[Fantasy] Die Götter müssen sterben

Der Trojanische Krieg ist und bleibt eine gro­ße Inspirationsquelle für vie­le neue Autoren. So auch für Nora Bendzko, die in ihrem Verlagsdebüt „Die Götter müs­sen ster­ben“ den Amazonen eine Bühne gibt, sich zu prä­sen­tie­ren. In dem gesam­ten Konstrukt die­nen die mytho­lo­gi­schen Vorlagen aller­dings nur als gro­ber Leidfaden, der krea­tiv zu die­ser Geschichte ver­wo­ben wird.

Ich mag die grie­chi­sche Mythologie und habe schon etli­che Neu- und Eigeninterpretationen gele­sen, aber den­noch mit ich mit die­ser Version nicht warm gewor­den. Das lag vor allem am schwan­ken­den und inho­mo­ge­nen Schreibstil, der teils inner­halb eines Kapitels wech­sel­te. Zwischen episch distan­ziert bis hin zu umgangs­sprach­li­chen Redewendungen ist hier alles zu fin­den, was mich als Leser rela­tiv ermü­den ließ. Hinzu kam, dass vor allem der Beginn sehr schlep­pend von­stat­ten ging und es sehr lan­ge brauch­te, bis die Autorin auf den Punkt kam.

In dem Buch tau­chen zahl­rei­che Figuren der Mythologie auf, die alle ihre Rolle spiel­ten, mir aber in Summe zu wenig aus­ge­ar­bei­tet waren. Teils bie­ten die Wikipedia-Artikel zu die­sen Figuren mehr empa­thi­sche Inhalte als die­ser Roman. Klar, wenn ich an die mytho­lo­gi­schen Erzählungen den­ke (wie z.B. die Ilias von Homer), so sind die­se auch recht distan­ziert geschrie­ben, aber von einer Neuinterpretation erwar­te ich mir mehr. Immerhin sind die drei Protagonisten eini­ger­ma­ßen gut gelun­gen, wodurch das Buch dann doch für Genrefans lesens­wert ist.

Die Autorin ver­fasst zu Beginn eine ver­steck­te Triggerwarnung, dass in die­sem Buch Gewalt und Depressionen eine wesent­li­che Rolle ein­neh­men wer­den. Und tat­säch­lich über­treibt die Autorin ein wenig, vor allem, wenn die Zielgruppe tat­säch­lich Jugendliche sein sol­len, was ich aber ehr­lich gesagt nicht so emp­fun­den habe. So oder so gibt es eini­ge Gewaltdarstellungen, die dem ein oder ande­ren viel­leicht auf­sto­ßen kön­nen. Das Buch ist defi­ni­tiv nichts für zart­be­sai­tet Leser und Leserinnen.

Fazit

Die Idee hin­ter der Geschichte hat sei­nen Reiz, vor allem wer der grie­chi­schen Mythologie zuge­neigt ist. Dennoch kos­tet es ein wenig Mühe sich als Leser durch die ver­schie­de­nen Schreibstile zu den span­nen­den Teilen zu wüh­len. Es ist sicher­lich kein schlech­tes Buch und wird so man­chen Genrefan erfreu­en. Mehr aber lei­der auch nicht.

achtung explizite gewaltdarstellung

⚠️Achtung⚠️Dieses Buch ent­hält expli­zi­te Beschreibungen von Gewalt und ist somit nicht für min­der­jäh­ri­ge oder zart besai­te­te Leser geeig­net.

buchcover

Titel: Die Götter müs­sen ster­ben
Autor: Bendzko, Nora
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 512
Verlag: Knaur Verlag

3/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2021

Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­den sich im Bereich “Über die­sen Blog”.

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Ein Kommentar

  1. Ahoi Frank,

    stimmt schon, das Buch ist echt düs­ter und man braucht eine Menge Konzentration, um der Geschichte fol­gen zu kön­nen… mich hat es den­noch voll­stän­dig über­zeu­gen kön­nen; wenn du magst, hier mei­ne Rezension 🙂

    Liebe Grüße
    Ronja von oceanloveR

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