und hier star­tet die eigent­li­che Geschichte.

Diese fußt auf zwei wesent­li­che Erzählstränge bzw. Aspekte. Zum einen (natür­lich) die Auseinandersetzung der jun­gen Frau mit ihrer neu­en Lebenssituation und uner­klär­li­che Ereignisse in dem Arkham Center, wobei sehr ein­deu­tig der Schwerpunkt auf ers­te­rem Aspekt liegt. Wie kann man sich obgleich des Schicksalsschlags moti­vie­ren und wie­der einen Sinn und Lebenswillen ent­wi­ckeln? Wie schafft man es sei­nen Frust nicht an den Mitmenschen aus­zu­las­sen?

In die­ser sozia­len Auseinandersetzung ist sehr geschickt die Geschichte rund um das Geheimnis des Hauses gestrickt. Diese ist weder beson­ders tief­grün­dig noch wen­dungs­reich und (vor allem für bele­se­nes Publikum) deut­lich vor­her­seh­bar. Mich hat die­ser Umstand nicht son­der­lich gestört, denn die Erzählung der nie­der­län­di­schen Jugendbuch-Autorin Marieke Nijkamp ist trotz die­ser Aspekte sehr gut gelun­gen.

Natürlich gehört auch die sehr stim­mi­ge gra­phi­sche Umsetzung des Künstlers Manuel Preitano dazu, der es mit einem sehr guten Spiel mit den Farben den Blick immer auf das Wesentliche der Erzählung und/oder der Szenerie lenkt. So gibt es vie­le groß­for­ma­ti­ge Zeichnungen, die sehr gut gestal­tet und eben­so gut colo­riert sind, wenn z.B. die Hauptakteure in Farbe und der Rest mono­chrom dar­ge­stellt sind.

Fazit

Auch wenn ich nicht zur Zielgruppe die­ses Comics gehö­re, hat er mir durch­aus gefal­len. Das gilt sicher­lich nicht für alle Comics der Panini-Ink-Reihe, aber die­ser spricht auch älte­re Leser an. Für das Zielpublikum von jun­gen Lesern ab ca. 12 Jahren ist der Comic sicher­lich sehr gut gelun­gen. Es wirft nicht nur einen Blick auf die Auseinandersetzungen nach einem sol­chen Schicksalsschlag, son­dern erzählt auch moti­vie­rend eine gute Kriminalgeschichte.

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Mehr Infos zu dem Buch und dem neu­en Format Panini Ink fin­den sich auf der Homepage des Verlags. Dort gibt es auch einen Ausschnitt aus dem Buch zu sehen, die aber mei­ner Meinung nach ewas unglück­lich gewählt wur­den. Ich emp­feh­le hier den “Blick ins Buch” bei Amazon, um sich einen ers­ten Eindruck von dem Werk zu ver­schaf­fen.

Ich füh­le mich zwar nicht als Journalist (betrei­be ich die­sen Blog in mei­ner Freizeit und übe selbst einen tech­ni­schen Beruf aus), aber mir fal­len mitt­ler­wei­le jour­na­lis­ti­sche Texte auf, die zur Dikriminierung ande­rer bei­tra­gen. 

Dazu gehört auch der Begriff “an den Rollstuhl gefes­selt”, der im Klappentext auf­taucht (“Die Kugel ver­letzt ihr Rückenmark und sie ist seit­her unter­halb der Hüfte gelähmt und an einen Rollstuhl gefes­selt.”). Besser ist es davon zu reden, dass sie z.B. auf einen Rollstuhl ange­wie­sen ist (also […] seit­her unter­halb der Hüfte gelähmt und auf einen Rollstuhl ange­wie­sen.”)

Mehr Hilfen und Ideen, wie dis­kri­mi­nie­rung­frei geschrie­ben wer­den kann, fin­det sich auf den Seiten der “Leidmedien”.

Oracle-Code-Cover

Titel: Der Oracle Code_
Autor: Nijkamp, Marieke
Illustrator: Preitano, Manuel
Genre: Comic/Drama/Young Adult
Seitenzahl: 212
Verlag: Panini Verlag

5/5

Originaltitel: The Oracle Code_
Übersetzer: Sanni Kentopf
Herkunft: USA
Jahr: 2020 (org./dt.)

graphic novels comics

In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Comics und Graphic Novels fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

Dieser Comic wur­de mir von Izneo als digi­ta­les Rezensionsexemplar (also als e‑Comic) zur Verfügung gestellt. Wie gehabt hat das kei­nen Einfluss auf mei­ne Bewertungen und ich erhal­te kei­ner­lei Vorgaben, wie ich mei­ne Meinung äuße­re oder wie mei­ne Beiträge aus­se­hen.

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