[Erotik] Kinkerlitzchen

Es ist schon erstaun­lich, wie wenig wir unse­re eige­nen Geschlechtsorgane ken­nen. Das gilt sowohl für Männer wie auch für Frauen. Diese Graphic Novel nimmt sich des Themas aus Sicht der Frauen an. Dafür hat die Autorin und Zeichnerin Marie Sann die Figur Lizzy ins Leben geru­fen, die sehr impul­siv, schrill und ein wenig naiv ihre sexu­el­len Vorlieben aus­tes­tet. Ihr zur Seite hat die Autorin die Figur Elva gestellt, die eher ruhig und aus­ge­gli­chen ist. Und ein paar Jahre älter.

Ich fin­de den Zeichenstil auf­fäl­lig, denn er erin­nert zuerst an ein ver­spiel­ten Disney-Comic. Lizzy ist mit gro­ßen Augen und schril­len Farben dar­ge­stellt, die ihre »Unschuld« unter­strei­chen. Außerdem hat sie fast immer ein bezau­bern­des Lächeln auf den Lippen. Sie ist auch die ein­zi­ge Figur in der Graphic Novel, die über Idealmaße ver­fügt. Alle ande­ren Figuren wer­den etwas fül­li­ger dar­ge­stellt.

Auf ihrer Entdeckungsreise lässt Lizzy nichts aus. Sie beginnt mit einem üppi­gen Einkauf in einem Sexshop und bringt zahl­rei­che Sexspielzeuge mit. Dies ist aller­dings erst der Anfang, denn sie pro­biert sehr vie­le sexu­el­len Praktiken aus. In die­sem Comic wer­den die­se sehr expli­zit dar­ge­stellt. Ich hat­te aller­dings nie den Eindruck gehabt, als wäre dies eine por­no­gra­fi­sche Graphic Novel, son­dern man merkt der Geschichte durch­aus an, dass es der Autorin um Aufklärung geht. Allein, dass noch immer sehr vie­le Frauen den Unterschied zwi­schen Vulva und Vagina nicht ken­nen, wird immer öfters in den unter­schied­li­chen Medien the­ma­ti­siert.

Es sei noch ange­merkt, dass die­se Graphic Novel aus Sicht der Frauen erzählt wird. Die Männer spie­len eher die Rolle von Statisten. Lediglich ein­mal wird das männ­li­che Sexualorgan the­ma­ti­siert, das bei unter­schied­li­chen Männern ähn­lich viel­sei­tig aus­schau­en kann wie die Vulven bei den Frauen.

Fazit

Hin und wie­der über­treibt es die Hauptfigur Lizzy, wenn sie sich ein­mal quer durch alle mög­li­chen Sexualpraktiken pro­biert. Allerdings wäre es anders kaum mög­lich gewe­sen, eine umfas­sen­de auf­klä­ren­de Graphic Novel zu ver­fas­sen, denn nichts ande­res ist die­ses Werk.

achtung explizite gewaltdarstellung

⚠️Achtung⚠️Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Beschreibungen von Sex und ist somit nicht für min­der­jäh­ri­ge Leser geeig­net.

Das Wort »Kink« heißt direkt aus dem Englischen über­setzt »Kringel« oder »Knoten«. Das Wort beschreibt aber auch die sexu­el­len Vorlieben, die nicht im Einklang zu aktu­el­len sexu­el­len Praktiken ste­hen, die gemein­hin als nor­mal gel­ten. Kink bzw. wenn etwas kin­ky ist, dann beschreibt dies kei­nen Zwang, etwas Spezielles in das Liebesspiel ein­zu­bau­en und unter­schei­det sich somit vom Fetisch. Somit dürf­te klar sein, dass es sich beim Kinkerlitzchen um ein klei­nes Wortspiel han­delt.

Erstaunlicherweise erscheint die Graphic Novel zuerst auf Deutsch und Französisch. Es gibt aber eine eng­lisch­spra­chi­ge Website, in der »Kinky Karrot« eine wesent­li­che Rolle spielt und für eine sexu­el­le Aufklärung sorgt. »Kinky« heißt übri­gens über­setzt »per­vers«.

kinkerlitzchen_cover

Titel: Kinkerlitzchen
Autor&Illustrator: Sann, Marie
Genre: Erotik / Graphic Novel
Seitenzahl: 96
Verlag: Splitter Verlag
Band: 1 von 1

Originaltitel: noch nicht bekannt
Übersetzer: Max Schlegel
Herkunft: USA
Jahr: ? / 2024 (org./dt.)

Der Splitter Verlag hat eine »Splitternackt«-Reihe ins Leben geru­fen, in der der Verlag ein­zel­ne ero­ti­sche und zuwei­len por­no­gra­fi­sche Graphic Novels und Comics ver­öf­fent­licht. Diese Bücher zei­gen den Geschlechtsakt in all sei­nen Facetten sehr detail­liert, wes­halb die­se Bücher nicht in Kinderhände gehö­ren.

In mei­ner per­sön­li­chen Übersicht der emp­feh­lens­wer­ten Comics und Graphic Novels fin­den sich vie­le lesens­wer­te und zum Teil sehr beein­dru­cken­de Werke, die alle auf ihre Art und Weise einen Blick wert sind.

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