Titel: Dreizehn |
Dieser Roman entführt den Leser in eine Welt aus altägyptischer Mythologie gepaart mit vielen Splatter- und Horrorelementen. Wer schon bei diesem Satz die Nase rümpft, tut gut daran, einen Bogen um dieses Buch zu machen. Wer nicht, wird sich gut unterhalten fühlen.
Rasanter Beginn
Auf den ersten Seiten gibt es einen Wechsel zwischen zwei Erzählsträngen, der den Leser recht lange bei der Stange hält und die Neugierde schürt. Lange Zeit tappt der Leser im Dunkeln, bis sich erste Fragmente der Hintergründe offenbaren und die Geschichte sich offenbart.
Dabei bewegt sich der Sprachstil zwischen derb, umgangssprachlich und einer schon fast blumigen Umschreibung blutiger Exzesse. Dabei beschreibt Steinmetz gerne sehr explizit die reichlich vorhandene Gewalt in diesem Buch. Er verschwendet kaum eine Zeile, um die Umgebung detailliert zu beschreiben oder um den Charakteren viel Tiefgang zu verleihen. Der Fokus liegt eindeutig in der Handlung und der rasanten und blutigen Erzählung. Bei letzteren Passagen beweist nämlich Steinmetz durchaus ein gewissen morbides Händchen für Details.
Logik
Medizinisch ist das Buch nicht sonderlich gut recherchiert und das Wissen basiert eher auf Hollywoodfilmen. Allerdings nehmen es auch Top-Schriftsteller wie Stephen King mit den Unterschieden zwischen einer Schizophrenie und einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung nicht so genau. Wer sich bei Hollywoodfilmen nicht an medizinischen Feinheiten stört, der wird auch hier über die zahlreichen medizinischen Ungenauigkeiten hinweglesen können. Der Story tut dies keinen Abbruch.
Ebenso wenig wie die Verortung der Handlung nach England, obwohl es meiner Meinung nach der Geschichte sehr gut gestanden hätte, wenn diese in Deutschland spielen würde. Gerade bei einem saloppen und derben Sprachstil merkt man dem Buch an, dass hier ein Deutscher am Werk war und kein Übersetzer. Sprache und Ort hätten durchaus zueinander finden können.
Deutlich störender sind die hin und wieder auftretenden Logiklücken. Auch diese muss der Leser geflissentlich überlesen, um sich den Lesespaß nicht zu verderben, was je nach Szene allerdings deutlich schwerer fällt.
Blutiges Fazit
Dieses Buch richtet sich ganz eindeutig an Genrefans, die es nicht verstörend finden, wenn sehr derb und doch recht blutig eine Geschichte vorangetrieben wird. Auch an der ein oder anderen Logiklücke stören sich Freunde dieses Genres für gewöhnlich weniger und werden mit diesem Buch ihre wahre Freude haben. Somit kann ich dieses Buch allen Freunden des blutigen Horros bedenkenlos empfehlen. Alle anderen halten dann doch lieber ein bisschen Abstand.
Übrigens als kleine Anmerkung zum Schluss: Damit das Buch 666 Seiten hat, wurden ein, zwei Kunstgriffe angewandt, wodurch die Formatierung etwas speziell ist. Ein netter kleiner Gag von Verlag und/oder Autor.
⚠Achtung⚠ Dieses Buch enthält explizite Beschreibungen von Sex und Gewalt und ist somit nicht für minderjährige oder zart besaitete Leser geeignet.
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Weitere Infos zum Buch finden sich auf der Homepage des Papierverzierer-Verlags.
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Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren findet sich auf der Verlagsübersichtsseite dieses Blogs.
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