Für wen ist dieses Buch geeignet? Dadurch, dass es sich um den zweiten Teil eines für den deutschen Markt geteilten Buchs handelt und dadurch, dass es der zweite Teil einer Trilogie ist, die der Trilogie “Das Geheimnis der großen Schwerter” folgt, ist die potentielle Leserschaft stark eingeschränkt. Aber dann auch wieder nicht, wenn der geneigte Leser sich gern in komplexen High-Fantasy-Romanen verliert.
Wie ich in meiner Buchvorstellung zum ersten Teil vermutet habe, rundet der zweite Teil erst das Ganze zu einer guten Zwischen-Geschichte ab, die allerdings gleichfalls mit vielen offenen Enden den Leser zurücklässt. Die Komplexität dieses Fantasy-Epos lässt selbstverständlich nicht nach, sondern es wird (wenig verwunderlich) die Geschichte konsequent weitererzählt.
Das Ende des Buchs dürfte vielen sauer aufstoßen – und da zähle ich mich dazu. Ich hätte mir gewünscht, dass Williams ein etwas aussichtsreicheres Ende für seinen zweiten Band gefunden hätte. Natürlich ist es der Dramaturgie geschuldet, dass nahezu alle Handlungsstränge die Figuren in verzweifelten Situationen zurücklassen. Wer sich daran stört, sollte mit der Trilogie warten, bis der dritte und letzte Teil den deutschen Markt erreichen wird.
Fazit
Wer gerne im High-Fantasy unterwegs ist, sollte ich die Trilogien von Tad Williams nicht entgehen lassen. Allerdings ist es meiner Meinung nach zwingend notwendig, zuerst “Das Geheimnis der großen Schwerter” zu lesen, bevor “Der letzte König von Osten Ard” verständlich ist. Dieser zweite Band kommt zwar in Summe nicht ganz an den Auftakt “Die Hexenholzkrone” heran, weiß aber nichtsdestotrotz mit seiner Erzählung zu überzeugen.