[Fantasy] Das unglaubliche Leben des Wallace Price

Kaum hat der Leser den Anwalt Wallace Price ken­nen­ge­lernt, so ver­stirbt er prompt. Das klingt nach einem Ende, ist aber der Beginn die­ser wun­der­sa­men Geschichte. Denn der Leser beglei­tet Wallace in eine Zwischenwelt, in der den Menschen die Gelegenheit gebo­ten wird, als Geist ihre Angelegenheiten zu klä­ren, die sie zurück­las­sen muss­ten.

Eine ent­schei­den­de Rolle spie­len dabei der Sensenmann Mei (ja, eine Frau, aber es gibt nun mal kei­ne Sensenfrau) und der Fährmann Hugo, die bei­de einen Teeladen betrei­ben und von dort aus die Menschen beglei­ten, bis die­se bereit sind, durch eine geheim­nis­vol­le Türe zu gehen, die natür­lich nicht preis­gibt, was sich hin­ter ihr ver­birgt.

Dieser »Mechanismus« des »Hinübergleitens« ist ledig­lich ein Hilfsmittel, um es der Hauptfigur zu ermög­li­chen, über das eige­ne Leben zu reflek­tie­ren. Hier beschreibt Klune mit sehr ein­fühl­sa­men Worten, wie sich der Protagonist nach und nach sei­ner selbst bewusst wur­de. Ich fin­de Klunes Sprachwahl sehr gelun­gen und war sehr gern dabei, als Wallace das Leben fand, wenn ich das mal so aus­drü­cken darf.

In dem Buch steht der Tod im Mittelpunkt, aber auch die Verarbeitung des Todes, die Trauer und die »Enttabuisierung« die­ses schwie­ri­gen Themas. Da passt es ganz gut, dass Klune nicht nur sehr ein­fühl­sam das Sterben the­ma­ti­siert, son­dern auch immer wie­der humor­vol­le Elemente ein­streut, die das Buch nicht zu düs­ter und tra­gisch wer­den las­sen. Das Ende ist aller­dings ein wenig kit­schig und in mei­nen Augen ein wenig unpas­send. Um die­se Rezension spoi­ler­frei zu hal­ten, sag ich aber nicht war­um.

Fazit

Ich mag den Schreibstil von T. J. Klune und fin­de es sehr gut, wie er das Thema Sterben und Tod und Selbstreflexion in die­sem Roman dar­stellt. Ich fin­de, dass man als Leser gar nicht mit der Zwischenwelt »ein­ver­stan­den« sein muss, um Gefallen an die­sem Roman zu haben. Er ist auch nicht »schwer« oder »düs­ter«, son­dern nimmt sich die­ses erns­ten Themas sehr ein­fühl­sam an.

Das_unglaubliche_Leben_des_Wallace_Price cover

Titel: Das unglaub­li­che Leben des Wallace Price
Autor: Klune, T. J.
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 480
Verlag: Heyne Verlag

Originaltitel: Under the Whispering Door
Übersetzer: Pfingstl, Michael
Herkunft: England
Jahr: 2021 / 2022 (org./dt.)

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Ein Kommentar

  1. Hi Frank!

    Wie du siehst hän­ge ich auch etwas hin­ter­her. Ich hab schon so eine lan­ge Liste an Beiträgen gespei­chert, die ich kom­men­tie­ren möch­te, ich weiß gar nicht wann ich das alles machen soll 🙂
    Zu Wallace Price muss­te ich aber noch­mal rein­schau­en, denn das Buch fand ich zwar einen klei­nen Tick schwä­cher als Mr. Parnassus, den­noch konn­te es mich ins­ge­samt wie­der sehr begeis­tern! Gerade auch durch das Thema!

    Liebste Grüße und einen schö­nen Sonntag!
    Aleshanee

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