[Dystopie] Die Bedrohung

Die Bedrohung

Titel: Die Bedrohung
Autor: Greenberg, Louis
Genre: Dystopie/Thriller
Verlag: Heyne Verlag
Seitenzahl: 358
Wertung: ★★☆☆☆
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In einer nahen Zukunft wird die Digitalisierung zuneh­mend als Bedrohung emp­fun­den und die Menschen läu­ten eine Wende ein, um sich wie­der der ana­lo­gen Welt zu wid­men. In die­se Welt plat­ziert eine Firma eine digi­ta­li­sier­te Enklave, die einen mas­si­ven Gegensatz zur Realität dar­stellt.

Weltanschauung

Was sich span­nend und inter­es­sant anhört, ent­puppt sich schnell als Seifenblase, denn Greenberg kon­zen­triert sich nicht auf die Ausarbeitung der Welt, son­dern auf den Kriminalfall, den er in die­ses Szenario plat­ziert hat. Dadurch ent­steht ein unstim­mi­ges Bild von der Gesellschaft, denn vie­le Aspekte blei­ben ein­fach unbe­rück­sich­tigt.

Es gibt sehr vie­le Details in die­sem Szenario, die ein­fach nicht pas­sen wol­len und mich als Leser immer wie­der mit einem Fragezeichen im Gesicht zurück­ge­las­sen haben. Die Telefonie wird “ana­lo­gi­siert”, aber den­noch ein natio­na­les Rohrpostsystem auf­ge­baut? Es gibt wei­ter­hin Autos und Verkehrssysteme, die plötz­lich nicht mehr digi­tal gesteu­ert wer­den? Die digi­ta­le Enklave wird von einer hohen Mauer umge­ben, wobei erst im Laufe der Erzählung plötz­lich von einem Dach die Rede ist?

Umstimmigkeiten

Diese Unstimmigkeiten in der Erzählung zie­hen immer wei­te­re Kreise. Wenn die Protagonistin einer Geschichte aus einem Haus eilt, weil sie dort drin­nen etwas erschre­cken­des gese­hen hat, anschlie­ßend sich ein paar Meter vom Objekt ent­fernt und sich dadurch hoff­nungs­los ver­irrt, so klingt das nicht glaub­wür­dig oder authen­tisch, so fremd­ar­tig die Umgebung auch sein mag, durch die sie stol­pert. Wären sol­che Situationen nur ver­ein­zelt auf­ge­taucht, hät­te ich als Leser dafür Verständnis auf­brin­gen kön­nen. Aber sie tau­chen zu oft auf, vor allem zum Ende des Buches hin.

Der eigent­li­che Kriminalfall ver­blasst ange­sichts die­ser unlo­gi­schen und kaum nach­voll­zieh­ba­ren Aktionen und Geschehnisse, auch wenn die­ser durch­aus Potential hat. Ein Potential, das sich in die­ser Umgebung lei­der nicht ent­fal­ten kann. Immerhin fand ich den Erzählstil mit den wech­seln­den Erzählperspektiven durch­aus anspre­chend. Allerdings ist dies zu wenig, um die­sen Thriller zu einem stim­mi­gen Werk wer­den zu las­sen.

Fazit

Auch wenn der geschil­der­te Kriminalfall sei­nen Reiz hat, so über­wie­gen die Logiklücken und die wenig über­zeu­gen­de Darstellung der Welt. Greenberg ver­spielt nicht nur Potential, son­dern er schafft es auch nicht, eine authen­ti­sche und über­zeu­gen­de Welt zu erschaf­fen. In mei­nen Augen über­wiegt die­ser Eindruck, so dass das Lesevergnügen in Gänze getrübt wird, wes­we­gen ich mich schwer tue, die­ser Dystopie eine Empfehlung aus­zu­spre­chen.

 


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