Die Erzählung in Galapagos fängt recht merkwürdig an. Der Erzähler berichtet davon, dass die geschilderten Ereignisse eine Million Jahre in der Vergangenheit liegen, erzählt von Ereignissen aus der Gegenwart (die in diesem Roman in den 90ern ist) und berichtet, dass er auch an Ereignissen aus der Vergangenheit teilgenommen hat. Zusätzlich erzählt er permanent davon, dass die großen Gehirne der Menschen selbigen zum Verhängnis werden.
Bevor der Leser erfährt, was es damit auf sich hat, stellt der Autor relativ ausführlich einige Passagiere vor, die auf einem Kreuzfahrtschiff zu den Galapagos-Inseln aufbrechen. Es müssen irgendwie zwangsläufig die Galapagos-Inseln sein, denn dieser Roman thematisiert sehr ausführlich die Evolution. Und legt gleichzeitig die Finger in die Wunden in die „heutige“ Gesellschaft. Ja, das Buch erschien erstmals 1985, aber viele ignorante Verhaltensweisen von heute gab es auch schon damals, weshalb es noch immer aktuell ist.
Der Autor vermischt in diesem Roman sehr ungeniert Fiktives mit der Realität. Er erfindet eine Insel (Galapagos ist eine Inselgruppe) und stellt die These auf, dass es dort keine Gräber gibt (auf zwei Inseln befinden sich Friedhöfe). Gleichzeitig erzählt er von den Erfolgen Darwins und wie seine Expeditionen abliefen, und stellt einzelne sonderbare Tiere vor (wie z.B. die Vampirfinken).
Fazit
Ich finde es immer wieder lobenswert, wenn Verlage alte Werke wieder aufleben lassen. Kurt Vonnegut gilt als Kultautor und hat diese Sphäre anno 2007 verlassen. Viele finden, dass Galapagos sein bestes Werk ist. Ich persönlich mag solche Superlativen eher nicht, sondern weise lieber darauf hin, dass der beschreibende Schreibstil relativ speziell ist und der Leser offen für eigensinnige Geschichten sein muss. Dann hat er auch seine Freude an diesem Roman.
![[Dystopie] Galapagos 1 galapagos cover](https://buechernarr.org/wp-content/uploads/2024/05/galapagos.jpg)
Titel: Galapagos
Autor: Vonnegut, Kurt
Genre: Dystopie
Seitenzahl: 337
Verlag: Heyne Verlag
Originaltitel: Galápagos
Übersetzer: Lutz‑W. Wolff
Herkunft: USA
Jahr: 1985 / 2024 (org./dt.)
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