Eine kurzweilige und einfach gestrickte Sommergeschichte

Titel: Hinter dem Café das Meer
Autor: Ashley, Phillipa
Genre: Liebe
Verlag: Dumont Buchverlag
Wertung: ★★★☆☆

Wenn die Mächtigen und Reichen eines Landstrichs ihren Willen durch­set­zen wol­len, dann schre­cken sie vor kaum etwas zurück. Das gilt auch für das beschau­li­che Cornwall im Südwesten Englands, wo die jun­ge Kellnerin Demi es sich mit einer der ein­fluss­reichs­ten Frauen der Region ver­scherzt.

Dramatische Ereignisse

Das klingt nach Intrigen und Dramen, vor allem, weil der als ver­schol­len gegol­te­ne Cal eben­falls auf der Bildfläche erscheint, um aus einem geerb­ten, ver­fal­le­nen Anwesen ein neu­es Ferienresort zu machen.

Leider schwä­chelt das Buch an eini­gen Stellen, so dass es zwar ein paar dra­ma­ti­sche Szenen in die­sem Buch gibt, die­se aber so stark über­zeich­net sind, dass sie oft­mals ins Unglaubwürdige abdrif­ten. Es liest sich vie­les deut­lich zu kon­stru­iert und künst­lich, um der Geschichte ein paar dra­ma­ti­sche Momente zu ver­lei­hen.

Vorhersehbar

Diese Geschichte ist durch­weg durch­sich­tig und vor­her­seh­bar. Bei Liebesgeschichten mag der Leser das manch­mal ver­zeih­lich fin­den, aber dadurch baut sich nur schwer ein Spannungsbogen auf. Zumal jeg­li­che nach­voll­zieh­ba­re zwi­schen­mensch­li­chen Interaktionen feh­len. Die Charaktere sind wenig über­zeu­gend gezeich­net und kön­nen kaum die Sympathie der Leser gewin­nen.

Vor allem die bei­den Protagonisten agie­ren oft­mals unlo­gisch, was einen bizar­ren Gegenpol zur kon­stru­ier­ten Dramatik dar­stellt. In einer Leserunde, in der ich die­ses Buch gele­sen habe, wur­de ein Vergleich zu Rosamunde Pilcher gezo­gen (die ich nicht ken­ne, da ihr ein gewis­ser Ruf vor­aus­eilt). Vielleicht ist die­ser Vergleich pas­sen­der als von der Autorin gewollt.

Stil

Für es sich für einen locke­ren Sommerroman mit seich­ter Liebesgeschichte gehört, ist der Schreibstil recht ein­fach gehal­ten. Die meis­ten Leser dürf­ten recht zügig durch die Geschichte lesen. Schmerzlich ver­misst habe ich jeg­li­che land­schaft­li­che Beschreibung des Landes. Gerade die wil­den Küsten Englands soll­ten gera­de dazu ein­la­den, ein biss­chen das Land zu beschrei­ben. Aber bis auf ein paar Hinweise ver­zich­tet Ashley bedau­er­li­cher­wei­se dar­auf.

Deutlich mehr hat mich der Umstand gestört, dass das Buch nicht been­det wird. Dumont ver­zich­tet dar­auf hin­zu­wei­sen, dass es sich im eng­li­schen Original um eine Trilogie han­delt. Erst das halb offe­ne Ende hat mich dazu ver­an­lasst, zu recher­chie­ren und bin dar­auf gesto­ßen, dass die Buchreihe im Original “The Cornish Café Series” heißt.

Fazit

Mich hat die­ses Buch nicht erreicht, so dass es mir schwer­fällt, dafür eine Empfehlung aus­zu­spre­chen. Der feh­len­de Tiefgang bei den Charakteren und der Geschichte hat mich eben­so gestört wie die feh­len­de Dramatik inner­halb der Story. Das Buch dürf­te all die Leser anspre­chen, die ger­ne Geschichten mit weni­ger Anspruch lesen und sich nicht mit ver­zwick­ten Intrigen und kom­pli­zier­ten Charakteren rum­schla­gen möch­ten.

Da kann zwar das Buch nichts für, aber ich fin­de es stö­rend, dass der Hinweis fehlt, dass es sich um eine Trilogie han­delt. Der zwei­te Teil “Weihnachten im Café am Meer” erscheint in Deutschland am 12. Oktober 2017.

 

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert