[Fantasy] Die letzte Dichterin

Die Macht des Wortes wört­lich zu neh­men, ist wahr­lich kei­ne neue Idee, aber es wird immer wie­der anders umge­setzt. Katharina Seck hat in ihrem Fantasy-Roman eine Ode an die Kunst ver­fasst, wobei es in der Darstellung der Geschichte sicher­lich Luft nach oben gibt.

Einfach Fantasy

Ich fin­de es grund­sätz­lich gut, wenn der Leser direkt in die Geschichte gewor­fen wird und sich ihm die Welt erst im wei­te­ren Verlauf offen­bart wird. In die­sem Roman kommt dies aber viel zu spät. Erst im letz­ten Viertel kommt die Erzählung rich­tig in Schwung und es macht Spaß am Geschehen teil­zu­ha­ben. Ähnlich sah das wohl auch der Verfasser des Klappentextes, denn bis zum geschil­der­ten Moment ist man näm­lich am letz­ten Viertel ange­langt und dann ist das Buch qua­si auch schon zu Ende.

Die Welt hät­te nach mei­nem Gefühl ein biss­chen bes­ser aus­ge­ar­bei­tet wer­den dür­fen, denn sie hat durch­aus viel Potential. Die Erzählweise ist rela­tiv sim­pel gehal­ten und nicht der­art wort­ge­wal­tig, wie ich es von ande­ren Fantasy-Romanen ken­ne. Das könn­te erklä­ren, wes­halb die­ses Buch vom Verlag als Fantasybuch für Jugendliche ab 16 Jahren ein­ge­ord­net wird, wobei es nach mei­nem Dafürhalten ein biss­chen mehr Anspruch für die­se Altersgruppe sicher­lich sein darf.

Die Geschichte wird sehr line­ar erzählt, wobei die Erzählperspektive zwi­schen den ein­zel­nen Figuren springt. Dabei wird die Geschichte oft­mals von einer Figur direkt an die ande­re über­ge­ben. Allerdings hat sich mehr sehr oft der Gedanke auf­ge­drängt, dass die Wahl der Ich-Perspektive viel­leicht bes­ser gewe­sen wäre. Üblicherweise neh­me ich die Erzählperspektive als gege­ben hin, aber bei der Wahl der Dialoge und Sichtweisen hat sich mir der Gedanke immer wie­der auf­ge­drängt.

Fazit

“Die letz­te Dichterin” ist kein über­ra­gen­des Fantasybuch und an vie­len Stellen hät­te der Geschichte ein biss­chen Feinschliff gut­ge­tan. Es ist sicher kein schlech­tes Buch und besitzt das Potential, den Leser für sich zu ver­ein­nah­men. Es konn­te mich unter­hal­ten, ohne mich gleich vom Hocker zu rei­ßen. Auf jeden Fall ist es aber eine Würdigung der Künste im Allgemeinen und Besonderen.

Am Ende noch der Hinweis, dass dies ein Einzelband ist, der nicht nach einer Fortsetzung ruft.

Andere Stimmen zu dem Buch:

cover die letzte dichterin

Titel: Die letz­te Dichterin
Autor: Seck, Katharina
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 416
Verlag: Bastei Lübbe

3/5

Herkunft: Deutschland
Jahr: 2020

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Dieses Buch wur­de mir freund­li­cher­wei­se vom Verlag zur Verfügung gestellt. Weitere Hinweise zu Rezensionsexemplaren fin­det sich auf der Verlagsübersichtsseite.

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9 Kommentare

  1. Hi Frank,

    oh, da warst du ja nicht ganz so begeis­tert! Ich emp­fand den Schreibstil nicht unbe­dingt als “sim­pel” 😀 Ich hab mich direkt von der Magie ange­zo­gen gefühlt, die hier ja das Hauptthema ist und so schön mit den Künsten ver­bun­den wur­de. Es ist jetzt nicht hoch­span­nend, aber für mich durch­aus fes­selnd geschrie­ben, von Anfang an.
    Für mich war es eher eine Art Märchen, wes­halb ich auch nicht über­mä­ßig viel zur Welt erwar­tet hät­te, obwohl das noch ein schö­ner Zusatz gewe­sen wäre. Das ein­zi­ge was mich ver­wun­dert hat, war die “jah­re­lan­ge” Reise von ihr, also vor­her, da das Land auf der Karte vor­ne ja doch rela­tiv über­sicht­lich erscheint 🙂

    Liebste Grüße, Aleshanee

    1. Hallo Aleshanee,

      Du hast es also auch gele­sen 😉 Es mag viel­leicht unfair sein, aber ich ver­glei­che sol­che Bücher mit ande­ren Fantasy-Werken, die zum Teil sehr wort- und bild­ge­wal­tig daher­kom­men. Wenn ein Buch expli­zit als Jugendbuch ein­ge­ord­net wird, dann bewer­te ich natür­lich anders – und erwar­te auch auch ande­res. Das war aber hier nicht der Fall.
      Ich habe auch bei ande­ren Lesern gese­hen, dass sie es als Fantasy-Märchen emp­fun­den haben, was ich aber nur bedingt tei­le. Liegt viel­leicht dar­an, dass es noch gar nicht so lan­ge her ist, dass ich die klas­si­schen Märchen in jeg­li­cher Facette gele­sen habe 😀

      Vele Grüße
      Frank

      1. Ja, ich weiß, was du meinst. Ich hat­te da ein­fach vor­her schon ein ande­res Gefühl/Bild von der Geschichte und genau das war es, was ich auch bekom­men habe. Da sieht man eben, wie das bei jedem anders emp­fun­den wird. Ist scha­de für dich, aber ich fands wirk­lich klas­se 🙂

  2. Hi Frank! Ich war mir jetzt unsi­cher ob du beim TTT noch­mal rein­schaust, aber ich woll­te das ger­ne noch mit­tei­len 😀
    “Die Teppichvölker” gehö­ren ja nicht zu den Scheibenweltromanen, des­halb hab ich die als “Geheimtipp” mit rein­ge­nom­men. Wenn man den Namen Pratchett liest oder hört denkt man ja sofort an sei­ne Scheibenweltreihe, aber er hat ja noch ein paar ande­re Bücher geschrie­ben und Teppichvölker gehört da mit dazu – ein Einzelband. Den eben doch recht weni­ge ken­nen 😉

    1. Doch tu ich, auch wenn ich die Beiträge nicht abon­nie­re, schaue ich hin und wie­der mal vor­bei – und mitt­ler­wei­le weiß ich ja, wer ant­wor­tet und wer eher nicht 😀

      1. Na dann 🙂
        Ich hab auch so mei­ne “ein­zel­nen Blogger” im Hinterkopf bzw. spei­che­re ich dann meist direkt den Beitrag als Lesezeichen, bei denen ich weiß dass auch eine Antwort kommt.
        Finde ich immer scha­de, dass oft auf Kommentare nicht geant­wor­tet wird – gera­de wegen dem Austausch hab ich zumin­dest mei­nen Blog ja gemacht 🙂

        Auch ein Grund war­um ich bei man­chen öfter kom­men­tie­re als bei ande­ren …

  3. Ahoi Frank,

    ach scha­de, dass dich das Buch nicht so hat begeis­tern kön­nen! Aber wäre ja auch furcht­bar, wenn alle den glei­chen (Lese-)Geschmack hät­ten ^^ Hast du von Katharina Seck vor­her schon ein Buch gele­sen?

    Liebe Grüße
    Ronja von oceanloveR

    P. S.: Wenn du magst, hier mei­ne Rezension 🙂

    1. Hallo Ronja,

      ich muss­te erst­mal Deinen Kommentar im Spam ent­de­cken 😉 Ja, ich habe vor­her schon “Tochter des dunk­len Waldes” gele­sen, das mir bes­ser gefal­len hat. Aber klar, es kann nicht immer pas­sen – für jedes Töpfchen sein Deckelchen 😉

      Viele Grüße
      Frank

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