[Fantasy] Das Lied der Nacht

⚠️️Triggerwarnung ⚠

Ein sol­ches Buch kann von sei­ner Aufmachung her Leser und Leserinnen anspre­chen, die mit den dar­ge­stell­ten Szenen nicht zurecht­kom­men, wes­halb ich zu Beginn mei­nes Reviews eine Triggerwarnung plat­zie­re. In die­sem Buch wer­den nicht nur Gewaltszenen sehr detail­liert beschrie­ben, son­dern auch Szenen sexu­el­ler Gewalt gegen­über Kindern.

Die Welt ist nicht die uns­ri­ge. Und der Leser steht mit­ten in ihr ohne jeg­li­che Kenntnisse und wun­dert sich über das, wovon er liest. Es dau­ert näm­lich ein wenig, bis klar wird, wie sie funk­tio­niert – so man­ches Detail offen­bart sich sogar erst gegen Ende. Dennoch habe ich mich an kei­ner Stelle ver­lo­ren gefühlt, hat­te aber so mei­ne Schwierigkeiten, Sympathien für die Protagonisten zu ent­wi­ckeln.

Der Titel “Das Lied der Nacht” deu­tet schon an, dass die Magie die­ser Welt eine beson­de­re ist. Die Magie wird durch Worte her­vor­ge­ru­fen und rich­tet sich in Form einer Bitte im wei­tes­ten Sinne an die Elemente. Diese kön­nen dann ent­schei­den, ob sie die­ser Bitte nach­kom­men oder nicht. Eine sehr gewöh­nungs­be­dürf­ti­ge Magie, aber auch eine sehr inter­es­san­te.

Ebenso gewöh­nungs­be­dürf­tig ist der Schreibstil der Autorin, denn er ver­mit­telt nicht nur ein Bild von der Welt, son­dern ist zuwei­len ver­spielt und wenig kon­kret – nur um einen Abschnitt spä­ter detail­liert die Umwelt zu beschrei­ben. Etwas unglück­lich in die­sem Zusammenhang, dass sehr oft Szenenwechsel im Fließtext beschrie­ben wur­den und somit ein wenig Gefahr lau­fen, über­le­sen zu wer­den. Der Leser benö­tigt ein wenig mehr Aufmerksamkeit, um die Szenenwechsel bewusst mit­zu­krie­gen.

In klei­nen Einschüben rich­tet sich der Erzähler los­ge­löst von der rest­li­chen Handlung direkt an den Leser und erklärt eini­ge Hintergründe. Damit kürzt die Autorin Beschreibungen bestimm­ter Ereignisse ab. Ein inter­es­san­ter Schachzug, um das Buch nicht zu umfang­reich zu gestal­ten.
Aber auch an ande­rer Stelle ist der Schreibstil auf­fäl­lig anders. So gibt es immer wie­der opti­sche Auffälligkeiten, mit denen die Autorin bestimm­te Vorkommnisse her­vor­ge­ho­ben hat, so dass es zwar etwas abge­hackt klingt, aber den­noch in den Fokus gerückt wird (ist etwas schwer zu beschrei­ben, ohne spoi­lern zu wol­len).

Fazit

Es ist ein unge­wöhn­li­cher, aber sehr inter­es­san­ter und span­nend geschrie­be­ner Auftakt zu einer Fantasy-Trilogie, die mich über­zeu­gen konn­te, auch wenn ich die Palace-Saga nicht ken­ne (die aber nun etwas dich­ter in mein Blickfeld der mög­li­chen nächs­ten Bücher gerückt ist). Der Schreibstil ist hier und da viel­leicht etwas gewöh­nungs­be­dürf­tig und die Sympathie zu den Figuren ist zumin­dest für mich zuwei­len schwie­rig, aber in Summe kann ich das Buch voll und ganz jedem Fantasy-Freund emp­feh­len.

achtung explizite gewaltdarstellung
⚠️Achtung⚠️Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Beschreibungen von Sex und Gewalt und ist somit nicht für min­der­jäh­ri­ge oder zart besai­te­te Leser geeig­net.

