[Dystopie] Proxi. Eine Endzeit-Utopie

Es fällt etwas schwer, ins Buch und in die Geschichte zu gelan­gen. Das hat gleich meh­re­re Gründe. Zum einen ist die Sprache sehr gewöh­nungs­be­dürf­tig, da sie nicht nur sehr blu­mig ist, son­dern auch eige­ne Wortkreationen her­vor­bringt. Das drängt die Story in den Hintergrund und domi­niert sehr stark. Die Geschichte selbst lei­det mei­nes Erachtens dar­un­ter, da sie sich nicht ent­fal­ten kann.

Ein blu­mi­ger Schreibstil ist ja schön und gut, aber die Autorin über­treibt es zuwei­len. Der fol­gen­de Satz soll das ver­deut­li­chen, auch wenn er aus dem Kontext geris­sen wur­de. Er ergibt aber ein­fach kei­nen Sinn, weil Verben anders genutzt wer­den. »So plötz­lich, wie das Wasser zu stür­zen beginnt, erlischt es wie­der.« (Bei ca. 25% des eBooks.) Und sol­che »ver­schwur­bel­ten« Sätze gibt es immer wie­der, die lei­der mei­nen Geschmack nicht tref­fen. Teils sind sogar kom­plet­te Absätze der­art geschrie­ben, dass sie sich viel­leicht schön anhö­ren, aber mit der mit bekann­ten deut­schen Sprache kei­nen Sinn erge­ben.

Im Großen und Ganzen han­delt es sich um einen Roadtrip durch eine dys­to­pi­sche Welt, die mit eini­gen Gefahren auf die drei Protagonisten war­tet. Diese Welt ist dys­to­pisch genug, um den Drang zu ver­ste­hen, sich in eine vir­tu­el­le Realität zu flüch­ten. Wenn man es schafft, mit den blu­mi­gen Umschreibungen zurecht­zu­kom­men, dann kann man in die­sen Roadtrip ein­tau­chen, der auch von den Konflikten der drei und ihrer Umwelt lebt. Das Ende ist am Ende nicht son­der­lich über­ra­schend, so dass das Buch sich an jene rich­tet, die einen sol­chen Sprachstil lie­ben (sol­che Leser soll es ja geben) und sich in dys­to­pi­schen Realitäten wohl­füh­len.

cover

Titel: Proxi. Eine Endzeit-Utopie: Queer und visio­när
Autor: Mira, Aiki
Genre: Dystopie
Seitenzahl: 336
Verlag: Fischer TOR

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2024

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