[Drama] Wonder Woman: Stürmische Zeiten

Es gibt eine fik­ti­ve (was auch sonst?) Biografie von Wonder Woman, an die sich Laurie Halse Anderson in ihrer Graphic-Novel-Adaption mehr oder weni­ger hält. Mehr oder weni­ger? 

Ja, denn Wonder Woman ist schon in den 40er Jahren des letz­ten Jahrhunderts ent­stan­den und stand ganz im Zeichen des zwei­ten Weltkriegs. Ein Szenario, das heut­zu­ta­ge nicht mehr vie­le anspricht. Und so wur­de die Handlung in die Neuzeit ver­la­gert und anstel­le eines Flugzeugabsturz eines US-Pilots ver­schlägt es die Heldin des­halb in die Außenwelt, weil sie auf dem Mittelmeer Flüchtlingen hel­fen möch­te.

In die­sem ers­ten Teil der Graphic Novel wird die Handlung haupt­säch­lich erzählt und wenig mit den Comic-Stripes dar­ge­stellt. Dadurch gewinnt hier der nar­ra­ti­ve Teil einen sehr gro­ßen Stellenwert. So kann rela­tiv kom­pakt die Kindheit der Heldin abge­han­delt wer­den, die sich an die alte Vorlage hält.

Später ver­schlägt es sie nach New York, wo sie ver­sucht Fuß zu fas­sen und neben­her einem Kinderhändlerring auf den Fersen ist. Es hat ganz den Anschein, als woll­ten die Macher ein biss­chen zu viel in die­se Geschichte packen, denn hin und wie­der wirkt die Erzählung ein wenig auf­ge­setzt.

Fazit

Ja, vie­le moder­ne Themen wer­den mit die­ser Adaption ange­spro­chen. Flüchtlingsströme auf dem Mittelmeer, unsäg­li­che Zustande in den Lagern der Geflüchteten und sozia­le Integration inner­halb der Gesellschaft gepaart mir der Gleichgültigkeit der Origkeiten gegen­über den Fremden. Daneben fin­den die Findungsphase der 16-jäh­ri­gen Prinzessin Diana auch noch ein Plätzchen, so dass der mora­li­sche Aspekt ein wenig vor dem action­ge­la­de­nen Teil steht und die­sen zur Seite rückt. Dennoch sicher­lich für jun­ge Leser und Leserinnen ab 13 Jahren eine unter­halt­sa­me Lektüre.

Wer hät­te das gedacht. Auch in den 1940er Jahren gab es schon Bemühungen die Stellung der Frau in der Gesellschaft zu stär­ken. Vor dem Hintergrund des gro­ßen Erfolgs von Superman ent­stand die Figur der Wonder Woman, die damit die ältes­te Superheldin in der Zunft der Comichelden ist. Traurig, dass wir 80 Jahre spä­ter noch immer die Gleichstellungs-Diskussion füh­ren müs­sen.

Panini Ink ist ein Label des Panini-Verlags, unter dem Coming of Age Graphic Novels ver­öf­fent­licht wer­den, in denen jun­ge Superhelden mit den glei­chen Problemen zu kämp­fen haben, wie ihre Pendants aus der uns­ri­gen Welt.

Jede Geschichte ist in sich abge­schlos­sen und eig­net sich für jun­ge Leser und Leserinnen ab 13 Jahren.

wonder woman

Titel: Wonder Woman – Stürmische Zeiten
Autor: Halse Anderson, Laurie
Illustrator: Del Duca, Leila
Genre: Drama
Seitenzahl: 212
Verlag: Panini Verlag
Band: 1 von 1

3.5÷5

Originaltitel: Wonder Woman: Tempest Tossed
Übersetzer: Kentop, Sanni
Herkunft: USA
Jahr: 2020 / 2021 (org./dt.)

graphic novels comics

In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Comics und Graphic Novels fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

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