C.E. Bernard ist das Pseudonym der deut­schen Autorin Christine Lehnen, die ein klei­nes Weltenbummlerdasein leb­te und lebt. Ihre Bücher schreibt sie auf Englisch, so dass sie ins Deutsche über­setzt wer­den müs­sen – lei­der nicht von der Autorin selbst.

Die Wayfarer-Saga ist als Trilogie ange­dacht. Der zwei­te Teil “Das Flüstern des Zwielichts” erscheint am 19.07. die­sen Jahres. Der drit­te Teil “Der Klang des Feuers” folgt eben­falls noch in die­sem Jahr am 25.11.

Der Titel “Wayfarer” ist etwas unglück­lich gewählt. Nicht nur weil eine Sonnenbrillen-Marke den glei­chen Namen trägt, son­dern auch eine Science-Fiction-Trilogie von Becky Chambers.

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Titel: Das Lied der Nacht (Die Wayfarer-Saga 1)
Autor: Bernard, C.E.
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 416
Verlag: Penhaligon Verlag

5/5

Originaltitel: Towers of Fire
Übersetzer: Lungstrass-Kapfer, Charlotte
Herkunft: England
Jahr: 2021 (org./dt.)

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5 – 4 – 3. Die Wayfarer.Saga ist ein Beispiel dafür, wie ein Beginn begeis­tern kann, die Folgeteile dann aber eher ernüch­ternd sind. Allerdings gibt es sehr vie­le Leser und Leserinnen, die von der Trilogie begeis­tert sind. Wer gern einen blu­mi­gen und beschrei­ben­den Sprachstil mag, ist hier auf jeden Fall an der rich­ti­gen Stelle.

Auf jeden Fall ist die Idee sehr geni­al, die drei Cover zu einem gro­ßen Bild zu ver­ei­nen, auch wenn die Werbung auf dem ers­ten Cover etwas stö­rend ist. Es soll­te funk­tio­nie­ren, dass der Klick auf das jewei­li­ge Cover zur ent­spe­ch­en­den Buchvorstellung führt.

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

Die Verweise zu Amazon sind mit Affiliate-Links ver­se­hen. Das heißt, dass mit einem Kauf über einen die­ser Links, ich von Amazon eine klei­ne Provision erhal­te. Auf den Preis hat das kei­ne Auswirkung.
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2 Kommentare

  1. Hi Frank!

    Oh, das freut mich jetzt echt sehr, dass dir das Buch gefal­len hat, auch wenn es in so vie­len Punkten unge­wöhn­lich ist. Ich hab es echt geliebt, weil ich die­ses beson­de­re immer erfri­schend fin­de!
    Der Schreibstil, mit dem kamen ja vie­le nicht klar und es gibt ja auch eini­ge, die das Buch nicht so moch­ten oder es sogar abge­bro­chen haben. Ich kam super damit klar und ich moch­te auch gra­de die Brüche, bzw. die Szenenwechsel mit­ten­drin, das war sehr gekonnt gemacht und hat ein ganz beson­de­res Lesegefühl geschaf­fen!
    Die Charaktere, also da hab ich tat­säch­lich sehr schnell ein Gefühl für sie ent­wi­ckelt 🙂
    Ich freu mich jeden­falls sehr auf die Fortsetzung, die kommt ja zum Glück bald!

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hi Aleshanee,
      ich habe tat­säch­lich gar nicht geschaut, wie ande­re über das Buch geur­teilt haben. Irgendwie fehlt mir in die­sem Monat abso­lut die Zeit, irgend­wo anders vor­bei­zu­schau­en und ich kon­zen­trie­re mich voll und ganz (und voll­kom­men ego­zen­trisch ;)) auf mei­ne Bücher, die hier lie­gen und ganz laut danach rufen, end­lich gele­sen zu wer­den 😀 Ich hof­fe, das ändert sich nächs­ten Monat wie­der ein biss­chen …
      Viele Grüße
      Frank

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