Der erste Band der Trilogie “Das Buch der gelöschten Wörter – Der erste Federstrich” endete mit einem Cliffhanger. Dieser ist der Aufhänger für den Einstieg in den zweiten Band und vereinnahmt sehr viel Raum. Auf der einen Seite baut das die beiden Hauptfiguren des Romans weiter aus, auf der anderen Seite kommt so die Geschichte vor allem zu Beginn kaum in Fahrt.
In meinen Augen ist dieser Part zu umfangreich ausgefallen, denn wenn die Geschichte in der zweiten Hälfte an Geschwindigkeit zulegt, wird sie wieder fesselnd und vereinnahmend. Dann bin ich als Leser kaum von den Seiten losgekommen. Allerdings gibt es auch hier einen kleinen Wermutstropfen, denn Garner schickt den Leser nicht in neue Buchwelten hinaus und der Leser trifft auf keine neuen Buchfiguren. Das ist das, was den ersten Teil unter anderem ausgemacht hat, nämlich, dass der Leser in ihm bekannte Werke unterwegs ist oder zumindest bekannte Buchfiguren trifft.
Die Komplexität der Geschichte nimmt im zweiten Teil der Trilogie nicht zu und die Handlung ist weiterhin sehr linear. Überraschungen gibt es kaum und die Wendungen sind vorhersehbar. Dennoch macht es Spaß der Erzählung zu folgen, auch wenn dieser zweite Teil nicht an den ersten Band heranreicht.
Fazit
Auch wenn der Faktor, bekannten Buchfiguren zu begegnen etwas abgeschwächt in diesem Roman eingeflossen ist und auch wenn der Fokus zu stark auf die beiden Hauptfiguren lag, hat es dennoch wieder Spaß gemacht, in die ungewöhnliche Buchwelt einzutauchen.