Ich wollte dieses Review und das dazugehörige Spezial schon längst veröffentlicht haben. Dieser Ritt durch die USA und quer durch die Mythologie der Menschheit, macht sehr viel Spaß, auch wenn das Buch hier und da eine kleine Herausforderung darstellt. Ich werde ich Mai auch die sechs Bände der Graphic Novel Adaption und auch ein Sachbuch zu diesem Thema vorstellen. Der Mai steht also voll und ganz im Zeichen der “alten Götter”.
American Gods erschien zum ersten Mal in einer gekürzten Version anno 2001 und später übersetzt im Jahre 2003 bei Heyne. Zwölf Jahre später erschien die vorliegende ungekürzte Version im Eichborn Verlag mit ca. 50 Seiten mehr im Umfang. Da mir die ungekürzte Version nicht bekannt ist, lässt sich ein Vergleich nur schwer anstellen. Allerdings hat sich nicht nur die Länge geändert, sondern auch der Übersetzer. Da werden sicherlich Unterschiede zu finden sein, denn Neil Gaiman besitzt eine ganz eigene Sprache, um als Engländer über US-Amerikanische Gepflogenheiten zu schreiben.
Die Kunst des Schreibens offenbart sich in diesem Buch darin, dass Gaiman es schafft, seine zentrale These in eine Erzählung zu packen, die auf den ersten Blick nicht das preisgibt, was sie ist. Und so liest der Leser zuerst von Shadow, der vom Schicksal gebeutelt wird, nachdem er aus dem Gefängnis entlassen und vom mysteriösen Mr. Wednesday kurzerhand engagiert wird. Es folgt eine sehr merkwürdige Geschichte, in der die beiden eine Reise quer durch die USA vornehmen.
Erst nach und nach erkennt der Leser, dass es um einen Kampf zwischen neuen und alten Gottheiten geht, wobei die Götter nur deshalb existieren, weil die Menschen an die glauben, weshalb die unterschiedlichsten Gottheiten aus aller Herren Länder überhaupt den Weg nach Amerika gefunden haben. Sie kamen mit den Einwanderern. Garniert wird diese Geschichte mit diversen Nebenschauplätzen, mit denen Gaiman sein Werk sehr passend ausschmückt und garniert.
Fazit
Der Leser benötigt ein Interesse an außergewöhnlichen Geschichten mit eigenwilligen Ideen, um mit diesem Buch die ungewöhnliche Reise der Hauptfigur adäquat zu begleiten. Wer von ausufernden Erzählungen schnell gelangweilt wird, sollte dieses Buch unbedingt meiden. Alle anderen werden sich mit Freude in dieser Welt wiederfinden und alles andere als Langeweile empfinden.
Titel: American Gods
Autor: Gaiman, Neil
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 672
Verlag: Eichborn Verlag (E‑Book: Bastei Entertainment)
Originaltitel: American Gods
Übersetzer: Hannes Riffel
Herkunft: England
Jahr: 2001⁄2015 (org./dt.)
Dieses Buch wurde in vielfältiger Weise adaptiert. Es gibt nicht nur diese erweiterte Fassung, sondern auch eine Graphic Novel Adaption und eine Umsetzung als Fernsehserie. Wie unterscheiden sich diese Versionen? Ich habe dazu ein Spezial veröffentlicht.
Folgend Verweise zu Amazon: Die Version von Eichborn, die Version von Heyne und die Serienadaption.
Der Büchernarr schreibt hauptsächlich über Bücher aus den Genres Fantasy und Horror. Manchmal schleichen sich Bücher anderer Genres in diesen Buchblog ein, so dass hier auch Biografien, historische Romane oder Kinderbücher zu finden sind.